Terrine aux Herbes de Provence

Hausterrine 0_2009 06 07_0658

Endlich wieder einmal unsere Lieblings-Hausterrine ! Wäre unsere 1 Liter Creuset Terrinenform aus Gusseisen mit Deckel nicht emailliert, würde sie längst Rost angesetzt haben. Unsere Hausterrine, die Frau L. vor 25 Jahren erstmals und während vieler Jahre immer wieder gemacht hat, beruht auf einem ausgezeichneten und zugleich einfachen Rezept. Quelle: Marianne Kaltenbach: Rezepte aus meiner Mühle. Eigenverlag 1979. Das Rezept ist über Jahre erprobt, die Mengen passen exakt. Damit sich der Aufwand lohnt, machen wir immer die volle Menge, und frieren eine Hälfte ein. Ich mache sie hier zum erstenmal. Neben der Gemüseterrine mein zweiter Beitrag an den durch Nathalie von cucina casalinga betreuten Terrinen-event.

Zutaten
400 g Schweinsbrät (aus Schweinsbratwurst bester Qualität, wichtig !)
400 g Kalbfleisch
150 g ungeräuchter Magerspeck
250 g Spickspeck fett in dünnen Scheiben zum Auslegen der Form
1 Elf. Butter
3 mittlere Knoblauchzehen, fein gehackt
4 Elf. Petersilie glatt, fein gehackt
2 Elf. Provencekräuter frisch (Rosmarin, Bohnenkraut, Thymian, Majoran, Salbei, wenig Fenchel, wenig Lavendel) im Winterhalbjahr kann man auch 2-3 Tlf. einer getrockneten Mischung verwenden.
1 grosses Ei
Salz, Pfeffer, Muskat,
3 Umdrehungen Korianderkörner aus der Mühle
1/2 Tlf. Piment d’Espelette
3 Elf. Cognac

für den finish:
2 Lorbeerblätter
ein paar Wacholderbeeren
1 Beutel Sulzpulver
1 dl Wasser
1 dl Sherry trocken

Hausterrine 1_2009 06 05_0509
Kräuter andünsten
Hausterrine 2_2009 06 05_0514
zusammenkneten
Hausterrine 3_2009 06 05_0522
Rosa ausgelegt
Hausterrine 4_2009 06 05_0524
gut gefüllt

Zubereitung
(1) Backofen auf 200°C vorheizen. Grossen Bräter, der die Terrine aufnimmt, zu 2/3 mit heissem Wasser befüllen und in den Ofen stellen.
(2) Kalbfleisch und Magerspeck zweimal durch den Fleischwolf drehen und zum Bratwurstbrät geben.
(3) Die Kräuter und den Knoblauch in Butter 5 Minuten dünsten, abkühlen und zum Fleisch geben. Cognac und Ei zugeben und von Hand (Plastichandschuhe) kräftig durchkneten. Würzen.
(4) Eine ofenfeste 1 Liter Form mit Deckel mit den weissen Specktranchen überlappend auslegen. Die Fleischmasse satt einfüllen. Lorbeerblatt und Wacholderbeeren als Deko auflegen. Mit den restlichen Speckscheiben oder -abschnitten abdecken. Deckel aufsetzen.
(5) Terrine in das Wasserbad im Ofen stellen und 1.5 bis 2 Stunden darin leise simmern lassen. Das Wasser darf nicht sprudeln.

Hausterrine 0_2009 06 05_0533

(6) Herausnehmen, etwas abkühlen, flüssiges Fett abgiessen und Terrine über Nacht kalt stellen.
(7) Anderntags die weissen Speckscheiben abziehen, die Terrine in zwei Hälften schneiden. Die eine davon einfrieren, die andere wird in einer kleineren Porzellanform eingesulzt.
(8) Sulzpulver mit Wasser und Sherry anrühren, Boden der Porzellanform ausgiessen, im Tiefkühler kurz festwerden lassen, das Terrinenstück in die Form setzen und mit Sulzflüssigkeit ausgiessen. Kalt stellen.

