CH-7550 Scuol/Schuls: Häuser

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Die Einteilung des Reiches in Gaue, die Karl der Grosse (768 –814) vornahm, trennte die Geschichte des Unterengadins von jener des Oberengadins. Das Unterengadin wurde zur Grafschaft Vinschgau geschlagen. Im 12. Jhdt. zählten die Grafen von Tarasp sowie das Kloster Marienberg im Vinschgau zu den grossen Landbesitzern in Schuls. Im Spätmittelalter besassen auch die Grafen von Tirol, das Kloster Müstair und die Herren von Matsch ausgedehnte Güter in Schuls. 1533 hielt die Reformation Einzug. 1621/22, während des dreissigjährigen Krieges, wurde Schuls durch spanisch-habsburgische Truppen im Dienste des österreichischen Erzherzogs Leopold V mehrfach verwüstet, was auch für die Siedlungs- und Baugeschichte gravierende Folgen hatte. 1652, vier Jahre nach Beendigung des dreissigjährigen Krieges, konnte sich das Engadin von den letzten, Habsburg verbliebenen Rechten loskaufen.

1853 wurde eine fahrbare Strasse durch das ganze Engadin gebaut, damit wurde die Isolation der Unterengadiner Dörfer vermieden. Um 1860 begann die Nutzung der Heilquellen im grösseren Stil, zahlreiche Badehotels wurden erbaut, zudem wurde der Flüelapass durch eine Strasse erschlossen.  

Wer S-Charl mit dem Auto besucht, muss auch Schuls/Scuol durchqueren. Hier ein paar Aufnahmen. Sehenswert sind die spätgotische St. Georgskirche von 1516 und die guterhaltenen, schönen Bürgerhäuser im unteren Dorfteil Scuol Sot rund um den malerischen Dorfplatz.

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An einzelnen Häusern lässt sich der starke Einfluss Südtiroler Malereitechnik deutlich ablesen:

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16 Kommentare zu „CH-7550 Scuol/Schuls: Häuser“

  1. Was habe ich doch alles verpasst im schönen Herbstlicht der Schweizer Berge!
    Ich danke für Deine immer interessanten und informativen Berichte.

  2. Die Häuser sind wirklich traumhaft schön; ein Genuß, Deine Fotos zu betrachten. Das „Loch“ (mein Kommentar und Deine Antwort bei S-Charl) hast Du ja nicht fotografiert :-). Danke für den schönen und interessanten Sonntagsausflug, der die Erinnerung an eine Schweizfahrt wieder wachruft.

  3. Immer wieder fällt auf, wie schmuck und sauber alles ist, wie malerisch und wie liebevoll mit Blumen geschmückt.

  4. Mein Lieblingsort im Unterengadin! Wie schön, dass er noch genauso aussieht wie vor 10 Jahren. Vielen Dank für den sonntäglichen Genuß.

  5. eine phantastische Atmosphäre mit diesen wunderschönen und gepflegten Häusern mit ihrem Blumenschmuck!
    Auf dem verträumten Dorfplatz könnte ich mir sehr gut einen Wochenmarkt mit Leckereien vorstellen 🙂

  6. Die schmächtige „Ecksäule“ ist schon grotesk, würde mich mal interessieren, wie diese im Dorf aufgenommen wurde … die trauen sich wohl nicht mehr aus den Häusern heraus – nein, mal ehrlich Robert, es irritiert mich tatsächlich, dass Dorfplatz/Straßen so leergefegt sind?

    Dreißigjähriger Krieg: gesetzter Grundstein meiner Ehe – außerdem: ich als gebürtige Alemannin in einem Gebiet, dass nach diesen Kriegen und der „kleinen Eiszeit“ fast vollständig entvölkert war und von Österreichern, Schweizer wiederbesiedelt wurde … heute wandert das Gros der deutschen Auswanderer in die Schweiz und Sorgen bereitet uns eine Klimaerwärmung.

  7. @Erich: Du hast überhaupt nichts verpasst. Hier steht alles noch, wie es vorher gestanden hat. Was hättest Du verpasst, wenn Du deine Reise nach Myanmar nicht gemacht hättest ?

    @Nathalie: vermutlich schon, auch heute noch, in diversen Restaurants arbeiten Südtiroler Köche 🙂

    @Charlotte: wir sind nicht durch die Schlucht, sondern obenherum gefahren, viel schöner.

    @April: solche Häuser sind der Stolz ihrer Besitzer.

    @Buchfink: obenherum ist es viel geschäftiger und umtriebiger geworden mit dem Badezentrum.

    @Eva: Ich habe mir vorgenommen, auch mal die hässlichen Seiten zu zeigen, das muss aber erst fotografiert werden.

    @Rosa: hübsch, gell.

    @the rufus: bei Sonnenuhren hast Du nur Scherereien mit der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit.

    @Karin: auf dem Platz hat es einen Brunnen mit Mineralwasser. Von Markt weiss ich nichts, zuwenig Leute vermutlich.

    @Christine: die Ecksäule ist nur gemalt. Die meisten Aufnahmen stammen von kurz vor 12 Uhr, da sitzen die Leute an ihrer Suppe. Um die Klimaerwärmung brauchen wir uns nach den aktuellsten Enthüllungen wohl nicht allzugrosse Sorgen zu machen.

  8. … deshalb ist sie so grotesk oder sollte sie ein Scherz sein … die aktuellsten Enthüllungen kenne ich noch nicht, Robert, ich habe immer noch die Eisbären im Kopf, die es aufgrund der Eisschmelze in ein paar Jahren wahrscheinlich nur noch in Kinderbüchern geben wird. Jetzt lass ich Dich aber in Ruhe!

  9. Da ist tatsächlich tote Hose. Auf dem Foto (Sonnenuhr) war es weit vor dem Mittagssüppchen.
    Aber die Fassaden der Häuser und die beiden Bänke beim ersten Haus, sind schon sehr schön und sehr sauber. Schaut aufg’schleckt aus, wie wir sagen.

    Tolle Reise!

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