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Strahlt auf mich der Blitz des Goldes

Ovoli

Risotto agli Ovoli, Kaiserlinge, kostbare Pilze, für die man einige Sesterzen, Silberlinge (Denare) oder gar einen Aureus hinterlegen muss, um sie heimtragen zu können, falls sie denn überhaupt zu haben sind. Ein Pilz, der nach der Legende einst nur dem römischen Kaiser vorbehalten war. Seit die Kaiser abgedankt haben, sind die Pilze auch bei uns Proletariern gern gesehene Gäste im Teller.

Risotto agli Ovoli

Risotto agli Ovoli

Zutaten
200 g Risottoreis (Carnaroli)
20 g Butter
30 g Schalotten, geschält und fein gehackt
40 ml weisser, trockener Sherry
500 ml Gemüsebrühe, leicht gesalzen
nochmals 20 g Butter
30 g Parmesan, frisch gerieben
250 g Ovoli
2 Zweige Thymian
Pfeffer, Salz
Zitronensaft
Petersilie

Zubereitung
klassischer Risotto, in meiner Kochmaschine gerührt.

(1) Schalotten in der Butter farblos andünsten, Reis zugeben, 2 Minuten mitdünsten. Mit dem Sherry ablöschen. Den Sherry weitgehend eindampfen, dann über die gesamte Kochzeit mit etwa 4 Portionen Gemüsebrühe ablöschen. 20 Minuten rühren bei 100°C (bzw. rühren lassen)
(2) Inzwischen die Pilze putzen, in feine Scheibchen schneiden. Bei Halbzeit in einem Gemisch aus Butter und Olivenöl mit dem Thymian beidseitig kurz anbraten. Dabei wird die zartgelbe Farbe intensiv goldgelb. Ein Drittel der Pilze unter den Risotto rühren und mitkochen, den Rest fertigbraten, salzen, pfeffern und die Petersilie untermischen.
(3) Nach insgesamt 20 Minuten die restliche Butter und den Parmesan in den Reis unterrühren.
(4) Risotto mit Pfeffer und ggf. Salz abschmecken. Kurz stehen lassen, dann die gebratenen Ovoli drüber geben.

Dazu hören wir uns Hermann Prey und Fritz Wunderlich im Duett Figaro/Almaviva aus dem Barbiere an. Diese beiden Stimmen machen sogar die deutsche Sprache in einer italienischen Oper erträglich.

Ovoli mit Pappardelle

Ovoli mit Pappardelle

Noch mehr Ovoli. Jung (weil noch geschlossen), frisch (erkennbar an der noch weissen Volva): da muss man einfach zugreifen, wenn sie auf dem Markt angeboten werden. Auch wenn sie meist aus Südosteuropa herangekarrt wurden.

Diesmal mit breiten Nudeln. Die Pilze hab ich, wie immer, zurückhaltend gewürzt: Salz, Pfeffer, Petersilie und wenig Pfefferminze. Ganz einfach, so schmecken sie am besten.

Ovoli mit Pappardelle

Zutaten
Vollmahlzeit für 2 Personen

für die Nudeln:
100 g Hartweizendunst (semola di grano duro rimacinata)
1 Ei
1 Elf. Olivenöl

für die Pilze:
300 g kleine, möglichst noch geschlossene Kaiserlinge (Ovoli)
Butter/Olivenöl-Gemisch
1 Knoblauchzehe
Fleur de Sel
schwarzer Pfeffer
1 Schuss Weisswein oder wenig Zitronensaft
Petersilie, wenig Pfefferminz

Ovoli mit Pappardelle 2014 08 13_5216

Zubereitung
(1) Mehl, Ei und Öl in der Küchenmaschine zu einem elastischen Teig kneten. 30 Min. ruhen lassen. Anschliessend auf der Pastawalze in feine Bahnen walzen und diese in 3 cm breite Nudeln schneiden.
(2) Pilze putzen, die ganz kleinen halbieren, die etwas grösseren in Scheiben schneiden.
(3) Ofen mit den Tellern auf 70°C vorheizen.
(4) Die Pilze in genügend Butter/Olivenöl anbraten, würzen, mit einem Schluck Weisswein ablöschen, den Wein einkochen lassen.
(5) Indessen die Nudeln in gesalzenem Wasser ca. 3 Minuten kochen, abgiessen.
(6) Den Pilzen nochmals einen Stich Butter spendieren und darin die abgetropften Nudeln schwenken. Petersilie und die fein geschnittene Pfefferminze unterziehen und abschmecken.