Hausterrine 7_2009 06 06_0585
eingesülzt
Hausterrine 6_2009 06 07_0643
aufgetischt

Anmerkung
Wir entfernen den fetten Spickspeck nach dem Kochen, da wir nicht allzu fett mögen. Die Form kann aber auch mit ungeräuchtem Magerspeck ausgelegt werden, der dann verbleibt. Die Terrine kann beliebig mit Pistazien und anderen inlays verschönert werden. Beilagen zur Terrine waren zwei unserer evergreens: ein köstlicher Linsensalat und Gaertnergurken, ein Rezept von Pierre Gaertner senior aus dem Restaurant Aux Armes de France in Ammerschwihr, Alsace. Muss ich unbedingt mal verbloggen.

AddThis Social Bookmark Button

31 Kommentare zu „Terrine aux Herbes de Provence“

  1. Sehr hübsche Terrinenform, die Terrine selbst ist mir zu fleischig und liegt mir beim anschauen eher schwer im Magen. Der Kunst an sich zolle ich Respekt und verweile beim Linsensalat. PS: Das Buch habe ich auch, wäre was für DKduW-Event.

  2. Au man das ist genau mein Gericht. dazu frisches Brot mehr braucht man nicht. Hmm gerne auch jetzt schon zum Frühstück. 🙂

  3. Phantastisch! This Terrine looks so good! Something I love, but never made, unfortunately…

    Grüsse,

    Rosa

  4. Zu dieser Terrine dürftest du mich sehr gerne einladen!
    Wie groß ist die Terrinenform und wo bekommt man Sulzpulver?

  5. Oh, die sieht sehr fein aus. Ich habe mich bislang ja noch nicht an Terrinen herangewagt. Das muss ich unbedingt ändern.

    Ungeräucherten Magerspeck in so dünnen Scheiben werde ich hier kaum bekommen. Aber mit dem fetten Speck sollte es keine Probleme geben. Den werde ich dann auch vor dem Verzehr abtrennen.

  6. Siehste, gar nicht mal so schwer, die Terrinen…..

    Bei mir ist die Saison jetzt erstmal vorbei, fange erst im Herbst wieder an.

    Sag mal, Du frierst die farce ein, oder? Nicht die fertige Terrine ( oh Schreck!)?

  7. Hurra – ein Terrinenrezept! Und dann noch so lecker! Da schlägt mein Terrinenliebhaberherz gleich im Dreivierteltakt!

  8. diese terrine dürfte nicht nur perfekt ausgewogen und wohlerprobt sein, sie sieht auch schlichtweg g e n i a l aus. ein feines glaserl wein dazu – herz, was willst Du mehr?

  9. An Terrinen habe ich mich noch nie rangetraut. Ich sollte aber vielleicht damit anfangen und mir so eine schöne Form kaufen. Die gibt es ja auch im ganz kleinen Format. Sieht ganz toll aus Deine Terrine. Complimenti

  10. Toll. Ich bewundere ja immer die Terrine bei Bolli und habe mir vor fast einem Jahr auch eine Terrine aus F mitgebracht, aber die Form ist immer noch nicht eingeweiht. Ich hoffe, dass ich das im Zuge des Events endlich mal schaffen werde. Deine Zubereitung ist zumindest ziemlich oben auf der Liste, denn ich denke, das würden die Herren evtl. auch essen…
    Viele Grüße

  11. @Mestolo: für die Gemüseliebhaber habe ich ja auch gesorgt 🙂 aber diese Fleischterrine braucht Fett, sonst würde sie trocken schmecken.

    @gourmet: zum Frühstück, ja gerne.

    @Rosa: Wochenend-Beschäftigung.

    @Eva: es hat noch welche, falls Du kommen möchtest, gerne. Eine 1 Liter-Form. Schweres Gusseisen. Sulzpulver gibts hier überall, und sonst nimmst Du gelierende Fleischbrühe oder mit Zusatz von Gelatine.

    @Claudia: eigenartig, dass viele sich nicht daran wagen. Wer sich einen Hackbraten zutraut 🙂 kann auch Terrine.

    @Bolli’s Kitchen: die gegarte, ungesulzte Terrine wird eingefroren. Kein Problem, das machen wir immer so.

    @sammelhamster: die Kräuter sind schon mal ein guter Anfang.

    @Kirsten: Gleich im Dreivierteltakt, mal sehen, ob sich ein Glaserl Heuriger dazu finden lässt.

    @reibeisen: so sehen doch alle Terrinen aus 🙂

    @zorra: das soll es auch.

