Oranges à la Tarragone, Arance Tarragona

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In Ascona wars. Im Ristorante Al Porto, zu Zeiten als hier noch Fred Feldpausch herrschte. Da assen wir dieses Dessert, also vor etwa 35 Jahren. Orangen in Zuckersirup mariniert, mit Zesten und gerösteten Haselnüssen serviert. Statt Zuckersirup nehme ich die Orangen-Zitronensaftsaft-Zuckermischung von den Arance♥. Das Dessert ist einfacher zuzubereiten als jene, weil man keine Orangenfilets herausschneiden muss, dafür beisst man auf die Häutchen, es schmeckt aber ähnlich gut wie die Arance.

Zutaten
2 saftige blonde Bio-Orangen
2 kleine Blutorangen, Kaliber 4-6,  (Moro, Sanguinelle)
3-4 Elf. Zucker, wer es süss liebt, nimmt mehr
Saft und abgeriebene Schale einer halben Biozitrone

Zubereitung
(1) Die Blutorangen mit dem Messer vollständig von Schale und den weissen Häutchen befreien. Orangen sind übrigens rund, nicht würfelförmig. Mit einem scharfen Messer bei jeder zweiten oder dritten Trenn-naht tief einschneiden, aber so, dass die Orangen als Kugeln unversehrt bleiben. In ein möglichst enges, tiefes Gefäss legen.
(2) Die Schale der Blond-orangen mit einem Sparschäler dünn abziehen und zu feiner Julienne schneiden. Beide Orangen auspressen, mit dem Saft und dem Abrieb der halben Zitrone mischen und zu den Blutorangen geben, so dass diese knapp bedeckt sind.
(3) Die Orangenjulienne 1 Minute in kochendem Wasser 30 Sek. blanchieren, abgiessen und die Julienne zu den Blutorangen geben.
(4) 1-2 Tage kühl marinieren, dann mit gehackten, leicht angerösteten Haselnüssen servieren.

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Anmerkung
Fred Feldpausch übergoss die Blutorangen nur mit aufgekochtem, heissem Zuckersirup, 200 g Zucker/200 g Wasser, aromatisierte mit einem Elf. Grand Marnier und den Zesten und liess sie während mehrer Tage marinieren. So wie ich es mache, ist das Dessert weniger süss, aber auch weniger lang haltbar.

DKduWMein Beitrag für den DKduW-event von foodfreak. Die Idee zu diesem Gericht fand ich im Büchlein „Spielend kochen“ von Marianne Kaltenbach und Fred Feldpausch. Herausgegeben im längst verschwundenen Nelly-Verlag. Es stammt aus den späten siebziger Jahren, Jahrgang steht keiner drin. Das Büchlein ist schlecht geklebt, fällt vom häufigen Blättern  auseinander. Ein gutes Zeichen.

27 Kommentare zu „Oranges à la Tarragone, Arance Tarragona“

  1. Hier spart man sich das lästige filetieren der Orangen… sehr gut! Sieht wunderschön aus! Das lange marinieren (bzw. warten) ist allerdings schon auch eine grössere Herausforderung…
    An Tarragona habe ich nicht nur kulinarisch sehr gute Erinnerungen, das drängt sich mir jetzt richtig auf, das Dessert… Vielen Dank!

  2. Du hast die Orangen meisterhaft pelliert. Bravo. Sobald ich Moro Orangen finde, muß ich zugreifen und vorerst meine Messer schön schärfen lassen.

  3. Mir haben die mazerierten auch gut geschmeckt und das in Filet schneiden finde ich nicht so schlimm. Ein schönes Schüsselchen hast du. Ist es von WMF mit Stahldeckelchen?

  4. …Orangen sind übrigens rund… köstlich, diese Bemerkung! Schon zu oft (eigentlich fast immer, wenn es geschälte Orangen zum Dessert gab) habe ich sie in angenäherter Würfelform serviert bekommen.

  5. @Claudio: Danke noch fürs M.Abo, hab mich gefreut !

    @Nathalie: obgleich sie sich as Würfel geschnitten dichter pcken liessen

    @Tina: die Gefahr ist nicht auszuschliessen, das Risiko liegt beim Herstellenden.

    @Kerstin: auf Bald, lässt sich bei deinem Tempo gut sagen 😉

    @Eva: ein typisches Restaurant-Buffet-Dessert. Wenn auf grossen Platten 20 Orangen liegen sieht das anders aus.

