Food-o-grafie #1: meine Kamera

Sultanitrauben aus der Türkei (Sony A-700)
Sultanitrauben aus der Türkei (Sony A-700)

Meine erste Kamera – hat jemand ernstlich erwartet, dass ich nicht bei Adam und Eva anfange ? – war die unten abgebildete mit Faltenbalg. Ich kann mich noch an die Holzspulen der Filme und das umständliche Ab- und Einrollen erinnern. Leider lieferte sie die Wienerschnitzel nur in Schwarzweiss. Hin und wieder packt mich die Lust, damit in ein Fotofachgeschäft zu gehen und eine Filmspule dafür zu verlangen.

Contessa, meine Erste (Kamera)
Contessa, meine Erste (Kamera)

Die zweite (1962) war eine Spiegelreflex aus der damaligen Ostzone (Exa), billig, drum konnte ich mir sie leisten, ein Trabi, solid, vier Jahrzehnte lange Jahre geliebt. Damit wurden unzählige Dias geknipst, die ich kürzlich alle vernichtet habe. Mein Zeitgedächtnis über 40 Jahre: weggeworfen.

food-o-grafie

Danach wird aber zorra in der neuen Event-Serie im Kochtopf nicht gefragt haben. Sie möchte von uns foodbloggern wissen, welche Kamera wir benutzen, warum und wieso.

Mit der dritten, Sony P-200, habe ich den Sprung ins elektronische Zeitalter geschafft. Seit Beginn meiner Bloggerei fotografiere ich mit dieser Kompaktkamera, einfach und schnell zu bedienen, aber mit engen optischen Grenzen, speziell in Innenräumen. Für die Adaption an unterschiedliche Lichtquellen (Farbtemperaturen) hats lediglich ein paar vorgewählte Einstellungen, damit bin ich je länger desto unzufriedener gewesen. Das war der Anstoss, mir eine neue Kamera zu wünschen. Dennoch, unterwegs bin ich nach wie vor mit der Kompakten.

Exa aus Dresden
Exa aus Dresden
Sony P-200
Sony P-200

Seit Ende September besitze ich die neue, eine Sony A-700. Warum gerade diese ? Weil ich mich mit der bisherigen Sony-Kompaktkamera einigermassen auskenne und ich mir keine neuen Kämpfe zwischen japanischen Betriebsanleitungen und meinem Selbstbewusstsein mehr zumuten wollte. Weil ich mit Unterhaltungselektronik dieser Firma bislang zufrieden war. Weil der Hersteller (die ehemalige Konica-Minolta) zusammen mit den Carl-Zeissobjektiven gute japanische Wertarbeit liefert. Kurz: ein Entscheid aus dem Bauch und nicht aufgrund von Anforderungsprofilen und rationalen Vergleichskriterien.

Freuen tue ich mich heute an der Sony A-700, weil ich damit für den Weissabgleich die Farbwerte auf meine zwei bevorzugten Fotoecken einjustieren und speichern kann. Das Einjustieren erfolgt in 100°K-schritten oder mit den Voreinstellungen (Sonne, bewölkt, Fluoreszenzlampe etc.), die sich aber individuell korrigieren lassen. Ein individuell justierbarer Weissabgleich ist das A und O der foodfotografie. Der Rest daran interessiert mich wenig. Eine vollständige technische review gibts hier. Danke, Hedonistin, für die nachträgliche Rechtfertigung des Kaufs vor mir selber.

Sony A-700 mit Vario-Sonar DT 16-80mm
Sony A-700 mit Vario-Sonar DT 16-80mm

Im Vergleich zu andern Kameras, auch zu den kleineren der gleichen Baureihe, hat die A-700 keine Preview-Funktion. Ein Nachteil, da man jedesmal ein, zwei Probeaufnahme machen muss, um die Einstellungen in Realität zu überprüfen. Ich habe diesen Nachteil aber bewusst in Kauf genommen, da die A-700 dafür einen Leichtmetallkörper anstelle eines Kunststoffkörpers aufweist, der verwindungsstabilere und dichtere Verarbeitung zulässt. Man weiss bei mir nie, wann ich die Kamera auf die heisse Herdplatte lege oder sie mit fischglibbrigen Händen berühre.