    @Alex: die gusseisernen leiten die Wärme gut und der Deckel sitzt und halten tun sie ewig. Auch wenn man nur für zwei kocht, lohnt es sich, gleich eine grössere zu machen, der Aufwand ist derselbe.

    @Petra: ist ja einfach zu machen und die Herren wirds bestimmt freuen.

  12. Eine tolle Terrine. Würde ich gerne auch mal nachkochen. Wie lange hält sie sich ungefähr, wenn man sie nicht einfriert?

  13. Schon wieder ein Kuchen für Kuchenmuffel, ja, von diesem würde ich gerne kosten.

  14. Sieht sehr gut aus!

    Und passt perfekt zu diesem Winterwetter derzeit, da mag ich’s dann auch deftig: Der Speck darf bleiben. 🙂

  15. @nina: notiert.

    @Buntköchin: kühl gelagert 4-5 Tage.

    @SchnickSchnackSchnuck: erst die Mitbringsel essen, dann andere Erinnerungen aus der besuchten Region kochen. Das wirkt ganz eindeutig ferienverlängernd.

    @Erich: Der Einfluss auf die verwendete Fleischqualität steigert die Qualität der Terrine. Diese ist viel weniger fett als das, was man sonst kauft.

    @Schnuppschnuess: wir mögen sie beide. Manna ist übermorgen, Mittwoch, auf dem Programm.

    @Barbara: Danke, wenn sie gegessen ist, wird das Wetter wieder besser.

    @Johannes: leider ist kein Schwäbisch-Hallisches, nur ein Schweizer Landschwein drin.

  16. Diese Terrine schaut wieder einmal herrlich aus. Kompliment!

    Ich erwähnte es schon einmal: Ich mag zu Terrinen dieser Art eine Sauce Cumberland, oder eine Cranberrysauce. Aber der Linsensalat schaut auch njammaus! Heute geht die Ente zufrieden aus diesem Blog. 🙂

  17. Schaut sehr gut aus, deine Terrine. Ich glaub ich muss mir auch mal so eine Form zulegen und das ausprobieren. Dein Post macht mir richtig Lust darauf.:)

  18. Schaut super aus – ich persönlich würde nie auf die Idee kommen so etwas zu machen weil ich mit ganz anderer Küche aufgewachsen bin, aber ich galube das schmeckt himmlisch.
    lg Alex

  19. Statt mit em – bestimmt au – feine Linsesalat und de Gürkli würd‘ ich perseenlig mit eme frische Baguette und eglai Wy ei, zwai Stiggli vo dere Terrine gniesse > Konzentration uf‘ s Wäsentlige.

    P.S. E „haisse“ Tipp mit däm Tiefkiehle und somit e guete Grund zum mi ändlig emol derhinter z’wooge. Beschte Dangg!

  20. Noch ein Beitrag zu meinem Event: Du verwöhnst mich ja! Danke!

    Und wie so oft bei mir – wird nachgemacht!

  21. @entegut: die Sauce Cumberland gibts hier immer zu den Pasteten, um Weihnachten rum.

    @Isi: das geht auch in einem hohen Porzellangefäss, rund, oval, rechteckig, und wenns dazu keinen Deckel gibt, improvisierst Du einen aus ein paar Lagen Alufolie.

    @barcalex: deshalb mache ich an all diesen events mit. Das zwingt einen mal etwas anderes zu probieren.

    @Basler Dybli: bei der Terinnen-Gurken-Linsen-Trilogie ist noch nicht festgelegt, welcher Teil das Wesentliche ausmacht 🙂

    @Nathalie: das Verwöhnen besteht vorerst aus Mehrarbeit für Dich 🙂

    @kulinaria: eine Rosenterrine, für den Rosenevent 🙂

  22. Gaaaanz toll! Werde ich auch mal ausprobieren. Ich esse solche Terrinen allerdings auch nach einer Woche noch. Vorrausgesetzt, das Messer war sauber, die Zutaten frisch und die Verpackung dicht.
    Der Linsensalat hört sich auch so verführerisch an.

    Es ist so schade, dass Du morgen nicht dabeisein kannst.

    1. wenn man die Schnittfläche mit Folie überzieht, geht das gut. fress:publica: schade, ich werde den Pflaumenschaps reservieren.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.