Wenn ich schon nicht mehr an den Doubs komme, so muss die Stadt am Rhein herhalten. Wieder einmal ein paar völlig subjektive Eindrücke vor und von der Tattoo Parade. Headerbild: Hellenic Navy Band. Posieren fürs Erinnerungsfoto.
Rätsels Lösung: Was auf der einen Seite in die Kannelüren des Türbogens hinein geflüstert wird, wandert auf die andere Seite und wer dort gegenüber steht, versteht Wort für Wort.
Familienleben im Schatten der Kastanienbäume neben dem Münster.
Mineralwasser als Haarfestiger.
Hutablage für St. Georgener Schäppel mit unbeabsichtigter Werbung für das braune Gesöff.
Die Damen tragen Hörnerchappe mit Fürtuech, die Herren Gehrock, Zylinder oder Hut.
Wenn ordensbehangene Chinesen sich in einen historischen US-Sanitätsjeep setzen.
Impressionen von der diesjährigen Basel Tattoo Parade durch die Innenstadt. Wobei ich den Betrieb im Aufstellungsraum Münster-Rittergasse interessanter finde als die eigentliche Parade. Warten auf den Einsatz: Mitglieder der British Band of the Kings Division schlecken Eiscornets. Unter pinkem Ballon.
The Kings Guard of Norway. Band and Drill Team. Der Drill ist an der Hut- und Posaunenablage ersichtlich.
Noch mehr norwegischer Drill.
Mit den Wasserflaschen klappts noch nicht ganz.
Dafür wird der Unteroffizier vom Chef (rechts) gerüffelt.
Die Basler Fraktion der Dudelsäckler löscht ihren Durst am Pisonibrunnen.
Schweizer Kavallerie Schwadron 1972. Alles Rösseler Veteranen.
6 kg wiegt der Trachtenhut, den die Damen des Trachtenvereins St. Georgen im Schwarzwald auf dem Kopf balancieren müssen. Ob der schmucke Hut ledigen Mädchen oder verheirateten Frauen vorbehalten ist, vergass ich zu fragen. Jedenfalls fröhliche Weihnacht!
Die Honoratioren der Markgräfler Trachtengruppe Lörrach/Weil überzeugten mit hohlem Kreuz, gewichtigem Schritt und gnädiger Miene.
Sauber hergerichtet ist wichtiger als medizinische Kompetenz: Fahrzeug des US Army Med Corps 1942-1945
Der Chef der Band of the Kings Division weist den Weg: to the left. Ohne das Zeichen hätte sich sein Korps in alle Richtungen verlaufen.
Der Dudelsack erfreut sich in Basel grosser Beliebtheit. Hier die Basel Tattoo Massed Pipes and Drums.
La musique des sapeurs-pompiers de Paris, die Musik klingt einfach ein wenig eleganter.
The Australian Army Band: erfrischender Umgang mit Kupferpfannen.
The Lochiel Marching Drill Team aus Neuseeland. Beine sind immer ein guter Schlusspunkt. Im Querformat haben davon mehr Platz auf dem Bild. Und dann begann es zu regnen.
Heuer die Jubiläumsausgabe. 10 Jahre Tattoo Basel. Was doch ein einzelner Mensch (mit Hilfe vieler) auf die Beine stellen kann. Am samstäglichen Umzug haben sich wieder weit über 100’000 Menschen gefreut…. Oben in Silber und Gold: Die Blechbehutete Band of Her Majesty’s Household Cavalry.
Bei schönem, windigen Wetter flatterten die Fahnen gar fröhlich.
Damen im Schottenrock und mit Dudelsack erfreuen das Auge ungleich mehr als bärtige Herren mit Bierbäuchen.
Während die etwas weniger jungen Trachtenmädchen in der Basler Werktagstracht dem starken Wind wehren mussten…
schafften es die jüngeren Piccolo-Pfeiferinnen dank angepasster Technik locker ohne Hutverlust über die Brücke…
Sonst viel Operette im Stil von Franz Léhar: „Sie lassen mich vergessen, Das teu’re Vaterland!“. Hier die Blue Devils International Marching Band aus Concord, MA.
