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Zwiebel-Hallelujah franc comtoise

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Glücklich ist, wer vergisst, doch wer einen Fourme d’Ambert im Laden von Käsemeister Antony in Vieux-Ferrette vergisst, dem ist nicht mehr zu helfen. Halleluj, Luja!, sog i, Luja sog i, Zefix Halleluja, Luja… Sacket Zement!… Koan damperter Furme, koan Bier, koan Schweinsbraten, koane Weißwürscht. Doch mein altbayrisch Fluchen nach Art des Dienstmannes und Temporärengels Aloysius (nach der Geschichte von Ludwig Thoma) brachte den Blauschimmel auch nicht mehr ans Tageslicht.   Nicht vergessen hatte ich hingegen ein Glas Edel-Cancoillotte au vin jaune. Mit einem Gehalt von 3.8% Vin jaune du Jura AOC nicht ganz so blau wie Blauschimmel, aber doch blauschimmernd im geistigen Promillebereich.

Zu Promille fällt mir noch der Roman von Alfred Döblin ein: Berlin, Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf.  Der im Sufftraum bzw. Traumsuff anstelle des vergessenen Lamms als Schlachtopfer für Gottvater  vorgesehen ist, doch nach lallender Anrufung des Herrn: „hallelujah… luja…. luja… lujah… hallelujah… lujah… hallelujah“ von demselben begnadigt wird, dem Messerstich in den Hals entgeht und uns damit vor einem vorzeitigen Romanende bewahrt.

…lujah… wäre dann der kulinarische Faden zu Michas Zwiebelfladen auf Kartoffelboden. Mit Cancoillotte statt Blauschimmel. Mit Rosmarin statt Thymian. Mit Fenchel statt Birnen/cicorino rosso. Mit roten Zwiebeln statt bronzefarbenen. Mit Vin jaune du Jura anstelle von Manna. Mit Butter statt ÖL. Aber der Teigboden fast exakt nach Michas Rezept. Und auf den Boden kommts an. Der Rest ist Auflage.

Zwiebel-Hallelujah franc comtoise


Zwiebelhallelujah 20191213_121710

Zutaten
Vorteig:
50 g Dinkel-Vollkorn (L.: Petit épautre de Haute Provence aus Saint-Jalle)
50 g Wasser
1 g Hefe (frisch)

Hauptteig:
Vorteig
130 g Kartoffeln, gekocht (L.: Andengold)
130 g Halbweissmehl
20 g Reismehl
8 g Hefe
1 Pr Zucker (L.: weggelassen)
1/2 TL Salz
1 1/2 EL Olivenöl
80 ml Wasser

Belag:
ca. 400 g Zwiebeln (L: rotviolettbronzefarbe Zwiebeln aus Spanien, ohne Sortenbezeichnung, mild)
3 TL Rosmarin, fein gehackt
ca. 50 g Fenchel, feinst gehobelt mit Sparschäler
ca. 100 g Cancoillotte au vin jaune

Salz, Pfeffer
Butter
Vin jaune

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Zubereitung
(1) Am Abend zuvor den Vorteig klümpchenfrei verrühren, bei Raumtemperatur mindestens 1 Stunde anspringen lassen, dann in den Kühlschrank stellen.
(2) Die Kartoffeln wie Pellkartoffeln garen, abschütten, schälen, etwas abkühlen lassen und fein reiben. Die Hefe im Wasser suspendieren. Alle Zutaten für den Teig mit der Küchenmaschine zu einem homogenen, geschmeidigen, leicht klebrigen Teig kneten: mindestens 6 Minuten. Teig an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen bis er sich verdoppelt hat.
(3) Fenchelknolle in hauchdünne Streifen hobeln. Zwiebeln schälen, je nach Größe vierteln oder halbieren und in feine Streifen schneiden. Alles in Butter mit Rosmarin und Geduld hell-hell-golden dünsten. Mittendrin mit einem Schuss Vin jaune ablöschen. Würzen.

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(4) Backofen mit Pizzastein auf 230° UL vorheizen.
(5) Den Teig halbieren und auf Backpapier zu zwei Fladen formen und eine weitere Viertelstunde gehen lassen. Dann mit der Zwiebel-Fenchel-Mischung belegen und die Hälfte des Cancoillottekäse darauf verteilen. Aufträufeln, der Käse ist dickflüssig.  Zusammen oder nacheinander in den heissen Ofen schieben. Nach etwa 8 Minuten im Ofen den restlichen Cancoillottekäse  darauf verteilen und im Ofen fertig backen. Ca. 12 Minuten total.

Der Rosmarin passt ausgezeichnet zu Zwiebeln und Cancoillotte. Die Idee dazu hatte ich vom korsischen Schafkäse Brin d’Amour übernommen. Der ist mit Rosmarin (und Bohnenkraut) bestreut und innen weichschmelzend. Wunderbarwürzig zum Dahinschmelzen.
Und von nun an gilt bis auf Weiteres die himmlische Hausordnung: Von acht Uhr früh bis zwölf Uhr mittags »frohlocken«. Von zwölf Uhr mittags bis acht Uhr abends »Hosianna singen«. Zur Lobpreisung des Zwiebelfladens. Wer das befolgt, kriegt hier vor Weihnachten noch ein Schokoladensoufflee und vielleicht, vielleicht wieder einmal eine Pastete.

