Auberginenmousse mit Tomaten-Olivenöl-Sauce

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Violetta Casalese heisst sie, die rundliche, genussverheissende, hellviolette Aubergine und wird im Piemont angebaut. Das tönt Ende Oktober einfach viel besser als holländisches Gewächshaus. Ordentliche Tomaten und Peperoni gabs auch noch, und im Kühlschrank ruhte noch ein Zucchino. Alles was es zu einer guten, provenzalischen Ratatouille braucht. Für den Olivenölevent, der diesmal durch Päm von mestolo betreut wird, darf die Ratatouille schon etwas aufwendiger zubereitet sein. Das pürierte Fleisch gegarter Auberginen wird mit kleingehackter Ratatouille, Rahm und Eiern gemischt und in Förmchen zu einem luftigen Flan gegart. Dazu eine Tomaten-Olivenöl-Sauce, welche die Teilnahme am event rechtfertigt.

Blog-Event LI - Rund um den Olivenbaum - Oliven & Olivenöl (Einsendeschluss 15. November 2009)

Zutaten
ca. 1 kg Auberginen
Salz, Pfeffer
Saft einer halben Zitrone
Olivenöl extra
1 dl Vollrahm
3 Eier

für die Ratatouille:
1 rote Peperoni (130 g)
1 kleiner Zucchino (120 g)
2 mittlere Tomaten
3 Knoblauchzehen
1 Peperoncino
1 Thymianzweig
Salz, Pfeffer
Olivenöl extra

für die Sauce:
4 mittlere Tomaten
30-40 ml Olivenöl extra, italienisches Bio-olivenöl von COOP, no-name
Salz, Pfeffer, ein Hauch Knoblauch

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Violetta Casalese
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kleines Ofenratatouille

Zubereitung
(1) Auberginen halbieren oder vierteln, kreuzweise einschneiden, mit dem Pinsel erst Zitronensaft , dann Olivenöl einstreichen, würzen.
(2) Auf einem Kuchenblech und Backpapier in den auf 190°C vorgeheizten Ofen geben und etwa 40 Minuten weich garen. Ofen auf 220°C stellen.

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(3) Peperoni schälen, entkernen, in Streifen schneiden. Knoblauch schälen, Tomaten kreuzweise einschneiden und max. 1 Minuten in kochendem Wasser blanchieren, Haut abziehen, Gelee und Kerne entfernen, in Streifen schneiden. Peperoncino entkernen, ebenfalls in Streifchen schneiden. Zucchino in Scheiben schneiden. All diese Gemüse auf einem Kuchenblech mit Backpapier in den auf 220°C vorgeheizten Ofen schieben und ca. 10-12 Minuten garen, die Gemüsestücke sollen noch knackig sein. Ofen wieder auf 180°C stellen. Eine Bratenreine, die etwa 2-3 cm hoch mit heissem Wasser befüllt ist, in den Ofen stellen.
(4) Das Fruchtfleisch der etwas erkalteten Auberginenstücke aus der Haut schneiden und auf einem Sieb gut abtropfen lassen, dann in einen Mixer geben. Rahm, Eier, Salz, Pfeffer zugeben und zu einem feinen Püree verarbeiten.
(5) Das gegarte Ratatouillegemüse fein hacken und mit dem Auberginenpüree gut vermischen. Abschmecken. In gebutterte 8 cm Souffléförmchen füllen, die mit einem Boden aus Backpapier ausgelegt sind. Die Förmchen in den auf 180°C vorgeheizten Ofen in das Wasserbad der Bratenreine stellen und ca. 30-40 Minuten fest werden lassen.
(6) Inzwischen die Sauce herstellen: 4 Tomaten entkernen, mit dem Handmixer fein mixen, den Tomatenbrei durch ein Sieb passieren, das Olivenöl zugeben und nochmals kurz (damit es nicht bitter wird) aufmixen. Abschmecken mit Salz, Pfeffer und etwas gepresstem Knoblauch.

für den finish:
Die Förmchen aus dem Ofen nehmen und auf gut vorgewärmte Teller stürzen, mit der kalten Tomatensauce umgiessen.

Anmerkung
Die Mousse fand ich zart, gut nach Ratatouille schmeckend, die blass-beige Farbe der Auberginen hätte ich mit etwas Tomatenpüree aufmotzen sollen. Die gut emulgierte Tomaten-Olivenöl-Sauce passt hervorragend dazu. Frau L. hingegen, mein kulinarisches Gewissen, fühlte sich vorzeitig auf Altersheimkost gesetzt, hätte lieber etwas handfestes zwischen die Zähne gekriegt und ihr originales Ofen-Ratatouille gegessen. Dabei hatte ich die Idee für meine Mousse bei Meisterkoch Dominic Le Stanc entlehnt.

Weitere Rezepte von Dominique Le Stanc:

Ratten, gebratene Steinpilze, Feigen und Marroni
Filets de Rougets aux tomates et olives

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31 Kommentare zu „Auberginenmousse mit Tomaten-Olivenöl-Sauce“

  1. Scheen seht’s scho us. Und trotzdäm isch’s nit mins. Do halt’i mi lieber an das „Hämpfeli“ Fleisch vo dere Wuche. I wynsch Eych e prächtigs Wuchenänd!

