Rotkraut mit Saucisson à l’absinthe

Saucisson à l'absinthe
Wurst mit Absinth, Rotkraut und Kümmelkartoffeln

Die gute, kaltgeräuchte Neuenburgerwurst kennt man schon von hier. Frau L. kocht sie ganz konventionell zu Rotkraut und Kümmelkartoffeln. Die Wurstscheiben habe ich nach dem aufschneiden noch mit etwas Absinth flambiert, wie man das in Restaurants im Val de Travers vorgesetzt bekommt. Die Flammen aufs Bild zu bannen, ist mir jedoch trotz vorgewärmtem, 54%-igen Alkohol nicht gelungen. Zu hell, und das im Winter.

Zutaten
für die Wurst:
1 Saucisse neuchâtelois
0.5 dl Absinth

für das Rotkraut:
für 4 Personen:
600 g Rotkraut
1 Apfel
1 grosse Zwiebel
40 g Butter
2 Schuss Rotweinessig
Salz, Pfeffer, 1 Msp. Gewürznelkenpulver

für die Kümmelkartoffeln:
500 g kleine Kartoffeln (Charlotte)
Kümmel, Salz
Olivenöl extra

Zubereitung
für die Wurst:
(1) Den saucisson in heissem, nicht kochendem Wasser (80°C) etwa 30 Minuten ziehen lassen. Anstechen und ohne die Haut abzuschälen in grobe Scheiben schneiden.

für das Rotkraut:
(2) Rotkohl putzen, äussere Blätter und dicke Rippen wegwerfen, den Kohl auf dem Gemüsehobel in 3 mm breite Streifen hobeln
(3) Apfel schälen, Kerngehäuse ausschneiden und den Apfel in feine Scheiben schneiden. Zwiebel fein hacken.
(4) Butter in einem grossen Schmortopf zerlassen und die gehackten Zwiebeln darin leicht andünsten, dann den Kohl zugeben und weiterdünsten. Wenn das Gemüse nach einigen Minuten etwas zusammengefallen ist, mit einem Schuss Rotweinessig ablöschen, dann bis zu halber Hähe mit Wasser auffüllen.
(5) Apfelscheiben zufügen, salzen, pfeffern, eine halbe Stunde zugedeckt leise köcheln lassen.

für die Kümmelkartoffeln:
(6) Kartoffeln gut waschen, der Lange nach halbieren oder vierteln, mit Olivenöl übergiessen und die Kartoffeln von Hand damit mischen, salzen, mit Kümmel bestreuen.
(7) Kartoffeln auf ein Backpapier in ein Backblech legen und im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten bei 200 °C (Ober-/Unterhitze, Schiene 2) backen.

Anrichten
Rotkraut und Kartoffeln auf vorgewärmte Teller drapieren, inzwischen eine Pfanne heiss werden lassen, die Wurstscheiben hineinlegen, kurz anwärmen, dann mit dem Absinth übergiessen und anzünden.

Anmerkung
Eine Wiederholung des Abfackelversuchs habe ich aufgrund des Einspruches meiner Küchenchefin unterlassen.

17 Kommentare zu „Rotkraut mit Saucisson à l’absinthe“

  1. E heerligi Kombination vo eifache und feine Zuetate. Das gfallt mr !
    Uf d‘ Idee d‘ Wurschtreedli mit Absinth z‘ flambiere muess me zerscht emol ko. I bi fasziniert.

  2. Gut, dass du dem Einspruch der Küchenchefin gefolgt bist…wenn du eure Küche abfackelst, bekommen wir so schnell keine tollen Rezepte mehr von dir und DAS GEHT GAR NICHT!

    Schönes Winterrezept!

  3. @Basler Dybli: findet man im Val de Travers hie und da.

    @Eva: gebrannt hats schon, aber dass man die Küche verdunkeln sollte, hab ich erst nach dem Anzünden bemerkt.

    @Sybille: so bekommt man den Alkohol schnell weg.

    @Bolliskitchen: der Säufer Verlaine mochte wohl kein Rotkraut.

    @the Rufus: vegetarische Wochen ?

  4. Seit Tagen stöbere ich nun schon durch Deinen Blog und kann fast nicht aufhören zu lesen. Mein Magen knurrt wie ein Hofhund, ich lasse mich inspirieren, tigere vor meinem Kühlschrank auf und ab, hab schon eine ganz lange Einkaufsliste geschrieben, muss morgen unbedingt auf den Markt und mit meinem Bio-Bauer über gelbe Randen diskutieren…
    Da kannst Du mal sehen, was Du anrichtest (im wahrsten Sinne des Wortes) mit Deinem wunderbaren Blog.

    Lieben Gruss von der Wilden Henne

  5. Hallo, nachdem wir vor einiger Zeit Dein Rezept über Linsen nach Art der Schweizer Armee gelesen und kurz darauf im Fernsehen einen Bericht über den Anbau von Linsen ( wer weiß das schon !!!) gesehen haben, haben wir7er sich ebenfalls an ein Linsengericht gewagt.
    Genussvolle Grüße
    Vera

  6. @bee: Wurstverflüssigung, hmm, ein unerforschtes Thema.

    @Turbohausfrau: Frau L. kochts weich, aber nicht nudelweich.

    @Wilde Henne: wer so schöne Rösti macht wie Du, hat die Aufnahmeprüfung in meine Kommentarliste mit Glanz bestanden 🙂 . Schön, dass auch die Bernerinnen die foodblogs für sich entdecken !

    @Vera: feinfein, ich gucke nicht fern, bin deshalb ungebildet. Ich weiss nicht, wie Linsen angebaut werden, weiss nur, das sie gut schmecken.

    1. Ich fühl mich geehrt. Aufnahmeprüfung bestanden. ich werde mich – obwohl Bernerin – versuchen zu bewähren in diesen himmlischen Sphären… 😉

      Danke für das Rösti-Kompliment.

      Gruss vom Huhn

  7. Oh, das ist aber genau in der Art rustikal, wie mir seit meinem Aufenthalt in Deutschland der Sinn steht. Mit diesem Teller ist man in der Lage, Minusgraden und eisigen Winden zu trutzen.

  8. Mhm, ausgerechnet auf Rotkraut hätte ich jetzt riesengroße Lust… mal sehen, ob ich zu so etwas Feinem heute komme… 🙂

  9. @Micha: je eisiger der Wind, desto mehr Frostschutz muss aus der Flasche nachgegossen werden.

    @Elisabeth: auf Rotkraut also, idann begnüge ich mich mit der Wurst.

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