CH-1113 St. Saphorin: Weltkulturerbe Lavaux

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Lavaux, von Cully aus

Wir sind einfach losgetrudelt, Mitte Oktober, Richtung Genfersee. Eigentlich war nur ein Bistrotbesuch beabsichtigt. In Cully war ausgerechnet vor der altehrwürdigen Auberge du Raisin ein Parkplatz frei. Ein Wink des Schicksals. Also haben wir hier erst gut gegessen, danach haben wir uns in den Hafen von Cully gesetzt, und uns das Treiben im Paradies angeschaut.

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Einfahrt des Kursschiffes Général Guisan

Das Unesco-Welterbe Lavaux über dem Genfersee umfasst 14 Gemeinden auf einer Fläche von 898 Hektaren. Davon werden in sechs Weinbaugebieten mit AOC 574 Hektaren für Rebenpflanzungen genutzt. Die Weinbaugebiete heissen: Lutry, Villette, Saint-Saphorin, Epesses, Dézaley und Chardonne.
Die steilste Weinbauzone liegt im Dézaley (54 Hektaren) und wurde von Zisterziensermönchen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts angelegt.

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Lavaux, hinten die Rebberge der Lage Dézaley

Menschenhand hat hier die Natur zur Terassenlandschaft geformt. Die Weinberge, Terrassen und Dörfer mit Blick auf den Genfersee und die Alpen machen das Lavaux zu einer Region von aussergewöhnlicher, atemberaubenden Schönheit. Die Strassen sind eng, und während der Traubenlese teilweise gesperrt, dennoch hat es wegen der heuer frühen Weinlese Anfang Oktober zu einer Fahrt durch die Route de la Corniche gereicht.

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St. Saphorin, Kirche
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St. Saphorin, steile Gässchen
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St. Saphorin, die Einwohner

An der Seestrasse in Rivaz sind wir, natürlich rein zufällig ;-), noch ins neue Vinorama geraten. Hier können sämtliche Weine des Lavaux, gegen 200 unterschiedliche Weine, degustiert und gekauft werden.

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Rivaz, Vinorama

Und weil es so schön war, die gleiche Strecke wieder zurück. Bis uns ein lautes Brummen aus unserm Paradies holte.

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Bergrettung unterwegs ?

wer wird denn da gerettet ?

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Da wird einem beinahe schwindig. Ganz unten am Seeufer die Kantonsstrasse

Die Traubenernte ! In den steilsten Reblagen im Dézaley werden die Trauben nach der Ernte per Helikopter auf die nächstliegende Strasse transportiert. Deshalb sind hier die Weine wohl etwas teurer als in ebenen Lagen.

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Die Traubenernte !

Ich meinerseits konnte mir auch ein paar lebensrettende Fläschchen retten. Bei den Produzenten sind sie etwas billiger als im Vinorama.

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Dézaley Chemin de fer, von weit oben, wo die Eisenbahn durchfährt

16 Kommentare zu „CH-1113 St. Saphorin: Weltkulturerbe Lavaux“

  1. Eine traumhaft schöne Region, traumhaft schöne Fotos und ein Ausflug, der ganz nach meinem Geschmack ist: ein gelungenes Essen, eine herrliche Region, an der sich die Augen nicht satt sehen können und dann noch als krönender Abschluss ein Weinkauf. Das sind Ausflüge, an denen man noch lange zehren kann.

  2. So „friedlich“ saßen unsere Katzen diesen Sommer auch erstmals den eingesessenen Haudegen der Umgebung gegenüber. Das begleitende Geschrei ließ zwar immer eine Massenklopperei vermuten, aber wenn wir besorgt um die Ecke bogen, fanden wir meist genau so eine Konstellation vor.

  3. Ihr habt aber nicht 200 Weine degustiert, oder?
    Sehr schöne Gegend, habe ich gleich mal dem Herrn der Cucina gezeigt – natürlich ohne Absicht. 😉

  4. Man muss mit der Zeit gehen – nach Flugmango und Flugananas gehört die Flugtraube unbedingt dazu 😉

  5. Weinernte mit Helikopter, ist schon fast etwas übertrieben. Bei uns fliegen die so mit Wasser rum um Waldbrände zu löschen.

  6. Hallo,

    da hast Du ja wieder mal einen traumhaften Tag verlebt … tolle Bilder hast Du uns mitgebracht.
    Die Weinlese … wird arg teuer … bei den Benzinpreisen ,0)
    Ich kenne ja Flugananas … Flugtrauben sind mir neu ;o)*kicher

    Lg Kerstin

  7. @Ti saluto Ticino: bevor der Winter das Ausreisen erschwert, muss noch volltanken. Sich selbst und den Keller 😉

    @SchnickSchackSchnuck: das friedliche Bild täuscht, der Herr von rechts wollte die bequemlich liegende Dame von seinem Trampelpfad wegscheuchen, was diese sich aber nicht bieten liess.

    @Sybille-Anna: der Preis hält sich mit 20 € pro Flasche erstaunlicherweise noch in Grenzen.

    @Dzoli: Mit einer Autobahn, zwei Bahnlinien und 2 Hauptstrassen ist die Natur auch nicht mehr, was sie einmal war.

    @Nathalie: ich degustiere in Weinkellern nie oder ganz selten. Kaufe mir lieber was und probiere zu Hause in Ruhe.

    @bee: Die Verbraucherzentralen empfehlen doch, viel saisonales Obst aus der Region zu verwenden.

    @zorra: hier fliegen sie rum, um uns den Durst zu löschen 😉

    @Rosa May: We looked in the direction of Geneva, without seeing you 🙂

    @Kerstin: Flugenten sind mir ein Begriff. Aber T(r)auben können offensichtlich auch fliegen.

  8. An den Genfersee würde ich ebenfalls gerne mal einen Ausflug machen – gerne bei ähnlichen Witterungsbedingungen! Und die Weinernte ist ja spektakulär!

  9. Pfui, Weinernte mit Helikopter! Das ist großkopfert.
    Es liegt mir auf der Zunge zu fragen, wie hat man früher die Weinbeeren transportiert, als es noch keine Weintraubenhubschrauber gegeben hat?

  10. @the rufus: das würde ich nicht tun.

    @Micha: alles der Rhone entlang aufwärts fahren !

    @entegut: ackert der Landmann in Österreich noch mit Pflug und Pferd ? Solange die Trauben von Hand geerntet und erlesen weden, ist es einerlei, ob der Transport mit einem Traktor oder in extremen Steillagen mit Hubschraube erfolgt.

    @winnieswelt: trocken ? meine Lehrbücher liegen im Keller, in Flaschen.

  11. Auch wenn’s schon Dienstag ist…..muß doch noch gesagt werden, daß das ganz tolle Fotos sind, die wieder mal richtig Lust auf die Schweiz machen! 🙂

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