Patatotto mit Steinpilzen

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Kartoffel-„Risotto“ kenne ich von Herbert Hintner aus der Rose in Eppan, er macht ihn in immer wieder neuen Variationen. Auch Bolliskitcheneinfachköstlich und vor ein paar Tagen Chili & Ciabatta haben sich mit unterschiedlicher Begeisterung daran schon versucht. Die ganze Kunst besteht darin, die Kartoffeln so fein wie Reiskörner zu schneiden und sie nur solange anzudünsten, dass sie gerade noch Biss haben, jedoch weder roh sind, noch zu Kartoffelpüree zerfallen.

Ich mache sie mit Steinpilzen, die ich teils in feinen Würfelchen mitgare, teils in Scheiben anbrate und darunter mische. Mein Beitrag zum herbstlichen Kartoffelevent mit Pilzen des Kochtopfs, betreut von smoothbreeze

Blog-Event L - Herbstliches mit Kartoffeln und Pilzen (Einsendeschluss 15. Oktober)

Zutaten
für 2 Personen:
400 g Kartoffeln festkochend (wichtig)  meine: Amandine
40 g Schalotten
200 g Steinpilze
3-4 dl Gemüsefond
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Olivenöl extra
Thymian, frisch gezupft
Majoran, frisch gezupft
1 Elf. Petersilie, mittelfein gehackt
Parmesan in Streifen (ed.:27.10.09)

Zubereitung
(1) Kartoffeln schälen und in 3-4-5 mm (das Kaliber meiner „Reiskörner“ wurde mit der Zeit etwas grösser) grosse Würfelchen schneiden. Schalotte und die weniger schönen Teile der Pilze ebenfalls in gleichgrosse Würfelchen schneiden.
(2) In einer grossen Pfanne mit hohem Rand 2 Elf. Olivenöl erhitzen, erst die Schalotten- und Steinpilzwürfelchen, dann die Kartoffelwürfel darin andünsten, ohne dass etwas Farbe annimmt.
(3) Ablöschen mit soviel Gemüsefond, dass die Würfel knapp bedeckt sind. Würzen mit wenig Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuss und Majoranblättchen. Unter häufigem Rühren ca. 10 Minuten garen (hängt davon ab, wie fein die Würfel geschnitten wurden), ggf. Fond nachgiessen. Wenn die Kartoffelwürfel gar sind, den geriebenen Parmesankäse und die Petersilie unterrühren. Nachwürzen.
(4) Während der Patatotto gart, die Pilze in Scheiben schneiden und in Olivenöl mit Thymianzweigen leicht anbraten. Salzen und Pfeffern.
(5) Den Patatotto anrichten , die Pilze drübergeben und mit Parmesanstreifen garnieren.

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Anmerkung
Aus Kartoffeln wird kein Risotto. Aber als Kartoffelgericht ist es ganz schmackhaft.

Weitere Rezepte mit Kartoffeln und Pilzen:

Ratten, gebratene Steinpilze, Feigen und Marroni

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37 Kommentare zu „Patatotto mit Steinpilzen“

  1. Perfekt geschnitten – das kann man wohl nur für eine nicht zu große Personenzahl machen?!

    Da mir das auch bei den anderen – von dir erwähnten – Bloggern schon gefallen hat, wird es Zeit, dass ich mich auch mal ans Schnibbeln bzw Schneiden mache 🙂

  2. Das sieht einerseits sehr lecker aus andererseits aber auch nach einem echten Eiertanz, wenn man versuchen soll, bei den Kartoffeln den genau richtigen Gargrad zu treffen.

  3. Sieht sehr gut aus, scheint aber sehr aufwendig zu sein, und bei den Kartoffeln den richtigen Garungsgrad zu treffen ist eine echte Herausforderung.

  4. Au ja lecker lecker, Steinpilze sind bei uns momentan sowas von außerirdisch teuer *schluchs. Aber ich habe ja deine Bilder hier 🙂

  5. Ich bin ja an sich kein Risottofreund, weil dieses recht aufwendige Gericht für meinen Geschmack selten über eine Beilage hinausreicht. Diese Kartoffelvariante gefällt mir, besonders in Kombination mit den Steinpilzen.

