Einsiedler Ofeturli (Käse-Zwiebelkuchen im Kartoffelteig)

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Hier löse ich eines meiner beiden Nachkochversprechen ein. Letztes Jahr schon einmal gekocht… und auf der Festplatte vergessen. Beim zweiten Nachbacken hat mir das Foto nicht gefallen, nun also zum dritten. Ein Käse-Zwiebelkuchen in einem Teig aus geraffelten Pellkartoffeln. Keine Haute cuisine, sondern ein einfaches Bauerngericht, deftig, aber gut. Üblicherweise bäckt man das Ofentoori/-turli etwas flacher, in einem  hohen Kuchenblech. Mein Beitrag für den Kleinkuchenevent  der Hedonistin. Ähnlich aussehende Zwiebelkuchen macht man in  Hamburg. Ohne Käse, ohne Kartoffeln, dafür mit Hefeteig.

Monatlicher Blog-Event bei Low Budget Cooking: Kleine Kuchen
Zutaten
Hauptspeise mit Salat für 3-4 Personen
für den Teig:
ca. 350 g Kartoffeln
50 g frische Butter
120 g Mehl
1 schwacher Tlf. Salz

für den Belag:
180 g Käse (Greyerzer, jung)
2 kleine, ganze Eier
0.6 dl Milch
0.7 dl Rahm
1 gehäufter Tlf. Speisestärke
180 g Zwiebeln fein gehackt
15 g frische Butter
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
25 g Speckwürfeli

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Zwiebeln dünsten
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Kartoffeln, Butter, Mehl, Salz

Zubereitung
(1) Kartoffeln in der Schale in Salzwasser oder über Dampf weich garen. Erkalten lassen, schälen. An der Röstiraffel in eine Schüssel reiben.
(2) Butter kurz ins Tiefkühlfach stellen, anschliessend zu den Kartoffeln reiben, Mehl und Salz zugeben und alles zu einem festen Teig kneten, 1 cm dick ausrollen und in eine gefettete, oder mit Backpapier ausgelegte 18-er Spingform legen, Rand hochziehen.
(3) Die Zwiebeln schälen und fein hacken, in 15 g Butter ganz langsam andünsten, keine Farbe nehmen lassen.
(4) Den Käse reiben und mit den in Milch und Rahm verquirlten Eiern, der Speisestärke und den gedünsteten Zwiebeln zu einer glatten Masse verarbeiten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach Belieben würzen.
(5) Die Masse auf den Teig geben und Speckwürfeli darüberstreuen oder diese in die Masse geben.

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backbereit
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fertig gebacken

(6) Im auf 210°C vorgeheizten Backofen (O-/U-hitze, unterste Schiene) ca. 35-40 Minuten (L: 50 Minuten). Die letzten 15 Minuten nur noch mit Unterhitze oder abgedeckt, damit der Boden gut durchbacken wird.

Dazu gabs Nüsslisalat (Feldsalat) und einen vorzüglichen Pinot noir: Graf Zeppelin 2005 vom Weingut Grillette in Crissier. Ein ausserordentlich fein nuancierter Pinot noir, wie man ihn sonst nur aus dem Burgund kennt. Graf Zeppelin heisst er, weil der Wein in den 30er Jahren auf dem  transatlantischen Liniendienst den Passagieren kredenzt wurde.

Pinot noir Graf Zeppelin 2005_ 2010 01 17_4718

Weitere Rezepte von Käse-, Zwiebel- und Kartoffelkuchen:

Plain in pigna, verappenzellert
Appenzeller Chäsflade
Schaffhauser Bölletünne

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56 Kommentare zu „Einsiedler Ofeturli (Käse-Zwiebelkuchen im Kartoffelteig)“

  1. Der Teig ist wirklich pfiffig mit angenehm wenig Butter.
    Was für Zwiebeln hast du für die Füllung verwendet? Sie sehen so rötlich aus.

  2. Zwischen zwei Desserts probieren ich Deinen Kuchen gern. Ich habe zwar keine Röstiraffel, dafür wird die Flotte Lotte es auch machen.

  3. Hmm, Kartoffelkruste – und die sieht so lecker und knusprig aus. Und dazu noch eine Zutatenliste, die sogar bei mäkligen Kids mehrheitsfähig ist – das wird nachgemacht 🙂

  4. Käse, Zwiebeln, Kartoffeln.. Da kann eigentlich nix schief gehen. Sieht superlecker aus. Meine Oma hätte da noch Thymian ran gemacht.

    Ich hoff der Winter dauert noch ein bisschen. 🙂

  5. Ahhh, das hört sich herrlich deftig an und sieht auch so aus! Könnte mir den Kuchen auch gut kalt auf einem Buffet vorstellen. Toll!

  6. das Rezept kommt mir ha nun gleich zweimal sehr gelegen !!
    Zum einen weil es ganz bestimmt lecker ist und zum Anderen weil es ein Rezept für die kleine Form ist !!!!
    Ich kannte bisher auch nur den Zwiebelkuchen mit Hefeteig, aber diese Variante sagtmir sehr zu …lecker !!!!

