Sangria Sorbet

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Einige stecken schon mitten in den Ferien. Zum Beispiel Bolli, die von ihrer Entdeckung des Jahres schwärmt: Confiture de Sangria. Konfitüren esse ich kaum, in Spanien war ich noch nie, in Mallorca schon gar nicht, Sangria habe ich noch nie probiert. Spanien bietet zu gute Weine, als dass man sich den Kopf mit Sangria zudröhnen müsste. Und doch, wenn ich für uns zuhause gebliebenen ausnahmsweise und gänzlich unverbindlich ein Sangria-Sorbet zubereiten würde ?

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Fruchtmischung nach Bolli

Zutaten
2 Bio-Orangen, Saft
und Abrieb einer halben Orange
1.5 Bio-Zitrone, Saft
und Abrieb einer halben Zitrone
1 Pfirsich
2 Tellernektarinen
total ca. 500 ml Fruchtsaft
80 g Puderzucker
80 g Traubenzucker
250 ml guter spanischer Rotwein, ¡Discúlpeme! señor Alejandro Fernández
2 g Agarpulver
Spur Salz

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Pfirsichmus
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In der Sorbetmaschine

Zubereitung
(1) Zitrusfrüchte auspressen.
(2) Steinfrüchte entkernen und in Stücke schneiden. Orangen- und Zitronen-Abrieb dazureiben. Mit dem Mixer zu einer homogenen Creme mixen, durch ein Sieb filtrieren. Die beiden Säfte vereinigen.
(3) Agar in 100 ml Rotwein aufkochen, etwa 1 Minute leise köcheln lassen, dann mit dem Rest des Rotweins verdünnen, und alles mit dem Fruchtsaft mischen. Die beiden Zucker unter Rühren auflösen. Prise Salz hinzu.
(4) über Nacht kalt stellen. Der vorab probierte Probeschluck vom Pfirsich-Zitrusfrucht-Wein-Gemisch bestätigt mein Vorurteil: brrr… nichts für mich.
(5) in der Eismaschine zu Sorbet drehen.

Anmerkung
Ich hatte die Fruchtsäfte bereits kühl gestellt, beim Mischen mit der Wein-Agar-lösung flockte der gelierende Agar teilweise aus. Ich wärmte deshalb die ganze Mischung nochmals kurz auf etwa 50°C, fuhr mit dem Stabmixer durch, bis alles wieder gelöst war und stellte sie dann kalt.
Das kühle Sorbet schmeckt zwar nicht schlecht, der herbe Wein kommt deutlich hervor, die geringe Menge des Zuckers erlaubt sogar das Servieren als Zwischengang in einem Menu der 80-er Jahre. Etwas für Sangriafreunde. Ich bleibe bei Rotwein. Mein Himbeer-Sorbet Rothschild mit Wein hat mir besser gefallen. Ich bin offensichtlich kein Sangria-Typ.

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27 Kommentare zu „Sangria Sorbet“

  1. ¡Buenos Dias!

    Du warst noch nie in Spanien? Dafür kennst Du bestimmt viele schöne andere Fleckchen dieser Erde, aber es ist auf jeden Fall ’ne Reise wert!

    Das Sorbet ist gespeichert. Sangira war noch nie mein Ding, aber ich werd es mal versuchen.

  2. Oh ja, das wäre wunderbar – ich bin dabei! 🙂 Obwohl es schon sehr, sehr lange her ist, dass ich Sangria getrunken habe… das Sorbet sieht samtig-kuschelig aus… mhm…

  3. Die einzige Sangria, die ich je getrunken habe, war wohl von ähnlicher Qualität wie dieses Sorbet. Sie schmeckte lecker und erfrischend und ich merkte kaum den Alkohol. – Wahrscheinlich würde ich dieses Sobet lieben!

  4. Wie Nina denke ich auch, dass ein Fruchtsorbet bestimmt besser gewesen wäre… Bin auch kein Sangria-Fan, da fällt mir immer dieser Sketch ein: http://www.youtube.com/watch?v=fe2JSOcyASk

    Bei Eis nie vergessen, dass die Masse vorneweg zu süß schmecken muss, durch die Kälte schmeckt das weniger süß. Du weißt das natürlich, Robert, nur so für alle nochmal. 🙂

  5. Wie kommst Du auf ein 80er Jahre Menü? Verbindest Du Sangria zeitlich mit Nena, Leggings und Schulterpolstern?
    Als Zwischengang in einem spanisch angehauchten Dinner finde ich es tatsächlich spannend.

  6. @Heidi: der Wein im Sorbet war exzellent. Alleine getrunken.

