Bunter Tomaten Risotto

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Mein bester Risotto seit Langem

Herrlich aromatische, farbige Hämiker Tomaten mussten verarbeitet werden. In Chili und Ciabatta fand ich die Idee für einen Tomatenrisotto. Hab ich noch nie gemacht, der Tomatenpüreerisotto meiner Kindheit sitzt mir immer noch schwer und dunkelrot im Nacken. Cascabels Rezept sieht vor, aus roten Tomaten durch Filtration mittels Seihtuch einen farblosen Fond herzustellen. Das war mir zu zeitaufwendig. Ich habe mir aus meiner Hämiker Beute die gelben Tomaten (weisse Tomaten gehen ebensogut) herausgelesen, diese püriert, abgesiebt und den dicken Brei als „Fond“ zum Risottokochen eingesetzt. Damit verliert man weniger Tomatenmasse und -aroma. Hinzu kamen zwei Handvoll farbige, kleine Cherry-tomätchen und Basilikum.

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Zutaten
Vollmahlzeit für 2 Personen

für den Tomaten“fond“:
800 g gelbe, aromatische Tomaten, eine war grün, eine andere rötlich, andere orange, egal.
1 Knoblauchzehe
1/2 kleine Zwiebel als Oxidationshemmer

für den Risotto:
2 kleine Schalotten
1 Essl. Olivenöl
200 g Risottoreis (Carnaroli)
Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
30 g frische Butter
30 g Parmesan, frisch gerieben
2 Handvoll kleine (wirklich kleine !) farbige Cherrytomätchen (rot, gelb, orange)
2 Zweige Basilikum, die Blätter

Zubereitung
(1) Die Tomaten samt Blattansatz klein schneiden, ebenso Knoblauch und Zwiebel. Im Mixer pürieren. Den Brei durch ein nicht allzufeines Sieb durchdrücken. Der resultierende, dicke, hellbeige Brei dient als „Fond“ zum Kochen des Risotto.
(2) Die Schalotten schälen, fein schneiden und in einem Topf mit 1 Elf. Olivenöl glasig dünsten, den Reis dazugeben und unter Rühren anschwitzen. Jetzt die Hälfte des passierten Tomatenbreies angießen bis der Reis bedeckt ist, mit Salz und Pfeffer und einem Hauch Espelette würzen und unter häufigem Rühren leicht köcheln lassen. Sobald die Flüssigkeit vom Reis aufgenommen wurde den restlichen Tomatenbrei in Portionen dazugeben. Das Risotto in regelmäßigen Abständen umrühren, der Tomatenbrei sitzt leicht an. Gegen Ende soll der Risotto weich fliessend sein, allenfalls rechtzeitig wenig Wasser einrühren. Nach genau 18 Minuten die Butter und den Parmesan unterrühren. Nun die farbigen Tomätchen und den fein gerupften Basilikum vorsichtig unterziehen und etwa 2 Minuten stehen lassen (damit die Cherries warm werden).

22 Kommentare zu „Bunter Tomaten Risotto“

  1. Schaut schön cremig aus. Das heisst du verwendet wirklich den Saft der Tomaten zum Einkochen ? Ich hätte mir nicht gedacht dass das geht – meine Befürchtung wäre, dass er zu dickflüssig ist. Was hältst du von einer Mischung aus Tomatensaft und Weißwein ? Denkbar ?

  2. Hübsch aussehen tut das Risotto. Ein einziges Mal ein Tomatenrisotto gekocht, war ich mir sicher, Reis und Tomate gemischelt mögen sich nicht – oder ich mag es nicht. Deine Wertung zu diesem?

  3. Das sieht ja sehr gut aus! Genau so ein Risotto will ich heute Abend essen.
    Vielen Dank für den Eintrag.
    Ciao
    Susanne

  4. Ich war von dem klaren Tomatenfond so begeistert, dass ich mir damit neuerdings meinen Geflügelfond verschneide. Tomatenrisotto ist bisher meine Lieblingsvariante, wie schön, dass du so viele Sorten zum Probieren hast!

  5. Seit ich Risotto in einer beschichteten Pfanne koche, sitzt nichts mehr an und ich muss nicht ständig rühren.

  6. Abgesehen davon, dass es mir auch wenig Flüssigkeit zu sein scheint und man bestimmt mit Wasser „verdünnen“ muss, liest sich dies herrlich. Heute: Risotto!

  7. @barcalexx: nach dem Mixen der Tomaten ist der Saft sehr dick, etwa wie ein Gazpacho. Ich war erst auch skeptisch, ob das geht, aber der Reis nimmt alles auf. Kein Weisswein, die Tomaten bringen Säure mit.

    @Micha: das ist nun nach jahrelanger Tomatenrisotto-Enthaltsamkeit mein Standardtomatenrisotto im Sommer. Mir roten gehts auch:
    Roter Tomatenrisotto 0_2011 08 12_5528

    @Susanne: guten Appetit !

    @Sivie: ein spritziges Mundgefühl, wenn man auf die warmen Tomätchen beisst.

    @Alex: mit klarem Tomatenfond hab ich noch nie Risotto probiert herzustellen. Ich scheue das stundenlange passieren durch Seihtuch. Bin dafür zu ungeduldig, drücke und dann ist er nicht mehr klar.

    @Mamiluise: einen beschichteten Topf habe ich leider nicht, nur Pfannen.

    @Ti saluto Ticino: ein wenig rot muss sein, schon wegen dem Foto 🙂

    @utecht: die 800 g Tomaten geben etwa 750 g Brei, das reicht knapp.

  8. Sieht sehr, sehr gut aus ~ so, als ob es ohne Tomaten gemacht wäre 😉
    Ein Sommerhit, der glücklich macht ~ mich auf jeden Fall! 🙂

  9. Mir lief beim Anblick das Wasser im Mund zusammen und die Geschmacksknospen verlangeten geradezu danach jetzt sofort auf Tomaten zu beißen, einfach nur Göttlich 😀

  10. und wird das (ich sag’s so) risotto durch die tomaten nicht a bissl sauer? aussehen bekommt haltungsnote eins!

  11. @Claus: durch ihre auffällige Farbe sind sie leichter zu finden als grüne Zucchini.

    @Rosa May: thats what we always want to achieve.

    @Elisabeth: früher hiessen die Tomaten ja auch Liebesäpfel 😉

    @irene: das haben gute Tomaten so an sich.

    @entegut: deshalb nehm ich nicht auch noch Weisswein in den Risotto. Mit reifen Tomaten ist die Säure kein Problem.

  12. Hallo,
    seit langem verfolge ich begeistert diesen im wahrsten Sinne des Wortes „köslichen“ Blog.
    Zu den vielen bunten Tomaten habe ich hier den passenden Link auf meinen Blog.
    Tomatenzeit ist doch die schönste Zeit… so wie die Spargel-und-Erdbeer-Zeit, oder die Kartoffelzeit, oder die Pflaumenzeit, oder – na irgendwie hat jede Zeit ihren eigenen Reiz. Momentan schwelgen wir jedoch auch im 7ten Tomatenhimmel 🙂

    Liebe Grüße,

    Christina von Innegehalten

    1. erfreulich, wie das Tomatenfieber an allen Orten grassiert. Nur nicht innehalten, zu bald ist die Saison guter Tomaten wieder vorbei.

  13. Das „grüne Ding“ (pardon!) ist eine Tomate?
    Von der Formenvielfalt her sehen die Tomaten eher wie Kürbisse aus. 😉

    Schönes Gericht!

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