  7. Dein Ofeturli sieht zum Anbeißen lecker aus. Wir mögen sehr gerne herzhaftes Gebäck mit Salat als kleinen Abendimbiss. Unseren schwäbischen Zwiebelkuchen backe ich nicht, weil ich mit Hefeteig meistens auf Kriegsfuß stehe. Dein Rezept kommt mir sehr entgegen, da kann ich vielleicht der „Anti-Kartoffel-Fraktion“ meine geliebte Knolle unterjubeln.

  8. Lieber Robert, für magere Zeiten ein Gourmetgericht … hast Du die Backform komplett mit Papier ausgelegt? Ist es ein Fauxpas nach dem Preis des Weins zu fragen?

  9. Käse-Zwiebel-Kuchen ist wirklich etwas ganz Köstliches. Ich finde es nur schade, dass ich davon immer nur ein Stück essen kann und dann geht eigentlich nur noch liegen. Vielleicht sollte ich vorher zwei Tage fasten. Ist ja sowieso schon Fastenzeit! Naja, in der EU jedenfalls.

  10. Mit dieser Zwiebelkuchen-Variante könnte ich auch bei Herrn C. Erfolg haben, der keinen Zwiebelkuchen mag. Ich werde es wagen und wenn es klappt bist Du mein großer Held.

  11. Käsezwiebelkuchen ist sowieso was Feines, aber mit diesem Kartoffelteig drumrum ists ein Geniestreich. Und ganz unvermeidlich das heutige Abendessen hierorts. 🙂
    Danke fürs Mitmachen!

  12. DAs Rezept gefällt mir gut, habe es mir schon ausgedruckt und in mein Backordner abgeheftet. Ich denke ich werde es bald mal ausprobieren.

  13. ..macht einen sehr guten Eindruck, lamiacucina.
    Übrigens bin ich nächste Woche
    in Deiner Nähe..

    HBG
    eibauer

  14. Der ist wieder was für mich, Käse und Kartoffeln ist mir eine geradezu unwiderstehliche Kombination, erst recht gebacken – danke!

  15. Köstlich! Ich hab das Rezept ganz leicht verändert heute gleich ausprobiert, weil ich Kartoffeln zum „raffeln“ von gestern übrig hatte….es war sensationell!
    Ich habe die Quiche in einer 24 er flachen Form gebacken…Der Kartoffelteig als Boden war sensationell!
    Danke, Lamiacucina!
    LG
    Oda 🙂

  16. @Alex: Zuviel Zwiebeln verträgt nicht jeder.

    @Elisabeth: Du wirst doch nicht von Zwiebelkuchen träumen ? Zwiebel und Liebe reimt sich mir nicht 🙂

    @alissa: heute bin ich wieder da ! Die letzten posts sind in Abwesenheit herausgekommen.

    @SchnickSchnackSchnuck: die Nidwaldner machen das nochmals anders, mit durchgepressten Kartoffeln.

    @Suse: rote Salatzwiebeln im zweiten Versuch, weisse im dritten.

    @Vanille: mit der flotten Lotte wird der Teig etwas weniger rustikal.

    @Rosa: yummie Zwiebel-Käsekuchen. Welch hübsches Wort 🙂

    @Gabi: mäkelnden Kindern hätte ich den Bettel längst hingeschmissen.

    @Evi: Thymian wäre bestimmt gut drin. Ich glaube, der Winter machts nicht mehr lange.

    @Hannes: eigentlich wollte ich einen schwäbischen Zwiebelkuchen machen, nächstes Jahr.

    @Claus: Pizza isst Du doch auch ?

    @nina:
    @mestolo:
    wenn er gelingt mach ich eine Wallfahrt nach Einsiedeln !

    @Luxurius: sagen wir, ungewohnt.

    @Christina: kalt hab ich ihn probiert, angewärmt schmeckt er besser.

    @Susa: jein. Die Zwiebelkäsefüllung dominiert, der Boden ist nur dünn, durch das Mischen mit Butter und Mehl mehr ein Teig als Knusperrösti.

    @Karin: viel schief kann nicht gehen.

    @Eva: ich bin bald auch soweit, dass ich da nicht mehr hinmuss 🙂

    @Linda: wo man hinsieht, setzt es Küchenkämpfe ab, wie bei mir 🙂

    @Christina: ja, die Backform habe ich vollständig ausgelegt. Der Wein ist leider etwas teuer € 26.- http://www.grillette.ch/fr/angebot

    @aftenstjerne: das ist nicht viel, genügt aber vollauf.

    @Heidi: ich hab mich jedesmal gewundert, dass man die Röstischnipsel zu einem Teig verarbeiten kann. Offenbar kann man es.

    @Bolli: das glaube ich nicht. Der Trend geht einfach in eine andere Richtung.

    @Buntköchin: wenn man die Zwiebeln ganz langsaaam und laange bei niedrigster Hitze andünstet, werden sie sehr gut vertragen.