Ovoli mit Pappardelle 2014 08 13_5221

Zucchinimenu Teil 1

Kaum dreht man dem Gärtchen wegen des nassen Sommers den Rücken zu, verdoppeln die Zucchetti ihre Wachstumsrate.  Erst erfüllten mich die wuchsfreudigen Pflanzen mit Erfolgserlebnissen und Gärtnerstolz. Doch nun wird meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Die altbewährte Taktik, sie den Nachbarn vor die Tür zu legen, auf den Klingelknopf zu drücken und dann schnell wegzulaufen, hat sich längst abgenutzt. Genug ist genug. Mit einem Zucchinimenu in 2 Teilen versuche ich, der Schwemme Herr zu werden:

Zucchini-Flan


Zucchiniflan

Eine elegante Vorspeise, die Flans sind aus dem Blog von Anne-Sophie Pic entliehen. Auch wenn die zahnschonenden Gemüseflans mitsamt der nouvelle cuisine längst in der Versenkung verschwunden sind: eine Wiederentdeckung wären sie allemal wert.

Zutaten
für 4 Flans:
110 ml Halbrahm 25%
1 Lorbeerblatt
200 g Zucchini, möglichst kleine
2 ganze Eier
1 Eigelb
Salz, weisser Pfeffer
20 g geschmolzene Butter

Zubereitung
(1) In einem kleinen Topf den Rahm und das fein geschnittenen Lorbeerblatt erwärmen, vom Feuer ziehen und etwa 20 Minuten ziehen lassen.
(2) die Zucchini der Länge nach halbieren und in einem Topf mit Dampfsiebeinsatz in Wasser mit einem Lorbeerblatt ca. 3 Minuten garen und sofort kalt abschrecken. Das stabilisiert die grüne Farbe.
(3) Die abgetropften Zucchinistücke im Mixer mit den Eiern und dem Eigelb fein mixen, den abgesiebten Lorbeerrahm kurz untermischen und mit Salz und weissem Pfeffer würzen.
(4) 4 kleine Flanförmchen ausbuttern, mit der Flanmasse befüllen. Die Förmchen in einen flachen Topf stellen, den Topf mit kochendem Wasser befüllen und während ca. 20 Minuten in den auf 180°C vorgeheizten Ofen stellen.

für den Zucchinikaviar:
Der grüne, äussere Anteil eines mittleren Zucchinos
1 Elf. Olivenöl mit Zitrone
1 Elf. weisser Balsamessig (Gölles)
Salz, Koriander gemahlen, weisser Pfeffer

(5) Die Zucchini mit einem feinen Juliennehobel schälen. Die Julienne in quadratische Würfelchen schneiden, gut salzen und 30 Minuten stehen lassen. In ein Vliestuch geben und das Wasser auspressen. Die Würfelchen mit wenig Zitronenöl und Essig anrühren und würzen.
(6) Würfelchen in einem Metallring flach verteilen. Flan drauf stürzen.

Zucchinisuppe


Zucchinicreme

Ein effizienter Weg zur Zucchinivernichtung. Schnell zubereitet. Mein Schlachtross, wenn mir nichts mehr einfällt.

Zutaten
für 4 Personen
1 Schalotte, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 Tlf. Fenchelsaat, angedrückt
Zitronenöl
2 mittlere Zucchini (ca. 400 g)
1 kleiner Fenchel
1 kleine Kartoffel
ca. 700 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer

Zubereitung
(1) Die Schalotte, Knoblauch und die Fenchelsaat in Zitronenöl kurz andünsten, die mit der Röstiraffel geriebenen Gemüse (Zucchini, Fenchel, geschälte Kartoffel) kurz mitdünsten, ablöschen mit der Gemüsebrühe und ca. 30 Minuten leise köcheln. Mit einem leistungsfähigen Mixer fein vermixen, zuletzt würzen.