Maisschnitten mit Portweinzwiebelchen

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Vegetarische Naturküche aus den 90-er Jahren. Beim Generalputz im Zimmer von Frau L. ist mir das lange Jahre vermisste Buch von Karol Kovacovsky „Natürlich Naturküche“ endlich wieder unter die Hände gekommen. Worauf ich Staublappen und -sauger beiseite legte. Staub ist geduldig.
Kovacovsky studierte Philosophie, wurde Koch und biologischer Landwirt und war Mitbegründer eines der ersten vegetarischen Restaurants der Schweiz. Ab Mitte 80-er Jahre führte er sein eigenes Restaurant Menuetto in Bern. Ihm gelang es, Kochkunst, Philosophie, Gesundheitsbewusstsein Lebensfreude  und Vollwertküche unter einen (Koch)hut zu bringen. Das Lokal galt damals in Bern als Vegetarierhochburg. Tempi passati. Heute vegetiert darin ein Thai-Restaurant.

Die beiden Komponenten des Gerichtes fand ich im Buch und adaptierte sie an meine Küche.

Maisschnitten mit Portweinzwiebelchen

Maisschnitten mit Portweinzwiebelchen 20181122_131543

Zutaten
Vollmahlzeit für 4 Personen
Maisschnitten:
120 g Maisgriess, grob (Bramata)
30 g Farina bona (gerösteter Mais, gemahlen) wenn nicht vorhanden, durch Maisgriess ersetzen (war damals noch unbekannt)
ca. 7 dl Milchwasser (Milch 1:1 mit Wasser verdünnt)
1 TL Bio-Gemüsepaste
1/2 Knoblauchzehe, gepresst
3 EL Parmesan frisch gerieben
2 EL Butter
Salz, Piment d’Espelette

Portweinzwiebelchen:
ca. 4 Dutzend Silberzwiebeln (findet man in Basel nicht) oder kleine Saucenzwiebeln
1 EL Olivenöl
1 EL Birnendicksaft (Birnel)
1 EL Aceto Balsamico, mittelteuer
2 dl roter Portwein
2 dl trockener, portugiesischer Rotwein (L.: fabelhaft, Niepoort) (Kovacovsky nimmt nur Portwein, damit wird mir die Sauce zu süss)
2-3 Bio-Orangenzesten
Orangensaft einer halben Novemberorange (da nicht so süss)
1 Rosmarinzweig
1 Lorbeerblatt
80 ml Gemüsejus (L.: Le Saucier), brauchts nicht zwingend, ich hatte welchen im Anbruch
Salz
ggf. Msp. Pfeilwurzelmehl in 50 ml Portwein angerührt, zum Andicken

Zubereitung
Maisschnitten:
Möglichst am Tag vorher zubereiten.
(1) Ofen auf 120°C vorheizen. Milchwasser, Gemüsepaste, Knoblauch und Salz in einem Topf aufkochen. Mais unter Rühren einrieseln lassen und etwa 5 Minuten unter energischem Rühren am Blubbern halten. Anschliessend Deckel auflegen und während 1 Stunde in den Ofen stellen. Zwischendurch etwa 2 mal Umrühren, bei Bedarf nochmals etwas heisses Wasser unterrühren. Am Ende der Kochzeit Butter und Parmesan einrühren und abschmecken.
(2) Passendes Kuchenblech (L.: rechteckig 27x19cm) einbuttern. Die Masse in das Blech füllen und die Oberfläche mit einer nassen Teigkarte glatt streichen. Mit Küchenfolie abdecken und kalt stellen.
(3) Aus dem Blech nehmen und in Stücke schneiden. Im Ofen oder in einer beschichteten Pfanne in Butter beidseitig anbraten.

Portweinzwiebelchen:
(4) Zwiebeln kurz blanchieren, enthäuten, mit Küchenpapier trocknen. Mit Olivenöl einreiben.
(5) Schwere Stahlpfanne kräftig erhitzen, Zwiebeln darin fest rüttelnd andünsten, bis sie hellbraune Bäckchen kriegen, Pfanne kurz vom Feuer ziehen, Birnendicksaft zugeben, rühren bis er zu karamellisieren beginnt, dann sofort ablöschen mit dem Aceto Balsamico. Kräuter und Gewürze zugeben.
(6) Anschliessend portionsweise mit den Weinen, dem Gemüsejus und Orangensaft glasieren, zwischendurch immer wieder stark einkochen. Den Garzustand der Zwiebelchen zwischendurch überprüfen, wenn sie gar sind, herausnehmen und das Einkochen der Sauce ohne Zwiebeln fortsetzen bis die Sauce zuletzt auf etwa 2 dl reduziert ist. Gewürze entfernen. Wer den Jus gern dicker hat, kann eine Msp. Pfeilwurzelmehl, in Portwein angerührt, zugeben und aufkochen. Abschmecken. Zuletzt die Zwiebeln wieder zugeben und aufwärmen.

Und schon wieder ein Schrittchen vom Fleisch weg . Laufen ist gesund.