    @the rufus: wiewohl das Essen ab Festplatte als sehr bekömmlich gilt und nahezu kalorienfrei ist.

    @entegut: 18cm, man will ja wieder mal was anderes essen als immer nur Zwiebelkuchen.

    @Chaosqueen: Zwiebeln bleiben Zwiebeln, Käse bleibt Käse. Schade, ich wäre gerne (D)ein Held geworden.

    @Hedonistin: Geniestreich ? ich habe nur in meine Rezeptsammlung gegriffen 🙂

    @Arthurs Tochter: nur fast, daher kommt das Wort fast(en).

    @Barbara:
    @Eibauer:
    hier ist indes der Frühling ausgebrochen.

    @kekstester: es gibt noch ein Leben ausserhalb der Kekse 🙂

    @tobias: nach dreimaligem Backen kann ich ihn auf die Seite legen.

    @Kitchenroach: der Feldsalat ist viel zu gross. Heute habe ich feineren gefunden.

    @Kochsinn: ein Versuch wert.

    @Oda: das freut mich, jetzt brauche ich nicht mehr zu zittern und kann meine Wallfahrt in Ruhe antreten.

  17. Steht gerade bei mir im Ofen und sollte in wenigen Minuten fertig sein. Muss nur noch ein wenig Farbe nehmen. 🙂 Herrlich duften tut es auf jeden Fall schon.

    Als Vegetarier habe ich natürlich die Speckwürfli weggelassen. Dafür habe ich aber direkt die 26er Form verwendet und dann sicherlich Morgen noch etwas für die Arbeit übrig. Außerdem habe ich in der Füllung anstatt Sahne einfach Okara verwendet, das ich noch übrig hatte. Ich bin schon ganz gespannt!

    1. Das Ergebnis war bei mir übrigens verdammt lecker! Trotz des Okara-Experiments ist es mir auf Anhieb gelungen und ich konnte nicht lange widerstehen. 🙂

    1. @lamiacucina: Ja, Okara ist der Rest, der übrig bleibt, wenn man aus Sojabohnen Sojamilch gewinnt. Es hat einen hohen Eiweiß- und Nähsrtoffgehalt und ist zum Wegschmeißen daher zu schade. Zum Anreichen von Backwaren oder Andicken von Suppen oder Saußen eignet es sich allerdings hervorragend. Wird es lang genug gekocht, verfliegt sogar der leicht „bohnige“ Geschmack. Wer nicht weiß, dass es enthalten ist, würde es nie erraten. 😉

  18. Ich kannte es auch nicht, bis ich Anfang des Jahres begonnen habe, meine Sojamilch herzustellen. Und da ich so ungern Reste wegwerfe, habe ich mich mal ein wenig schlau gemacht und mit dem Okara experimentiert. 🙂

  19. Sieht sehr saftig aus. Ohne Hefeteig, ein tolles Rezept.
    Oje, finde es schade, dass die Seite so anders ist. Kein Datum und keine Uhrzeiten mehr bei den Kommentaren. Hast Du Dich bewußt dazu entschieden, oder geht das vom Anbieter aus? Das man am Ende der Kommentare nicht mehr zum nächsten Beitrag gelangen kann, ist besonders schade. Aber das mit den Tags ist super. Kann man dann irgendwann unter dem Begriff Orange, das Rezept für Arance und die Malakoffgeschichte finden? Oder mußt Du das alles manuell machen? Was mür eine Arbeit, diese neue Variante!

    1. Datum/Zeit fehlt leider im neuen template. Das bisherige hatte andere Nachteile. In der Gesamtabwägung gefällt mir das neue dennoch besser. Besonders beim Suchen mit den tags kriegt man eine Kurzliste anstelle der vollen Einträge. Die tags muss ich für jeden Artikel festlegen. Die Liste habe ich selbst gemacht.

  20. Sehr nach meinem Geschmack, dieses Zwiebeltörtchen. Und nach Monaten auf der Nachbackliste jetzt endlich auch im Ofen. Ich bin gespannt!

  21. Daumen wären wohl gar nicht nötig gewesen, wie auch das Abschmecken der Zwiebel-Käse-Masse mit Salz/Pfeffer, das hatte ich nämlich vergessen, und trotzdem mundete es vorzüglich. Beiden!

  22. Grad gemacht! Großartiges Rezept, genau das was ich schon immer gesucht hab für einen Erdäpfel-Zwiebel-Kuchen!!
    Gibts ab jetzt sicher öfters.

    Und übrigens ein sehr sehr schöner und informativer Blog, da kann ich noch viel lernen als junger Kochneuling 🙂

  23. Das hört sich gut an! Ob der Kuchen auch für ein Buffet, also kalt, geeignet ist?

      1. Danke für die Antwort. Ich habe den Kuchen trotzdem angeboten (lauwarm) & auch den Mandelkuchen…und hatte Glück, überhaupt noch selbst ein Stück von beidem probieren zu können. Seeehr gut!

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