    @Arthurs Tochter: erst schmelzen, dann trinken. Die Auberginen-Altrosa-Farbe gefällt mir sonst auch gut. Vielleicht mach ich das ganze nochmals mit Brombeeren und Portwein 🙂

    @Hesting: Pfirsicheis finde ich nicht besonders aufregend.

    @José: nein, wir sind wenig gereist, kennen aber nette Fleckchen in der Schweiz. Nun, wo wir Zeit hätten, ist es zu spät.

    @sammelhamster: wenn er kräftig genug ist, kann man ihn zum Umrühren benutzen.

    @chezuli: das kommt vom Bildchen angucken 😉

    @Elisabeth: folge nicht jedem Flötenspieler 😉

    @nata: mag ja sein, dass es einigen schmeckt. Für mich ist der Geschmack befremdlich, obwohl ich nur die besten erreichbaren Früchte verwendet hatte.

    @nina: nein, glaube ich nicht. Pfirsichsorbet mag ich auch nicht.

    @Rosa: mit einer andern Brille kann man es auch so sehen.

    @Barbara: ich weiss es, vergesse es aber regelmässig wieder 🙂

    @Susa: Sorbet als Zwischengang gibt es bei mir nicht mehr. Das habe ich als kurzzeitige Modeerscheinung mitsamt den Achselpolstern ins Archiv gelegt 🙂 Es soll zwar noch Landgasthöfe geben, die das servieren. Auch Sangria soll noch getrunken werden, wenn ich richtig berichtet bin.

  7. Ein Waldbrombeer-Portwein-Sorbet kann ich als Alternative nur wärmsten empfehlen. Ich warte damit noch ein bisschen, bis die Brombeeren reifer sind.

  8. Robert und Eline:Bromber & Portweinsorbet klingt verlockend. Bitte vorstellen. Auch ich mochte das Himbeer & Rotweinsorbet. Bin puristisch und Sangriasorbet überzeugt auch mich nicht soo. Auf alle Fälle ein interessanter Versuch.

  9. Sangria pur sozusagen mag ich trotz miesem Image immer noch. Doch als Sorbet sieht es nicht nur super lecker aus, sondern gibt bei Hitze den richtigen Kältekick.

  10. Nun, nachdem der Rotwein schon vergeben ist, nehme ich das Obst pur! Die Augen essen aber bei Deinen tollen Fotos, Robert, IMMER mit!

  11. mit einem leckeren Rotwein kann ich mir das sehr gut vorstellen. Wenn ich Sangria höre, muß ich sofort an große Eimer denken 🙂
    Dein Sorbet ist optisch wunderbar und so hat es auch sicherlich geschmeckt

  12. Sangria richtig gut gemacht find ich im Sommer garnicht so schlecht, natürlich nicht die Eimervariante mit den großen Flaschen aus der untersten Regalreihe ;). Das Foto mit Eis und Pfirsich ist Dir sehr gut gelungen!

  13. sooooo schlecht ist das Zeugs garnicht. Ich hab das mal in nem schnuckligen Restaurant an der spanisch-französischen Grenze in ner lauen Sommernacht und dann auch noch frisch verliebt….

  14. Vielleicht macht sich das Sorbet als „Trou espagnol“ tatsächlich ganz gut 😉 Als Dessert wäre es mir, glaub ich, auch zu herb. An Sangria hab ich keine guten bzw. keine Erinnerungen…..

  15. @Eline: wenn Du das bestätigst, mach ich das auch.

    @Ulimengo: ich lass Eline den Vortritt, da ich bald in Ferien gehe.

    @anies’s delight: meinst Du ? mir geht die Sangria-Erfahrung ab.

    @Magdi: ist ja auch kein Kindereis.

    @Christine: wer sagt denn, dass der Rotwein vergeben sei. Ich sehe noch grosse Vorräte in meinem Keller, seit Frau L. keinen mehr trinken darf, sind sie noch grösser geworden.

    @Karin: was habt ihr bloss mit den Eimern ?

    @Toni: aha, langsam schwant mir etwas. Mir fehlt der gute Vergleich.

    @Claus: das entschuldigt alles.

    @Sophie: keine guten ist noch schlechter als keine 🙂

  16. Kaum ein Wort zum Ergebnis… wir wollen Details! Mein optisches Urteil würde lauten: leicht pelziger Charme 🙂

  17. also wieso nicht?
    auch wenn ich jetzt abgestempelt werde, ich glaube, sangria wird immer mit angsoffenen, gröhlenden, dauergeilen piefkes in verbindung gebracht. ich habe schon gute sangrias getrunken, da waren aber sonst keine deutschspechenden touris in der gegend.

  18. @Andreas: gut getroffene Charakterisierung.

    @entegut: Das Stille ist leiser als das Laute. Ich kenne weder das eine noch das andere.

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