Kartoffel & Apfel

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Mehr brauche ich nicht. Bei Nobelhart & Schmutzig in Berlin gehörte die gebratene Apfelspalte, aromatisiert mit Bohnenkraut, zu einem der Gänge, die sich mir im Gedächtnis eingeprägten. Gepaart mit einem Esslöffel Kartoffelpüree, aromatisiert mit einem Hauch Wein.

Die rare, begehrte Bündner Bergkartoffel Parli war mir zu schade für Püree, ich confierte sie -nach dem auf der Packung empfohlenen Rezept- in viel frischer Butter mit Rosmarin. Zum Schluss wird sie in der Pfanne noch kurz angebraten. Das bringt den Marronigeschmack der Parli wundervoll zur Geltung. Dazu Apfelspalten, nicht eine, mehrere, mit viel frischem Bohnenkraut. Eine voller Teller mit vollem Geschmack. Unglaublich, wie gut so bescheidene Zutaten schmecken können.

Kartoffel & Apfel

Kartoffeln im Butterbad:
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Zutaten
350 g festkochende Bergkartoffeln zB. Parli
ca. 150 g frische Butter
2 kleine Zweige Rosmarin
Fleur de Sel

2-3 nicht zu süsse Äpfel (L.: Goldrenette Freiherr von Berlepsch mit tiefem Reifegrad)
Butter
4 EL frisches Bergbohnenkraut, Blättchen abgezupft
Fleur de Sel
Zitronensaft

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Zubereitung
(1) Ofen auf ca. 120°C aufheizen. In einem passenden Gefäss die Butter schmelzen. Rosmarinzweig zugeben.
(2) Derweil die Kartoffeln schälen, was bei den tannzapfenförmigen Parli Kartoffeln mit ihren vielen, tiefsitzenden Augen eine Herausforderung ist! In 1-2 cm dicke Scheiben schneiden, mit Küchenpapier trocknen und in die heisse Butter legen. Salzen. Idealerweise sind die Kartoffeln von der Butter überdeckt, falls nicht, hin und wieder wenden.
(3) ca. 50 Minuten confieren, die Temperatur in der Butter sollte zwischen 90°C und max. 100°C sein. Gegen Ende das zweite Rosmarinzweiglein zugeben.
(4) Butter durch ein Sieb abgiessen. Sie kann als Bratbutter weiter verwendet werden. Die Kartoffeln in einer beschichteten Pfanne hellgold anbraten. Zeitgleich mit den Apfeln.
(5) Aepfel in Spalten schneiden, Kernhaus entfernen. Mit Zitronensaft einpinseln, damit sie nicht anlaufen. In frischer Butter beidseitig anbraten. Gegen Ende viel Bergbohnenkraut aufstreuen und kurz mitgehen lassen. Salzen.

Kartoffel & Apfel: Genau das was ich versprochen hatte. Anders will ich meine restlichen 2 kg Parli nicht mehr essen.

Apfeltarte. Tarte aux pommes. Pure et simple

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Zu Weihnachten nur nichts kompliziertes. Dass einfach auch gut bedeutet, beweisen diese beiden Rezepte bedeutender Köche, einmal Franz Wiget, Meister aller Klassen der Innerschweiz sowie Frank Giovannini, Küchenmeister und Schweizer Koch des Jahres 2018  im Hôtel de ville in Crissier.
Den Unter- und Aufbau übernahm ich mehr oder weniger von Giovannini, verwendete jedoch Quitten- anstelle von Apfelpüree, das Glasieren von Wiget.

Die Anweisung von Wiget im gedruckten Globus-Rezept, den Blätterteig 2 cm (!!) dick auszuwallen, übergehen wir weihnächtlich milde gestimmt, zumal das Warenhaus inzwischen seinen Fehler wenigstens im Internet behoben hat, ebenso wie die Zeitangabe beim Backen der Tarte, in 10 Minuten kriege ich meine Apfeltarte nie und nimmer knusprig gebacken.

Apfeltarte. Tarte aux pommes.


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Zutaten
für 2x 20 cm Tartes
für den Rosmarin-Karamell:
90 g Zucker
50 g Butter
3 Rosmarinzweige, Nadeln gehackt
50 g Honig
50 ml Apfelsaft

für die Apfeltarte:
2 Boskopäpfel (oder Gala), ungeschält, entkernt, halbiert (L.: besser geschält nach Originalrezept)
ca. 250 g Butterblätterteig
einige Butterflocken
8 EL Quittenpüree (allenfalls Apfelpüree)

Zubereitung
für den Rosmarin-Karamell:
(1) Zucker zu hellbraunem Karamell schmelzen, Butter einrühren und mit dem Apfelsaft ablöschen. Rosmarin und Honig unterrühren, einmal aufkochen, zugedeckt abkühlen lassen und absieben. Einkochen, bis die Mischung sirupartig ist.

für die Apfeltarte:
(2) Blätterteig 2 mm dick rund auswallen, auf ein mit Backpapier belegtes Kuchenblech legen. Stupfen. Mit etwa 4 EL Quittenpüree bestreichen. Kalt stellen.