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17 Kommentare zu „Food-o-grafie #1: meine Kamera“

  1. Jetzt ist klar, warum hier immer die schönsten Bilder zu finden sind: wer mit Holzspulen und Trabikameras gelernt hat, muss ein Meister der Fotografie werden 🙂 .

    Und ich weiß nun, was ich mir zu Weihnachten wünsche 😀 .

  2. Ich kann mich gar nicht auf deine Kameras konzentrieren, weil ich fix und fertig bin: Du hast alle Dias weggeworfen. Hast du sie wenigstens vorher digitalisieren lassen?
    Gerade gestern bin ich wieder im Fotokarton in die Vergangenheit gesunken und habe mich gewundert, wie jung ich einmal war.

  3. @sammelhamster: eine Klappkamera ?

    @Bolli: die letzte Kamera ? in drei Jahren ist auch die letzte wieder Schrott.

    @Rosa: it’s a Contessa-Nettel Cocarette.

    @entegut: nein, einfach weggeworfen. Jahrelang nicht mehr angeschaut. Weg mit der Belastung. Jugend hin oder her.

  4. @entegut
    @lamiacucina
    Uuuuuuuaaaahhh…. alles weggeworfen … bei Bildern und Dias? Das geht GAR NICHT! Bei allen anderen Sachen bin ich dabei, aber bei Bildern, da kann ich immer mal wieder drin versinken.

  5. die contessa ist ja der wahnsinn…. ich würde echt gerne fotos von ihr sehen. also auf und kauf dir ne filmspule!!! das wegschmeißen von dias hat mich auch schockiert, aber manche menschen brauchen das – entlastung der belastung. ich hab eine der vorgänger deiner sony p-200 und bin sehr zufrieden damit. deine andere sony ist ja schon ne ganz andere preisklasse… die würde ich mir auch wünschen, wenn ich zu weihnachten noch platz auf der liste hätte…

  6. @Nysa: ich hab sie wieder im Estrich versorgt.

    @kulinaria: ich habs gern lauschig

    @Nathalie:
    @entegut:
    wer mag denn heute noch endlose Bilderfolgen „Rom 1962“, „Lugano 1973″, USA-Reise 1975“ ansehen ? Wir nicht. Wir leben im Heute und dass wir früher jünger waren, sehen wir täglich im Spiegel. Wenn ich dereinst nur noch im Lehnstuhl hocke, werde ich mir endlich Zeit zum Fernsehen nehmen und mir nicht meine alten Dias angucken.
    Ich hab nur das von mir geknipste weggeworfen, eine Schachtel mit frühkindlichen Aufnahmen ist noch da.

  7. Ehrlich gesagt, hatte ich auch eine (ganz kurze Diaphase), die sind bei einem der vielen Umzüge verloren gegangen und traurig war ich auch nicht. Aber ich bin immer noch ein Fan des guten alten Fotoalbums. Die werden auch immer sorgsam eingepackt und umgezogen.
    Bei der Sony A-700 weiß ich, warum ich die Bilder nie so hinbekomme wie Du!! So ein ähnliches Modell wäre schon toll, aber da werde ich wohl noch einige Jahre drauf warten müssen. Vielleicht zum nächsten genullten Geburtstag … *hoff*

  8. Nun, bei mir wird demnächst auch eine kleine Kamera eintrudeln – das spüre ich. Aber so ein Ungetüm wird’s nicht sein, sondern was für die Hosentasche. Und sie wird mich begleiten und wir werden viel aufregendes entdecken .. 😉

  9. Irgendwie ist es egal, worüber Du schreibst. Ganz gleich, ob über Gruseliges, Kulinarisches oder über Fotoapparate, mit geht jedesmal das Herz auf.

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