Zucchini-Ovoli-Salat


Zucchini-Ovoli-Salat

Ohne Salat isst mir Frau L. kein Menu. Also Salat. Gesehen habe ich ihn bei Micha. Mit ein paar kurz gebratenen Pilzchen habe ich ihn etwas angereichert, so machen es die Restaurants auch, damit sie für den Salat das Doppelte verlangen können.

Zutaten
Menusalat für 4 Personen

4 kleine, junge Zucchini
30 ml Zitronensaft
50 ml bestes Olivenöl
etwas gehobelten Parmesan
Meersalz und weisser Pfeffer, frisch gemahlen
1 große Handvoll Rucola
1 kleine Handvoll Basilikum
4 kleinere Ovoli-Pilze (Kaiserlinge)
wenig Olivenöl zum Anbraten der Pilze

Zubereitung
(1) Zitronensaft und Olivenöl verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
(2) Die Zucchini auf dem Gemüsehobel schräg in feine Scheiben (1 mm) schneiden und in eine Schüssel geben. Rucola und Basilikum untermengen.
(3) Pilze in Scheiben schneiden und in einer beschichteten Pfanne kurz anbraten. Würzen mit Salz und Pfeffer.
(4) Den Salat mit dem Dressing sparsam anmachen. Abschmecken, die warmen Pilzchen oben drauf und sofort servieren.

Ein Kilogramm Zucchini ist nun weg. Der zweite Teil, der Hauptgang, folgt demnächst. Das Dessert schenken wir uns. Schokolade-Zucchini-Kuchen findet man anderswo.

Kaiserling-Pfirsich-Ragout

Kaiserling-Pfirsich-Ragout
Kaiserling-Pfirsich-Ragout

Wenn man uns schon unsere Sommerferien mehr oder weniger verregnet, erfreuen wir uns doch wenigstens am Gedeihen von Zucchini, Schnecken und Pilzen. Die ersten schönen Ovoli (Kaiserlinge) sind auf dem Basler Markt aufgetaucht. Dafür liess ich alles stehen und disponierte das Mittagessen kurzfristig um. Mehr über Kaiserlinge hier.

Ragout von Kaiserlingen und Pfirsichen

Ovoli-Pfirsich-Ragout 2014 08 08_5181

Zutaten
für 2 Personen

250-300 g kleine, noch geschlossene Kaiserlinge (siehe Headerbild)
Olivenöl
1 dl Geflügelfond
1 dl Halbrahm
Salz, weisser Pfeffer
2 weisse oder gelbe, saftige, aber feste Pfirsiche
2 Tomaten
wenig Butter
1 kleiner Bund glatte Petersilie, gehackt

Zubereitung
(1) Die Tomaten kurz brühen, schälen, in Viertel schneiden, Kerne und Gelee wegschneiden. Die Tomatenfilets salzen und 60 Minuten im Ofen bei 100°C Umluft etwas antrocknen lassen. In kleine Würfel schneiden. Aus den „Abfällen“ einen Minijus kochen. Ofentemperatur auf 70°C stellen und darin drei Teller vorwärmen.
2) Die geputzten Pilze in ca. 8 mm dicke Scheiben schneiden und in einer beschichteten Pfanne in nicht zu heissem Olivenöl kurz (!) andünsten und leicht salzen. Pilze auf einen warmen Teller heben und im Ofen warm stellen. Die entleerte Pfanne mit Geflügelfond und Rahm aufgiessen und alles mit Volldampf stark einkochen.
3) In einer zweiten, beschichteten Pfanne die in Spalten geschnittenen Pfirsiche in wenig Butter anbraten, Salzen.
(4) Pilze und Pfirsiche in die eingedickte Rahmsauce geben, Tomatenwürfel und Petersilie einschwenken und kurz fertiggaren. Die paar Milliliter Tomatenjus unter die Sauce geben. Abschmecken. Ein paar Blättchen Basilikum haben sich auch noch verirrt.