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(3) Inzwischen Aepfel mit einem Hobel oder der Aufschnittmaschine in 1 mm dicke Scheiben schneiden und die Tarte vom Rand her überlappend belegen. Apfelschicht mit Rosmarin-Karamell bepinseln. Eine zweite Schicht Aepfel in einem kleineren, konzentrischen Kreis auslegen, wiederum mit Apfel-Karamell bestreichen, danach eine dritte Schicht, wiederum mit kleinerem Durchmesser, auslegen, bestreichen, mit Butterflöckchen bestreuen.
(4) 25 Minuten im Ofen bei 180°C (O/U-Hitze) backen. Herausnehmen, vorsichtig mit Rosmarin-Karamell betupfen und nochmals ca. 25 Minuten bei 180°C (Umluft) fertig backen. Herausnehmen und noch lauwarm essen.

Apfeltarte 2017 12 06_1210

Es soll ja Länder geben, in denen man beim Essenholen in der Kantine sich das Fleisch und den Salat gleich auf die Desserttarte legt, um den Teller dann schichtweise von oben nach unten abzuarbeiten. Da wir jedoch in einer angeblich zivilisierten Region leben, legen wir die Eiscrème neben, statt auf die Tarte. Als Eiskrem keinesfalls eine von Mövenpick, sondern meine eigene: Quitte/Hagebutten von vorletzter Woche

Rosmarin Focaccia mit Additiv

Focaccia Rosenblatt 0_2010 10 18_0319

Lucas Rosenblatt serviert zum Aperitiv seiner Samstags-Kochkurse seit Jahren eine schnell gebackene Focaccia. Die wollte ich schon lange nachbacken. Bin aber noch nie dazugekommen. Um Ausreden bin ich beim Brotbacken nie verlegen. Doch seit vielleicht einem halben Jahr hat seine Focaccia noch einen Zacken zugelegt. Ist noch besser geworden. Darauf angesprochen lächelt Lucas: neues Rezept.
Und sein Trick heisst Sekowa Bio-Backferment, für mich als Nichtbäcker Neuland,  noch nie gehört, für andere mag das Backferment nach Hugo Erbe, das auf der Basis von Bio-Blütenhonig, biologisch angebauten Erbsen, Weizen und Mais gewonnen wird, ein alter Hut sein, erfunden wurde es um die 1920. Wie immer auch, das Ferment schliesst offenbar auch bei kurzer Teigführung Geschmacksstoffe im Getreide auf, macht den Teig locker. Irgendetwas zwischen Hefebrot und Sauerteig. Innerhalb zweier Stunden hatte ich meine Focaccia auf dem Tisch, wohlschmeckend, luftig-lockere Krume, knusprige Kruste. Mehr über das Ferment erfährt man bei der Dinkelhexe. Normalerweise sollte mit dem Ferment erst ein Grundansatz (nach Art eines Sauerteiges) angesetzt werden. Irgendetwas tut sich aber auch beim Direktansatz. Wunderliche Welt der Enzyme.

Focaccia Rosenblatt 0_2010 10 23_0374

Zutaten
1 kg Weissmehl
1 Hefewürfel (40 g)
1.5 Elf. Salz (25 g)
1 Elf. Sekowa Backferment (ca. 10 g), gefunden im Reformhaus
1 Elf. Malzextrakt (6 g)
7-8 dl Wasser
2 Zweige Rosmarin, die Nadeln

Focaccia Rosenblatt 1_2010 10 18_0305

Zubereitung
(1) Alle festen Zutaten (ohne Hefe) in die Teigrührschüssel geben, die Hefe fein zerkrümelt in Wasser angerührt zugeben und auf Stufe 2 mit dem Knethaken 20 Minuten lang kneten.
(2) Den weichen Teig mind. eine Stunde in der zugedeckten Schüssel stehen lassen.
(3) nochmals kurz auf Stufe 2 durchkneten. Den dickflüssigen Teig in ein mit Backpapier belegtes Backblech geben , mit nassen Händen gleichmässig gleich hoch auf das Backblech verteilen. Rosmarin darauf verteilen.
(4) Mit einem zweiten Backblech bedecken und gute 10 Minuten ruhen lassen, mit Öl oder Öl-Wassergemisch beträufeln oder bepinseln, ggf mit den Fingern Dellen in den Teig drücken.
(5) Bei 210°C Unterhitze und Umluft ca. 25 Minuten backen. Bei mir 30 Minuten 210°C Umluft.

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Anmerkung
Der Teig ging unerwartet stark auf und musste nach halber Stehzeit auf zwei Gefässe verteilt werden 🙂

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Kastanien Taglierini, Taglierini di Castagne

Kastanientagliatelle 0_2010 10 31_0477

Meine letzten Kastaniennudeln habe ich Ende 2007 hergestellt. Zufällig habe ich in Tery’s italienischem Blog peperoni e patate entdeckt, dass Marronipasta auch mit einem höheren Kastanienmehlanteil (2:1) funktioniert.  Teig anrühren, die Gitarre hervorholen und Taglierini herstellen waren eins. Der Teig muss mehrfach gewalzt werden, bis er nicht mehr bröckelt, aber pastageübte foodbloggerinnen bringen das problemlos zuwege. Den einen Teller habe ich mit Rosmarin-Ingwer-Kürbis angereichert, erstes und letztes Kürbisrezept für 2010.  Nicht weil das Gericht nicht gut gewesen wäre, wir schätzen  Kürbis nicht besonders. Den zweiten Teller für Frau L., mit Salbeibutter und frisch gerösteten Marroni.