    @Rosa: Monday, how fast time flies.

    @Petra: damals konnte man am Ufer noch parkieren 😉

    @Sybille: ich mir auch !

    @Pepe nero: Mit den verwachsenen Tarocco orangen habe ich auch Mühe beim filetieren. Mit normalen Orangen und einem scharfen Messer geht das leicht.

    @Vanille3soeurs: hin und wieder halte ich mich sogar an meine Rezepte 😉

    @Magdi: das eckige Schüsselchen kommt aus Italien und heisst Frigoverre Bormioli (hat einen blauen Plastikdeckel). Benutzen wir gerne zum Einfrieren. Das obere kommt aus der Glasi Hergiswil.

    @Acquario: man muss nur mit dem Messer drüberstreicheln, wie bei…..bei…. mein Gedächtnis läss mich im Stich.

    @Gourmet-büdchen: wer sie standfester will, kann sie ja quer halbieren.

  6. Fiese Frage: und wie esse ich die? Mit dem ganzen bitter-weißen Zeugs innendrin? Ansonsten kann ich nur sagen, so einfach, so top! 🙂

  7. Ich musste so lachen! Ich las wirklich: Mariniert mit einem Elf!
    Da ich auch in der Fantasiewelt gern unterwegs bin, hielt ich das für einen geschickt platzierten Scherz 🙂

    Klingt aber sehr lecker!

  8. @Schokozwerg: Du hast noch nie eine Orange geschält und die Schnitze mit den Häutchen gegessen ? Die Essgewohnheiten haben sich in der Tat verfeinert.

    @Irene: das erstaunt mich, ich dachte Tarragona als Name für das Dessert stehe hier einfach weil aus Tarragona auch Orangen her kommen.

    @Elisabeth: knalliges Orange gilt sonst als ungesund !

    @Lars: das Thema habe ich vor 5 Jahren schon behandelt. Was immer die Deutsche Industrienorm zum Them EL sagt, ich bleibe bei meinen Elf. https://lamiacucina.wordpress.com/2007/06/09/avocado-toast/#comment-751

    @Ralf: ich blogge noch keine 35 Jahre 😉

  9. Doch, doch, ich kann auch gut profan, bodenständig, heißhungrig. Aber Blutorangenschnitze sind manchmal (diese natürlich nicht, aber krieg ich die in Berlin?) so zäh gewandet, dass ich sie freiwillig filettiere 🙂

  10. Ich habe Deine Arance hier ausprobiert und ich kann nur sagen: einfach köstlich! Ich habe wie von Dir erwähnt noch einen EL Grand Marnier hinzu gefügt. Sensationell!
    Nun wollte ich Dich fragen, ob ich darüber bei mir auch einen Post schreiben darf… bin ein wenig verwirrt, wegen des Copy-Rights hier… selbstverständlich würde ich schreiben, dass ich das Rezept von Dir habe und die Seite verlinken.
    Ganz so schön, wie bei Dir sehen meine allerdings nicht aus… doch immerhin sind die Orangen rund geblieben…

  11. @Pepe Nero: selbstverständlich darfst Du das. Das copyright ist nur dazu da, das Klauen von Bildern für kommerzielle Zwecke zu unterbinden. Aber unter Bloggern darf man alles nachkochen und seine eigene Version darüber veröffentlichen. Bei vielen Bloggern wird gerne gesehen, wenn man die Quelle verlinkt. Ich selber halte mich auch daran, wenn ich nachkoche, wenns nicht gerade Spaghetti Carbonara sind. Ob Du mich erwähnen oder verlinken willst, ist Dir freigestellt. Mir ist das egal. Darauf schiele ich nicht mehr, da ich nicht mehr in Blog-Ranglisten erscheine.

  12. Oh, vielen Dank! Das verlinken der Quelle finde ich eigentlich schon auch normal, sofern sie einem bekannt ist…
    Wegen dem Schlorzifladen, da bin ich wirklich stutzig geworden, als Du auch noch fandest, der wär ein wenig dunkel (frei übersetzt von mir… ). Denn ich kannte ihn bis anhin nur so. Allerdings eben nur den selbstgemachten meiner Schwester. Ich dachte da sie schon so lange im Toggenburg lebt, muss sie das ja wissen und wär auch gar nicht auf die Idee gekommen, es könnte da noch etwas anderes existieren… schmunzel… doch man lernt nie aus…

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