K. u. k. Pastetchen

K&K Pastetli 2013 07 07_0871

Sommerhitze vorbei. Es hat wieder Kaiserlinge auf dem Markt. Könnte man in Pastetchen füllen: „Kaiserlich-königliche Pastetchen“, Bouchées à l’empereur et à la reine, sind zwar weder gastronomisch, historisch noch staatsrechtlich korrekt bezeichnet. Da der Name „Königinpastetchen“ bereits den Milkenpastetchen vorbehalten ist, muss ich meine Pastetchen zu normalen vol-au-vents degradieren. [Die namensgebende Königin war übrigens Marie Leszczyńska, durch Heirat mit Ludwig XV. Königin von Frankreich]. Aber was kümmern mich verblichene Königinnen, wenn ich italienische Kaiser(linge) in die Pastetchen fülle, schmeckt das so königlich, dass selbst die Beamten der Doppelmonarchie das K. u. k. akzeptieren müssen.

Serviert mit Erbsen. Ausnahmsweise nicht aus der Dose. Dosen kommen mir nur an hohen Feiertagen auf den Tisch. Frische Erbsen, parfumiert mit Kärntner Nudelminze und Ysop. Die stehen in meinem Kräutergarten zufällig nebeneinander. Die Nudelminze schmeckt nicht so penetrant nach Menthol wie andere Minzen, passt daher mit den Erbsen besser zu den Pilzchen. Und auch der Ysop schmeckt gut dazu.

K&K Pastetli 2013 07 07_0866

Zutaten
reicht als Hauptmahlzeit für 4 Personen
4 Blätterteigpastetli (gekauft)
350 g Kaiserlinge (Ovoli)
2 kleine Schalotten
1 knapper Elf. Zitronenthymian, gezupft
2 dl Halbrahm
1 Tlf. Maizena express, weiss
1 Elf. Petersilie, glatt, fein gehackt
1 Tlf. Balsamico vom Guten
Salz, Pfeffer
Butter/Olivenöl

600 g Erbsen in der Schote
1 Elf Butter
1 Elf. Kärntner Nudelminze, fein gehackt
1 Elf. Ysopblätter, fein gehackt
Salz

Zubereitung
(1) Pilze putzen, in ca. 4 mm dicke Scheiben schneiden.
(2) Pilze in einer heissen Sauteuse in Butter/Olivenölgemisch zusammen mit den gehackten Schalotten und den abgezupften Thymianblättchen andünsten.
(3) Maizena in wenig Rahm anrühren und mit dem restlichen Rahm zu den Pilzen geben, ein paar Minuten leise köcheln. Mit Salz, Pfeffer und Balsamico würzen, Petersilie zugeben.
Alles in die im Ofen bei 120°C kurz vorgewärmten Pastetli anrichten.

(4) Gleichzeitig die vorher gepulten Erbsen in kochendem Salzwasser 2 Minuten lang knackig blanchieren. Abschütten, Abtropfen. In wenig heisser, gesalzener Butter mit dem Ysop und der Nudelminze glasieren.  Dazu ein Ofentomätchen.

K&K Pastetli 2013 07 07_0872

Alles Zitrone: Kaiserlinge und Zuckererbsen

Kaiserlinge und Kefen 2013 07 03_0849

Dank des feuchten Frühsommers gabs bis Anfang Juli (!) schöne Kaiserlinge. Frisch, nahezu wurmfrei. Nur nicht zu viel anstellen mit den teuren Pilzen. Anbraten in Zitronenöl und Zitronenthymian. Abschmecken mit Zitronensaft. Fertig. Damit der Kaiser doch noch neue Kleider kriegt: diesmal mit Zuckererbsen.
Denn neue Kleider sollen an Kaisern *) die wunderbare Eigenschaft besitzen, dass sie für jeden Menschen, der nicht für sein Amt taugt oder der dumm ist, unsichtbar seien. Frau L. riss die Augen auf: „Welches Muster ! Welche Farben !“ Und sie schwor mir, dass sie die Kaiserlinge noch nie in solch schönem Kleid gesehen, geschweige denn gegessen habe. Eine kluge Frau. Ich habs gewusst.