  6. Mir fehlt dazu leider die Geduld… Aber mitessen würde ich schon mal. Schaut lecker aus und auf Steinpilze freue ich mich auch schon zur Zeit.

  7. Diese Kartoffelvariante finde ich super – wunderbare Feinarbeit – dafür braucht man Geduld… das nenne ich Liebe zum Gericht

  8. @Eva: das geht mit einem guten Messer rascher als man meint.

    @Kochschlampe: mit richtig festkochenden Kartoffeln ist es kein Problem, die bleiben während des Kochens einige Minuten bissfest.

    @mipi: ist keine Kunst, wenn ich sogar das kann, können es alle.

    @Bolli’s Kitchen: man darfs nur nicht mit einem echten Risotto vergleichen wollen.

    @Nathalie: auch dafür wirds ein Küchenhelfergerätchen geben.

    @gourmet: kein gutes Steinpilzjahr, ich hatte Mühe, halbwegs ordentliche Ware zu finden.

    @sammelhamster: Die grossen Kartoffeln wollen auch gegessen sein.

    @SchnickSchnackSchnuck: Risotto zähle ich zu den einfachen Schnellgerichten.

    @Isi: Du scheinst in einer pilzreichen Gegend zu leben.

    @Alissa: an Geduld gebrichts mir meistens auch, der Wille ist jedoch meist stärker.

  9. Himmlisch!!! Das habe ich noch nie gehört, noch gelesen, das werde ich ganz bestimmt ganz bald probieren! Als riesengroßer sowohl Risotto als auch Erdäpfel-Fan 🙂

  10. das ist ja eine Strafarbeit für den, der Vater und Mutter erschlagen hat. Aber schmeckt bestimmt traumhaft.

  11. Bis auf den Namen „Patatotto“ gefällt mir dieses Gericht sehr gut. Ich kann es mir gut als kleine Beilage zu einen feinen Fischgericht vorstellen.

  12. das ist wirklich Fleißarbeit und ein genau passendes Gericht für einen Tag, an dem mal ausgiebig und in Ruhe Nachdenken muß :-)))
    Lecker ist es bestimmt und wenn ich Steinpilze bekommen würde, was hier leider nicht der Fall ist ( auch keine anderen Pilze in diesem Jahr 😦 ) dann würde ich es auch gerne nachkochen.
    lg Karin

  13. Sieht sehr lecker aus! Ich kenne noch Nudelrisotto, auch sehr lecker, nur sieht nicht so schön aus wie Dein Kartoffelrisotto.

  14. Sieht richtig gut aus und schmeckt bestimmt auch ebenso. Nur würde ich nicht den Aufwand mit der Kleinschneiderei betreiben (hat nichts mit Faulheit zu tun :-)), auch wenn man dadurch den Garungsgrad der Kartoffeln exakt bestimmen kann. – Für mich nur Risotto; Pastasotto (?) begeistert mich auch nicht (-:.

  15. Oh man, das sieht so irre gut aus, dass mir nix weiter dazu einfällt. Ich würde es wohl auch mit Pfifferlingen mögen.

  16. Ich fand das gar nicht so aufwändig in der Vor- und Zubereitung und mit den richtigen Kartoffeln gibt’s auch keine Probleme mit dem Zerfallen. Deines ist ja schon eine Edel-Variante, die mir ausnehmend gut gefällt.

  17. @Elisabeth: das Schnippeln ist irdische Handwerksarbeit 🙂

    @Buchfink: oh nein, Scheibchen, Stängelchen, Würfelchen entstehen im Nu.

    @Rosa: Danke.

    @Eline: mit frischen Steinpilzen ja, mit getrockneten wärs mir als Fischbeilage zu streng.

    @Karin: Muss ich mal mit Dörrpilzen versuchen, inklusive Dörrtomaten und Grappa.