Kastanientagliatelle 0_2010 10 31_0470

Zutaten
125 g Kastanienmehl
80 g Hartweizendunst für pasta
2 Eier (100 g)
1 Eigelb
1 Tlf. Olivenöl
1/2  Tlf. Salz

dazu:
400 g Muskatkürbis, in 1 cm Würfel geschnitten
1 Zweig Rosmarin, die Nadeln feingehackt
3 cm frischer Ingwer, in feinen Scheiben
200 g Marroni vom Marronibrater Bild hier
Salbei
frische Butter
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Kastanientagliatelle 0_2010 10 31_0463

Zubereitung
für den Teig:
(1) die Zutaten (ohne das Eigelb) in die Knetschüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Teighaken gut verkneten. Soviel Eigelb zugeben, bis sich das Teiggekrümel vom Schüsselrand löst und ein fester, kompakter, nicht zu feuchter Teig entsteht. Mind. 1 Stunde zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.
(2) Auf der Pastawalze der Küchenmaschine etwa 20 mal auswalzen. Anfänglich bröckelt der Teig, dann wird er zusehends elastischer. Stufenweise feiner stellen bis Stufe 4 oder 5. Jedesmal mit pastamehl bemehlen, damit der Teig nicht klebt und reisst.
(3) auf der Gitarre zu Taglierini formen, gut bemehlen.
(4) Ofen auf 180°C vorheizen. Ein Kuchenblech mit einer Backfolie auslegen
(5) Die Kürbiswürfel und die Ingwerscheibchen auf das vorbereitete Blech legen. Salzen, pfeffern, mit fein gehacktem Rosmarin, Salz und Pfeffer bestreuen, mit Olivenöl begiessen, von Hand gut durchmischen und im Ofen ca. 15 Minuten braten.

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für den finish:
(6) in einem kleinen Pfännchen ein paar Salbeiblätter in wenig Butter ganz leicht anrösten. Die die geschälten Marroni darin wärmen (Sonderwunsch)
(7) in einer grössern Pfanne etwas Butter schmelzen lassen.
(8) Die Taglierini in siedendem Salzwasser, das mit etwas Öl versetzt und mit viel frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt wurde, etwa 3-4 Minuten knapp al dente kochen, mit einer Schöpfkelle etwas Kochwasser samt Öl in die grosse Pfanne abschöpfen.
(9) die Kastanientaglierini abgiessen, in die grosse Pfanne geben und unter wenden eine Minute nachgaren.
(10) die eine Hälfte der Taglierini mit der Salbeibutter übergiessen, die Marroni dazulegen. Die grössere Hälfte der Taglierini mit dem Kürbisgemüse überdecken.

Beide waren wir vollauf zufrieden mit dem guten Geschmack der pasta. Sie mit dem Salbei, ich mit dem Kürbis.

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Remake: Filetto di maiale al aceto balsamico

Filetto di maiale 0_2010 06 20_7696

Das mit Abstand beste meiner Fleischrezepte habe ich, damals weitgehend unbeachtet, in den Anfangszeiten meines Blogs veröffentlicht. Schweinsfilet an Balsamicosauce, parfümiert mit Rosmarin und Orangenabrieb. Einfach zuzubereiten, nicht aufwendig, kein Stress, in den 15 Minuten, in denen das Fleisch gart, kann man die Küche aufräumen. Ideal als Gästeessen. Mit einem Filet vom Freiland-Bio-Schwein, gekauft bei meinem Landmetzger in Langenthal, ein absolute Delikatesse.

Zutaten
1 kleineres Schweinsfilet
150 ml kräftiger Rotwein (Gigondas)
50 ml Aceto Balsamico (das muss kein teurer Tradizionale sein, aber auch kein billiger Fabrikessig, der mit Caramel und Zucker aufgemotzt wurde. Sollte der Essig sehr süss sein, Menge reduzieren). Meiner kostet ca. 15 €/250 ml.
1 grosser Rosmarinzweig
scharfer Dijon-Senf, Salz, Pimentpfeffer aus der Mühle
1 Tlf. geriebene Bio-Orangenschale
50-70 ml Glace de veau, mein konzentrierter Kalbsfond

Vorbereitung
(1) Das Filet abwaschen, mit Küchenpapier trocknen. Das dünne Ende ggf. umklappen und mit Küchenfaden zusammenbinden, damit das Filet gleichmässig dick ist.
(2) Das Filet mit einer Marinade aus 1 Tlf. Aceto Balsamico und 1 Tlf. Senf einpinseln, mit Piment würzen, 30 Minuten einziehen lassen.
(3) Rosmarinnadeln vom Holz ziehen und so fein wie möglich schneiden.
(4) Eine lange Schale (in der das Filet Platz hat) und Essteller im Backofen auf 80°C vorwärmen.