Kaiserlinge 2013 07 04_0865
Was dem Händler übrigblieb, nachdem ich mich bedient hatte

Zutaten
Vorspeise für zwei
250 g Zuckererbsen (Kefen)
ca. 250 g Ovoli (Kaiserlinge)
Zitronenöl, frische Butter
1/2 Bio-Zitrone zum beträufeln
Fleur de Sel, Pfeffer, 3 Zweige Zitronenthymian, die Blättchen

Kaiserlinge und Kefen 2013 07 03_0848

Zubereitung
(1) Zuckerschoten fädeln, in kochendem Salzwasser knackig blanchieren, abgiessen, abtropfen, mit etwas Zitronenöl innig mischen, mit Fleur de sel salzen und pfeffern
(2) Ovoli putzen, in Scheiben schneiden, Zitronenöl-Buttergemisch mit den abgezupften Thymianblättchen erhitzen, die Pilzscheiben beidseitig kurz anbraten bis sie schön dunkelgelb sind. Salzen, Pfeffern. Auf dem Teller ein paar Spritzer Zitronensaft drauf.

Süss, Sauer, Weich, Knackig. Nur Knusprig fehlt. Nächstesmal gehackte Haselnüsse unter die Kefen mischen.

*) Hans Christian Andersen: Des Kaisers neue Kleider

Mehr Rezepte mit Kaiserlingen: hier. Mehr über diesen Pilz: hier. Und ich bin schon wieder weg.

Risotto agli Ovoli, Risotto mit Kaiserlingen

Risotto agli Ovoli 1_2012 06 13_5360
Welcher Vogel hat mir denn seine Eier in die Kräutertöpfe gelegt ?

Eier ? Pilze ! wachsen in meinem Kräutertopf ! Kaiserlinge sinds ! Meine Lieblingspilze ! Scherz, ich kaufte sie auf dem Markt. Fein aufgeschnitten sind sie weiss bis zitronengelb und können, abgeschmeckt mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft roh gegessen werden. Leicht angebraten mit Olivenöl verfärben sie sich goldgelb.  So schmecken sie noch besser. Hatten wir schon, hier (mit allem Wissenswerten um diesen Pilz) und hier. Probieren wir es doch mal mit einem Risotto. Weil sich der erwartungsgemäss goldgelb färbte, darf er am Gelb-Event teilnehmen.

Risotto agli Ovoli 0_2012 06 13_5396ed

Zutaten
200 g Risottoreis (Carnaroli)
20 g Butter
30 g Schalotten, geschält und fein gehackt
40 ml weisser, trockener Sherry
500 ml Gemüsebrühe, leicht gesalzen
nochmals 20 g Butter
30 g Parmesan, frisch gerieben
250 g Ovoli
2 Zweige Thymian
Pfeffer, Salz
Zitronensaft

Risotto agli Ovoli 2_2012 06 13_5385
Kaiserlinge, aufgeschnitten

Zubereitung

klassischer Risotto, den mach ich nur noch in meiner Maschine, die rührt ohne mein Zutun den Reis zu einem tollen, samtigen Risotto.

(1) Schalotten in der Butter farblos andünsten, Reis zugeben, 2 Minuten mitdünsten. Mit dem Sherry ablöschen. Den Sherry weitgehend eindampfen, dann über die gesamte Kochzeit mit etwa 4 Portionen Gemüsebrühe ablöschen. 20 Minuten rühren bei 100°C  (bzw. rühren lassen)
(2) Inzwischen die Pilze putzen, in feine Scheibchen schneiden. Wenn der Reis gut 10 Minuten gerührt ist, die Pilze in einem Gemisch aus Butter und Olivenöl mit einem Zweig Thymian beidseitig anbraten. Dabei wird die zartgelbe Farbe intensiv goldgelb. Ein Drittel der Pilze nach kurzem Anbraten zum Risotto geben und mitkochen, den Rest fertigbraten, salzen, pfeffern.
(3) Nach insgesamt 20 Minuten die restliche Butter und den Parmesan im Reis unterrühren.
(4) Risotto mit Pfeffer und ggf. Salz abschmecken.

Mein Beitrag zu Uwes Farbenevent.