Die Tanzgruppe der Republic of Korea Air Force Band mit einem militärischen Ausdruckstanz. Die bauchfreie Vorführung der Damen gilt vermutlich als taktische Massnahme zur Verwirrung des Gegners. Ohne Wirkung, ich schaute mir nur den Schattenwurf an.
Kein Tattoo ohne die Freunde zeitgenössischer Waffentechnik. Pz.Abw.Rak Rohre älterer…
und neuerer Bauart werden gerne vorgeführt. Gut, an der grossen Moskauer Militärparade vom vergangenen Mai sah das alles beeindruckender aus, aber Basel ist nicht Moskau.
Sogar die ehrwürdigen Saurer Lastkraftwagen, Typ „Gemüsewagen“ werden instand gehalten und gepflegt. Vor über 50 Jahren musste ich als „Gemüse“ hinten aufsitzen.
Das Militär ist bis in die Neuzeit präsent. Dass auf meinen Fotos die Pferde nur von hinten zu sehen sind, hat mit dem Gegenlicht zu tun.
Irgendwie hatte ich mir das Leibregiment der englischen Königin anders vorgestellt. Hoch zu Ross. Offenbar muss auch England sparen.
Mein Highlight des Tages waren jedoch die Italiener. Die Fanfara 8° des Regimento Bersaglieri bläst ihren flik flok im Laufschritt. Galopp ohne Pferd mit wehendem Federbusch und Pausen zum Verschnaufen.
Die New Zealand Army Band erschreckte allfällige Feinde mit viel Trara und martialischem Gebrüll.
Die berittenen Solothurner mit den gehäkelten, Ohren und Fliegen schonenden Zottelkäppli. Sollte ich mir am heutigen Nationalfeiertag auch mal aufs Haupt setzen.
Bier vom ortsüblichen Sechsspänner…
Rythmisches Kuhglockengeläute der Treichler aus Märstetten…
Das gutgelaunte Publikum samt Fotograf im weissen T-shirt…
das Top Secret Drum Corps und viel andere Musikgruppen gehörten zum friedlichen Teil des 2-Stunden dauernden Umzuges. Die Auswahl der Fotos erfolgte einmal mehr völlig willkürlich und wird der Vielfalt des Umzugs nicht gerecht. Nun wird es ist aber Zeit, ein Feuerchen zu entfachen für die Nationalfeiertagsbratwurst: den Cervelat.
Zulange hatte ich mich am historischen Saurer LC-2 Einsatzwagen der Basler Polizei aus dem Jahre 1936 versäumt. Ein Dieselmotor mit Doppelwirbelung erfreut schliesslich jedes Männerherz.
Im Schnellschritt die Abkürzung vom Münsterhügel hinabsteigend, wollte ich die Parade überholen. Indessen standen die Zuschauer an der Marschroute in kompakten Reihen, so dass mir nur noch die Aussicht zwischen den Köpfen hindurch verblieb. Andere hatten besser vorgesorgt.
Die Musketiere der Waadtländer Milizen schauen betrübt, als ob sie das Debakel der Grande Armee im Russlandfeldzug 1812 persönlich zu verantworten hätten.
Aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Schweizer Luftwaffe überflog jeden Abend ein Wellblechbomber der Sorte Junkers 52 die Tattoo-Arena und unser Haus. Die Schweizer Flugwaffe kaufte 1939 vom Deutschen Reich drei dieser Flugzeuge, die 1981 ausgemustert wurden, heute aber immer noch fliegen. Wenn man sich sicher fühlen darf, weil kein Bombenwerfer Bomben auf einen herab wirft, kann man das Dröhnen der drei originalen BMW-Motoren sogar als beruhigend empfinden. Andern Menschen in andern Teilen der Welt fehlt dieses Glück leider.
Seit 9 Jahren gibt es das Basler Tattoo schon, inzwischen ist es das weltweit zweitgrösste seiner Art. Heuer war es anlässlich der Parade nieselregnerisch und trübe. Umso farbiger sind die Fotos, die ich vom Münsterplatz mitgebracht habe. Dort besammelt man sich zum Aufmarsch :
Am nächsten Sonntag folgt hier der zweite Teil des Berichts: die Parade.