Filetto di maiale 1_2010 06 20_7684
begiessen, begiessen

Zubereitung
(5) Die Marinade mit Küchenpapier vom Filet tupfen (damit sie beim Anbraten nicht gleich schwarz wird), salzen, dann in einer unbeschichteten Bratpfanne (Typ Grossmutter) in Olivenöl bei mittlerer Hitze auf allen Seiten während total 4 Minuten anbraten. Das Filet soll ruhig etwas Farbe annehmen.
(6) Filet kurz herausheben, das Oel abgiessen, Pfanne mit Küchenpapier abtupfen, Filet wieder reinlegen und mit 100 ml Rotwein und 50 ml Aceto Balsamico ablöschen, Rosmarin und Orangenschale zugeben und während 12 Minuten in der Flüssigkeit gelinde köcheln.
(7) Dabei das Filet immer wieder drehen, so dass alle Seiten einmal in den Jus zu  liegen kommen. Ferner mit einem Löffel an- und ausdauernd Jus über das Filet giessen. Falls der Jus einzutrocknen droht, mit einem Schuss Wasser verdünnen.
(8) Das nun dunkelrotbraun gefärbte Filet etwas vom Rosmarin befreien, herausnehmen, auf die vorgewärmte Schale legen und mit einer Alufolie leicht zugedeckt im Ofen bei 80°C während 15 Minuten niedergaren.
(9) Den Jus in der Bratpfanne durch ein feines Sieb in ein Saucenpfännchen filtern. Mit dem Rest des Rotweins (50 ml) Bratpfanne und Sieb spülen, zum Jus geben, Demi-Glace zufügen und einreduzieren. Bei Bedarf noch einen Rosmarinzweig mitkochen lassen.
(10) In der restlichen Zeit die Küche aufräumen.

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im Saucenpfännchen bereit

Anrichten
(11) Das Filet aufschneiden, auf die vorgewärmten Teller legen und mit Sauce umgiessen. Eine Beilage ist fast zu schade für diese wunderschöne Sauce, wenn es sein muss: geröstete Maisschnitten, Maisravioli oder Gnocchi Romani. Allenfalls ein Kartoffelgratin. Keine Pürees.

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Pastakurs (2) Farbige und Aromateige

Teig 0_2010 05 15_6978

Farbigen Teigen kann ich, ausser dass sie unbestritten hübsch aussehen, wenig abgewinnen. Hie und da kann aber auch ich nicht wiederstehen, bislang habe ich mit grün und rot experimentiert. Profihersteller mischen ihren Grundteig mit Pülverchen, die seit geraumer Zeit auch für den Hausgebrauch erhältlich sind. Auf diese Pülverchen kann man aber getrost verzichten. Es geht auch ohne. Und man kriegt dafür sogar noch etwas Aroma in die Nudel.
Bei diesen Rezepten gilt, wie schon beim weissen Grundteig gesagt: wer kein Eiweiss als Abfall will, nimmt etwa das gleiche Gewicht an Vollei. Anfänger machen ihre Teige aus mangelnder Geduld meist zu feucht, ein, zwei Teelöffel Eimasse zuviel kann zuviel sein !

Hier eine Reihe von farbigen Teigen, die wir im Kurs von Lucas Rosenblatt hergestellt hatten. Nächste Woche gehts weiter mit Pesto.

Schwarzer Teig
200 g Weissmehl
1 Vollei (62 g)
3 Eigelbe (70 g)
5 g Sepiatinte (Beutelchen beim Fischhändler erhältlich)
1 Elf. Olivenöl
1 Tlf. Salz

Teig 4_2010 05 15_6901
Spinatmatte

Grüner Teig (Spinat-Basilikumteig)
für die Spinatmatte:
200 g frischer Blattspinat
2-3 Elf. Wasser

für den Teig:
200 g Weissmehl
135 g Eigelb (ca. 6-7 Stück)
Blätter von einem Bund Basilikum
1 Tlf. Salz

Spinat waschen. Die tropfnassen Blätter im Mixer unter Zugabe des Wassers nach und nach pürieren. Saft durch ein Sieb drücken, um die Faserbestandteile zu entfernen. Den Spinatsaft vorsichtig erhitzen (über 65°C, einmal kurz vor das aufwallen bringen, aber nicht kochen. Mit einem Teesieb das aufschäumende (koagulierte) Chlorophyll abschöpfen. Gut Abtropfen lassen.
Eigelbe mit den Basilikumblättern und dem abgeschöpften Chlorophyll fein vermixen.
Den Teig wie gehabt aus Mehl und der grünen Eimasse zusammenkneten.

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Chili-Ei-Tandoori-masse

Roter Teig (Chiliteig)
250 g Weissmehl
1 Vollei (60-62 g)
3 Eigelb (70 g)
1 Elf. Olivenöl
1 Tlf. Salz
4 entkernte, klein geschnittene, rote Chili
1 Elf. Tandooripaste

Die Chilis mit den Eiern im Cutter fein pürieren und mit den übrigen Zutaten zu einem Teig verkneten. Wermutstropfen: In allen Tandooripasten finden sich künstliche Farbstoffe (E129). Wer das nicht will, nimmt stattdessen 1 Elf. Tomatenkonzentrat.

Rosmarinteig gesprenkelt
200 g Weissmehl
140-150 g Eigelb (ca. 7 Stück)
1 Tlf. Salz
2 Elf. Rosmarinöl
feinst gehackte Nadeln von einem Zweig Rosmarin

Die Eigelbe mit den Rosmarinnadeln, Öl und Salz fein mixen und zu einem Teig verkneten. Für Ravioli mit weicher Füllung nicht sehr gut geeignet.