  2. Sehr schön! Ich mag Auberginen und auch sonst alles, was hier verarbeitet wurde. Aber ich finde auch die Optik besonders reizend. Daran würde ich nichts ändern. Die meisten Auberginengerichte leiden ja ein bisschen unter dieser oft bräunlichen Farbe. Das ist hier besser gelungen. – Herzliche Grüße in die Schweiz!

  3. Mh, jetzt bin ich hin- und hergerissen: mir gefällt die Form und Farbe deiner heutigen Zubereitung, aber ich kann auch das Argument von Frau L. verstehen…aber ich weiß ja auch, dass wir Foodblogger immer was Neues machen ‚müssen’….:-)

  4. Also mir gefällts und du kennst ja meine Liebe zur Aubergine…ich freue mich da immer sehr über neue Anregungen. Und wenn Frau L. einfach ein wenig geröstetes Brot dazu isst oder du wirfst noch ein paar mit Knoblauch parfümierte Croutons darauf oder daneben? Dann hat man doch auch was zu beißen.

  5. Gut sieht er aus, Dein mediteraner Badeschwamm. Und ohne die bittere Auberginenschale schmeckt er mir bestimmt auch.

  6. da wir im Südwesten noch Sommer haben, wäre es gut, wenn’s das jetzt gäbe…aber die Auberginen aus dem Piemont,da happert’s, die gibt’s nicht mehr…..

  7. Ich liebe so schöne, aufwendige Gemüsekreationen, aber die muss ich dann alleine essen und deshalb mache ich das ganz selten. Für mein Gefühl ist die Farbgebung perfekt.

  8. Beim Anblick, ohne das Rezept zu lesen, hätte ich auf Griesflamerie getippt.
    Muss ich direkt nachkochen!

  9. Mir gefällt das Gericht sehr gut, sowohl von den Zutaten als auch der Optik und speziell der Farbe her gesehen. Daß die Mousse auch geschmacklich überzeugte, kann ich mir gut vorstellen. Ich würde die Mousse als kleine Vorspeise reichen und ein handfestes Gericht folgen lassen. Dann wäre auch Frau L. evtl. mit der Altersheimkost 🙂 versöhnt.

  10. @kulinaria: Schwarz verbrannt als zusätzlicher Farbtupfer ?

    @Rosa: also mir hats geschmeckt !

    @Basler Dybli: näggscht Wuche gitts gnue Flaisch.

    @nata: das liegt vielleicht an den Auberginen, von denen zwei von drei im Ofen sich überhaupt nicht stark verfärbten.

    @Eva: Du kennst meine Beweggründe 🙂

    @Nathalie: so rasch altert man 🙂

    @Isi: besonders wenn die croutons in Olivenöl gebacken sind.

    @Tobias kocht: Kochstil 90-er Jahre.

    @nina: so viele Zustandsformen gibts gar nicht für Auberginen.

    @Poulette: treffende Bezeichnung !

    @Claus: die Idee lässt sich tatsächlich variieren.

    @Bolli: im Piemont wirds auch Treibhäuser geben.

    @Buntköchin: ich habs gern schriller.

    @Ulla: das sind die kleinen Luftbläschen, die den schlechten Flankoch verraten 🙂

    @Charlotte: im Alltag gibts bei uns keine Mehrganggerichte, da ist alles Hauptmahlzeit.

  11. Dafür gibt es heute etwas so Feines, dass ich mir den Magen davon gleich vollschlagen werde, um die nächste Woche gut durchzukommen 😉

  12. Ich find’s farblich sehr gelungen und ansprechend. Vielleicht noch ein paar Parmesantuilles dazu und danach einen guten Espresso?

  13. Alles richtig gemacht, Aubergine sollte nach Aubergine und nicht nach Tomate aussehen – Augen und Geschmacksknospen senden ansonsten unterschiedliche Signale an das Gehirn und verwirren es!

  14. Da habe ich doch glatt den Beginn den neuen Events verpasst. Danke für die Erinnerung 😉

    Deins schaut gut aus.

  15. @Elisabeth: da tust Du gut daran !

    @entegut: im Original ist es sogar für die Kaltverspeisung (:-) vorgesehen. Da geht nichts ein.

    @Mestolo: ein schöner event, Danke.

    @aftenstjerne: espresso auf jeden Fall

    @Susa: die Verwirrung der Sinne könnte auch beabsichtigt sein.

    @mipi: ist ja noch Zeit genug.

    @Christian: es könnte auch der Herbst gewesen sein 🙂

  16. ui ui ui… und ich wollt für das Event einfach mal morgen meiner Frau in die Töpfe schauen und mitschreiben. hmm. na ja eben ein buntes mestolo-event von Hausmannskost bis Sterneküche 🙂

  17. @Hannes: Danke.

    @Andreas: in die Töpfe gucken, das mach ich diese Woche auch.

    @chezuli: Le Stanc stach von der mousse löffeleise ab, das sah noch schöner aus.

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