    @Claus: ich musste auch die Hypothek auf die Wohnung erhöhen.

    @nina: Nudelrisotto hab ich auch schon gemacht.

    @Charlotte: Risotto ist durch nichts zu übertreffen. So hab ichs auch gemeint.

    @Johannes: die Vielseitigkeit der Kartoffel ist ihre Stärke.

    @Nathalie: krieg ich jetzt Finderlohn ?

    @Poulette: dass es wie Risotto aussieht, war Absicht.

    @Mestolo: Hintner hat das auch schon mit Pfifferlingen gemacht.

    @Cascabel: Danke.

    @Buntköchin: events bringen einem auf sowas.

    @kulinaria: ist die Kartoffel mal in Scheiben geschnitten, gehts ruckzuck. Auch ohne Mandoline.

  18. Ach ja, Pilzzeit. Aber mir dauert das Putzen zu lange. Obwohl das bei Steinpilzen ja noch geht. Mein Sohn hat mal welche (ganz wenige) von einer Klassenfahrt mitgebracht. Einfach nur köstlich; sie haben so viel Eigengeschmack, dass zuviel drumherum schon zu viel ist.

    Leider sind die Plätze inzwischen so bekannt, dass man selber kaum noch pflücken/ernten kann.

  19. Das ist ja mal einen Versuch wert und Ansporn doch nochmal wieder in die Pilze zu gehen. Mal schauen, ob noch paar Steinpilze aufzutreiben sind… Hattest Du die Steinpilze auch friscch „gezupft“?

  20. Hallo Robert, ich bin gerade dabei dieses Gericht nachzukochen … wieviel Parmigiano sollte man untermischen? Ich werde dass jetzt ‚mal nach eigenem Gusto dosieren … aber eine spätere Überprüfung wäre mir schon lieb … Vielen Dank!

    (vielleicht schaffe ich noch den Mutationssprung zu einer passablen Köchin 😉 )

  21. @Christine: Danke für den Hinweis, den Parmesan hab ich in der Zutatenliste glatt vergessen. Einfach ein paar Streifen mit dem Sparschäler abgehobelt, aber Du kannst auch 2 Elf. Parmesan unterziehen. Warum gleich ein Mutationssprung ? Das kommt mit der Zeit von alleine.

    1. Guten Morgen Robert, genau so habe ich es in etwa gemacht … die Kombination der Aromen war sehr interessant, aber das Farbliche: das Gericht hatte bei mir einen „pürierten Wirsington“ (tja, bei Deinen Gerichten kommt da wohl eindeutig der Chemiker zum Vorschein 😉 … die Kartoffeln wurden bereits beim Schnippeln braun (hätten wahrscheinlich ins Wasser gelegt werden müssen), am meisten irritierte mich, dass sie bis zum Schluss die Konsistenz von Wasserkastanien behielten – sollte das so sein? … trotzdem hat es mich neugierig auf weiteres Ausprobieren gemacht – sehr sogar …
      By the way: die Rahmfladen mußte ich auf nächstes WE verschieben, der Mus ist in den Gläsern und wird voraussichtlich auch kommendes WE weiterverarbeitet. Vielen Dank für Deine Hilfe – echt KLASSE!

      1. verfärben tun sich Kartoffeln, wenn ihr Vitamin C-gehalt tief ist. (Sorte oder Lagerkartoffeln) Meine hatte ich nicht gewässert, und sind (erstaunlicherweise) doch hell geblieben. Wasserkastanien habe ich noch nie gegessen, wenn Du damit meinst, dass sie noch roh waren, einfach länger kochen lassen.

  22. Ach ja! – wieder ein Quäntchen wissensreicher … Mein Patenonkel (Chemiker) hat mir vor Jahren einmal eine große Dose Ascorbinsäure geschenkt (ich weiß nicht woher er diese hatte) und meinte ich sollte täglich eine Messerspitze nehmen … kann ich nur weiterempfehlen!

    Was für ein schöner, sonniger Tag heute – einen güldenen Urlaubstag wünsche ich!

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