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Rosmarinteig

Anmerkung
Wer Freude daran hat, kann mit Kurkuma und Roter Bete, pulverisierten, getrockneten Steinpilzen, Totentrompeten und vielen anderen Farb- und Geschmacksgebern experimentieren.

Teig 5_2010 05 15_6998
Pasta, nicht etwa die afghanische Nationalflagge

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Gâteau chocolat mit Olivenöl und Rosmarin

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Schokoladekuchen mit flüssigem Inhalt sind schon vor Jahren erfunden worden, eine Entwicklung, die ich als Wenigsüss-Esser völlig verschlafen habe. Erst waren es die halbgegarten Biskuits, die gâteaux moelleux, die punktgenau gegart werden müssen, später der Biscuit au chocolat coulant von Michel Bras, mit einem gefrorenen, eingebackenen Kern aus Ganache, heute state of the art. Petra von Chili & Ciabatta und Claudia von foolforfood haben die Version mit dem Kern längst eindrucksvoll umgesetzt.

Endgültig ins Netz der Versuchung gegangen bin ich aber erst einem verführerischen Schokoladeküchlein mit Olivenöl und Rosmarin (Rezept aus effilee #3/2009). Unwiderstehlich. 30 Minuten nach Beschlussfassung standen die Küchlein auf meinem Teller. Supereinfach. Supergut. Gutes Olivenöl vorausgesetzt, dominiert es die Schokolade keineswegs, das Küchlein ist ein ausgezeichneter, zarter, eher herber Schokoladekuchen. Notabene mit nur 1 g Mehl pro Küchlein. 2 Küchlein hätten es werden sollen. 3 sind es geworden. Es gibt hier aber keine Konkubine zu vermuten. Meine Förmchen waren einfach zu klein.

Zutaten
50 g dunkle Schokolade (Lindt 70%)
25 g gute Butter
25 g Olivenöl, mildes aus Ligurien
10 Rosmarinnadeln, fein gehackt
20 g Zucker
1 Ei
1 Eigelb
3 g Mehl (anstelle von Mehl habe ich Maisstärke, Maizena/Mondamin verwendet)
Kakao zum bestäuben.

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Ei-Zucker schlagen
Gâteau chocolat 2_2009 06 08_0664
bereit zum backen

Zubereitung
für 2 Förmchen
(1) 2 Förmchen, vorzugsweise aus Silikon, gut einfetten und mehlen. Besitze ich nicht, ich verwendete ein beschichtetes Alu-Muffinblech mit 7cmx2.5cm Vertiefungen, ergab 3 Küchlein.
(2) Butter, Olivenöl, Rosmarin und Schokolade in einem kleinen Topf im Wasserbad (40°C) oder über kleinster Flamme unter gelegentlichem umrühren schmelzen.
(3) Ofen auf 240°C (U-/O-hitze, Schiene 2) vorheizen.
(4) Ei, Eigelb und Zucker mit dem Schneebesen schlagen, bis die Mischung dickflüssig und hell wird. Nicht mit einer Küchenmaschine, da sonst der Schaum zu viel Luft enthält und die Küchlein stark aufgehen und platzen könnten.
(5) Die geschmolzene Schokoladenmischung in das Eigemisch rühren, am Schluss das Mehl, bzw. die Stärke einsieben und unterziehen. Dann in die Förmchen füllen.
(6) Die Förmchen in den Ofen geben und ca. 6 Minuten ausbacken. Wenn oben eine zusammenhängende Kruste entstanden ist, sind die Küchlein fertig. Ich hatte sie 6.5 Minuten drin, einen tick zu lange.
(7) Die Förmchen mit einem Handschuh in die linke Hand nehmen und sie beherzt in die rechte Hand in ein Tüchlein kippen. Mit Förmchen geht das einfacher als mit einem Muffinblech, bei dem alle 3 Küchlein gleichzeitig rausspringen wollen. Aber es geht, wenn die Hand genug gross ist 🙂
(8) Mit Kakao bestäuben und sofort servieren.

Weitere Rezepte mit Schokolade und Olivenöl:

Tortina di cioccolato

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Kichererbsensuppe mit Rosmarin

Passato di ceci 0_2009 04 25_9736

Passata di ceci al rosmarino. In meiner Cremesuppe belasse ich den kleineren Teil der Kichererbsen ganz. Die Rosmarinnadeln koche ich mit, dadurch werden sie weichgegart und können mitgegessen werden. Zum Schluss kriegt die Suppe nochmals einen frischen Rosmarinstoss verpasst, schliesslich ist das mein Beitrag zum von Sus betreuten Gartenkochevent Rosmarin. Einfachste Küche, einfach gut, einfach italienisch.