Wenn ich schon nicht mehr nach London Knightsbridge komme, so kommt doch wenigstens die Militärkapelle der Queens Life Guard nach Basel. Vor meine Haustüre. Mit 29 Rossen, grossen Pferdetransportern, Hufschmid, Veterinär, Stallburschen und Stallburschinnen im Kampfanzug. Um hier am alljährlichen Basel Tattoo (die achte Ausgabe) aufzuspielen. Den Triumphmarsch aus Verdis Aida. Nebst anderem. Hier ein paar Impressionen.
Dann ist es soweit. Aufmarsch vom Quartier in die Area de Basler Kaserne.
Gleich hinter den Engelländern marschieren die Italiener:
Dann kommen noch mal soviele Pferde, die Fanfara a cavallo dei Carabinieri. Mit Tressen, Troddeln, Kokarden und Federbüschen (die rot-weissen Staubwedel am Nebelspalter).
Dann heisst es warten bis zum Auftritt:
Während sich die Engelländer mit Rossini und leichter Kavallerie befassen, konzentriert man sich am Eingang auf den italienischen Auftritt.
Nach den Fratelli gibts noch italienische Schlager, wie O Sole Mio, Funiculì Funculà und volare. Italiener und Engelländer dürfen sich mit dem Gefangenenchor aus der Oper Nabucco noch einem militärischen Thema widmen. Dann gehts für alle 60 Rosse wieder an den Schatten und in die Hafersäcke.
Gestern Samstag war ich, wie schon die Jahre vorher, an der Basel Tattoo Parade. Etwas Sonne, Regen, dann wieder Sonne. Hier ein paar Bild-Impressionen, auf dem Titelbild demonstriert die New Zealand Army Band, Neuseeland, ihren berühmten Maoritanz.
noch mehr Schotten, die Röcke jedoch etwas kürzer:
Schon wieder ein Jahr um. Siehe Basel Tattoo 2010. Gestern Samstag war wieder die grosse Basel Tattoo Parade. Da war keine Zeit zum Kochen. Eine bei dem kühlen Wetter wärmende Suppe musste reichen. Hier ein paar Impressionen vom Umzug. Das Rezept für die Suppe gibts am Schluss.
Die Musikanten (etwa 2000 Teilnehmer) verwandelten die Innenstadt in ein farbenfrohes Musikspektakel von imposanten schottischen Hochlandklängen über omanische Dudelsackmusik zu japanischer Marschmusik.
Zutaten
150 g Lauch
50 g Bündnerfleisch oder Bresaola in 2 mm Scheiben
60 g Hartweizengriess
1 Elf. Pflanzenöl
1 L Gemüsebrühe
50 g Rucola
Salz, Pfeffer
Zubereitung
(1) Lauch in feine Ringe schneiden. Bündnerfleisch in kleine Würfel.
(2) Griess bei mittlerer Hitze in Öl in einer grossen Pfanne hellbraun rösten. Lauch und Bündnerfleisch kurz mitdünsten. Mit Brühe aufgiessen.
(3) Suppe ca. 30 Minuten leise köcheln lassen. Abschmecken mit Salz und Pfeffer. Kurz vor dem Servieren den Rucola zugeben und 1 Minute ziehen lassen.
Das war ausgesprochen nett von den Greyerzer Sennen. In meinen Besuchsberichten habe ich schon über Appenzeller und Glarner Alpaufzüge berichtet. Da wir derzeit keine weiten Ausflüge machen können, sind sie für uns nach Basel gekommen, sozusagen vor unsere Haustüre und haben uns mit ihrem Alpaufzug eine grosse Freude gemacht.
Auch für die laufende Entfernung der hinterlassenen Alpen-Pizzen war gesorgt.
Aufnahmen vom Aufmarsch zum friedlichen Basel Tattoo Ende Juli. Mehr darüber Morgen. Falls ich die 18 Tonnen Feuerwerkskörper, welche die ach so grüne, umweltfreundliche Stadt Basel heute Nacht über mir detonieren lässt, heil überstehe.
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