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Remake: Kaiserlinge, des Kaisers Pilze, Ovoli

Ovoli 1_2011 08 11_5453
Ovoli, links halbentwickelt, rechts noch halb in der Hülle

Wenn der Pfifferling schon als Kuhfleisch der Armen gilt, der Steinpilz der König der Pilze genannt wird, so muss der Kaiserling (Amanita Caesarea) der Chef unter den Pilzen sein. Im deutschsprachigen Raum heisst der Kaiserpilz auch orangegelber Wulstling, das ist aber reine Nomenklatur, bei uns findet man nur seine giftigen Vettern, den Fliegenpilz (Amanita muscaria) und den grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Italiener und kleine, madige Ureinwohner finden und schätzen ihn als hervorragenden Speisepilz.

Er wächst in warmen trockenen Gegenden in Süditalien und im Piemont. Im Säuglingsstadium ist er kugelig, noch gänzlich von weissem Pilzmyzel überzogen. Im jugendlichen Stadium drückt der bronzefarbene Eierkopf aus dem Myzel hervor (dann schmecken sie am Besten), bis zuletzt ein schöner Hutpilz vor uns steht. Es gibt sie von Ende Juli bis Ende September. Wenn es denn überhaupt welche zu kaufen gibt, muss man unbedingt zugreifen. Erst wollte ich einen Pilzrisotto damit machen, der Pilz färbt den Risotto beinahe safrangelb. Man kann sie, dünn aufgeschnitten, auch roh essen. Die gekauften Pilze haben so frisch und madenfrei ausgesehen, dass ich sie dann doch klassisch zubereitet habe: Angebraten in dünnen Scheiben in Butter/Olivenöl, gewürzt mit Salz, etwas Zitrone, schwarzem Pfeffer und einem Hauch Thymian. So kommt das äusserst feine Aroma gut zur Geltung. Den Risotto gabs als Beilage.

Ovoli 0_2011 08 12_5522
alles golden, wie bei Kaisern üblich

Zutaten
für 2 Vorspeisen
ca. 150-200 g Ovoli
natives Olivenöl, frische Butter
1/2 Bio-Zitrone zum beträufeln
Salz, Pfeffer, 1 wirklich kleines Zweiglein Thymian

Zubereitung
(1) Putzen, feine Scheiben schneiden, Olivenöl-Buttergemisch mit den abgezupften Thymianblättchen erhitzen, die Pilscheiben beidseitig kurz anziehen (je e Minute) bis sie schön dunkelgelb sind. Salzen, Pfeffern. Auf dem Teller ein paar Spritzer Zitronensaft drauf.

Anmerkung
Kaiserlich. Den Ruf geniesst er schon seit der Antike. Oder wenigstens seit hier.

Ovoli 0_2011 08 12_5524
Das Myzel schmurgelt beim Braten zusammen

Ovoli al naturale

Ovoli, Kaiserlinge
Italiener und kleine, madige Ureinwohner behaupten, er schmecke feiner als der Steinpilz. Entsprechend gesucht (und teuer) ist er denn auch. Wer auf dem Waldspaziergang diesen Pilzen begegnet, darf nicht nur zum Pflücken auf die Knie. Im Pilzbuch sind sie auch unter dem Namen Kaiserling (Amanita Caesarea, nach dem Imperator Julius C.) verzeichnet. In der Schweiz (und in Deutschland) gibt es ihn nicht (mehr). Am ehesten findet man ihn noch in warmen trockenen Gegenden in Süditalien und im Piemont. Ganz klein sieht er aus wie ein weisses, unregelmässiges Ei, im jugendlichen Stadium drückt der orangefarbene Kopf wie ein Eigelb aus dem Eiweiss hervor (dann schmecken sie am Besten), bis zuletzt ein schöner Hutpilz vor uns steht. Es gibt sie von Ende Juli bis Ende September. Wenn es denn überhaupt welche zu kaufen gibt, muss man rasch zugreifen. Ich mach sie auf die strenge, klassische Art: Anbraten der dünnen Scheiben in Olivenöl, etwas Zitrone, schwarzer Pfeffer. So kommt das äusserst feine Aroma zur Geltung. Und wenn uns die Maden madig machen wollen: Augen zu, weiter essen und einen Grappa drauf. Zur selben Familie gehören auch der Fliegenpilz (Amanita muscaria) und der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Beim Sammeln bitte unterscheiden !! zum Rezept Ovoli al naturale weiterlesen