Garten-Koch-Event April 2009 - Rosmarin [30. April 2009]

Zutaten
300 g Kichererbsen
1 Liter Wasser oder 1/2 Liter Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe und 1/2 Liter Wasser. Italienerinnen nehmen nur Wasser.
2 alte oder 4 kleine, junge Knoblauchzehen, geschält
2 Rosmarinzweige, vom einen die Blättchen abstreifen, Stielansätze wegschneiden (2 Elf.)
4-6 Elf. Olivenöl extra
2 mittlere, gute Tomaten, grob gewürfelt, meine: Merinda aus Sizilien, tolle Tomate
Salz, Pfeffer

Passato di ceci 1_2009 04 25_9733

Zubereitung
(1) am Vorabend die Kichererbsen in reichlich kaltem Wasser einweichen.
(2) Einweichwasser abgiessen, Kichererbsen abspülen, dann in 1 Liter kaltem Wasser oder verdünnter Brühe aufsetzen und 30-45 Minuten lang weichkochen. Meine lasse ich nie stundenlang kochen, wie das von manchen Rezepte gefordert wird. Schwammig-weich ist für Zahnlose.
(3) In einem ausreichend grossen Topf das Olivenöl mit den ganzen Knoblauchzehen leicht erhitzen, bis sie wenig Farbe angenommen haben, jungen Knoblauch drin belassen, alten Knoblauch herausnehmen. Tomaten und Rosmarinnadeln hinzufügen und etwa 5 Minuten mitdünsten. Mit einer Schöpfkelle etwa 1/3 der Ceci mit wenig Kochwasser herausheben, zu den Tomaten geben, salzen, pfeffern und 10 Minuten mitdünsten.
(4) Die restlichen 2/3 der Ceci in der Kochbrühe mit einem Stabmixer fein vermixen, anschliessend durch ein nicht allzufeines Sieb streichen und in den Topf mit den Tomaten, dem Rosmarin und den ganzen Ceci geben. Den zweiten Rosmarinzweig zugeben und alles nochmals 5 Minuten leise erwärmen. Rosmarinzweig entfernen. Nachwürzen. Servieren mit einem Faden Olivenöl.

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Champignon als Blumentopf

verdursten muss hier niemand
verdursten muss hier niemand

In der Vorspeisengruppe der Kochschule bfs Basel als fingerfood zu einem Aperitiv gebacken. Der Rosmarin war wohl als Halterung für die Champignons gedacht, erwies sich aber dafür als ungeeignet und war beim Essen eher hinderlich. Unser Rosmarinstock zuhause hat sich in seiner Kälteschutzhülle gefreut, dass dieser Kelch an ihm vorbeiging. Die Füllung sehr Chorizowürzig. Fingerfood ist nicht so mein Ding. Ich steh nicht gerne rum mit Blumentopf und Trinkglas in der Hand und weiss nicht recht, wo ich die dritte Hand hernehmen soll.

Zutaten
250 g mittelgrosse, weisse Champignons
ca 100-150 g Chorizowurst, gehackt
Crème fraîche nach Bedarf, 2-3 Elf.
Salz, Kreuzkümmel
Rosmarinzweige

Champignons gefülltChampignons gefüllt

Zubereitung
(1) Champignons putzen, Stiele entfernen, diese fein hacken und beiseite stellen, Champignonshüte in gefette Gratinform stellen.
(2) Chorizowurst in beschichteter Pfanne anbraten, mit Kreuzkümmel würzen, die gehackten Champignonstiele zugeben und mitdünsten, Creme fraiche zugeben, falls nötig mit Salz abschmecken, Masse in die Champignonhüte einfüllen.
(3) Im auf 220°C vorgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze, Mitte) etwa 10-15 Minuten backen, Saft abgiessen und in jeden Pilz einen Rosmarinzweig einstecken.

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Marronirahmsuppe nach Obauer

Marronirahmsuppe
Marronirahmsuppe

Das Rezept für die Marronirahmsuppe habe ich von katha erhalten. Und diese hat es von den Obauers aus Salzburg. Die Kombination von Marroni (bei uns mit 2xr gesprochen und geschrieben) mit Rosmarin ist wirklich hinreissend, wie das kürzlich auch die Koch-Banausen Maronensuppe mit Karotten und Kartoffeln festgestellt haben.

frisch gebraten nach Hause gebracht
frisch gebraten nach Hause gebracht
in 5 min. geschält
in 5 min. geschält

Zutaten
originalrezept von/via katha für vier personen, schwache esser! lieber mehr machen! [Angaben und Mengen in eckigen Klammern und Gross-Kleinschreibung sind von lamiacucina]
10 maroni [ich hab 500 g eingekauft, davon wurden einige ? beim Schälen gegessen]
2 schalotten
1 rosmarinzweig
1/8 l obers [Schlagrahm]
½ l geflügel- oder gemüsefond [2 dl Hühnerfond und 8 dl Gemüsebrühe]
1 Elf. erdnussöl oder anderes, möglichst neutrales [Kochbutter]
salz, pfeffer

Zubereitung
1. maroni einschneiden und im backrohr bei 220 grad etwa 10 bis 20 minuten braten, bis sich die schalen lösen lassen. (oder wie ich einfach welche vom maronibrater kaufen ;-))
2. maroni und schalotten schälen, schalotten kleinschneiden. maroni, schalotten und rosmarin in erdnussöl leicht rösten. mit obers und fond aufgießen und 20 minuten leicht köcheln lassen.
den rosmarin entfernen. die suppe mit dem stabmixer pürieren, durch ein sieb streichen und mit salz und pfeffer abschmecken.
[Genauso hab ichs gemacht, vielleicht waren es ein paar oder gar einige Marroni mehr, die Suppe war ziemlich dicklich und sämig drum musste ich noch mit weiterer Gemüsebrühe verdünnen. Sie hat uns wunderbar geschmeckt. Danke katha !]

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