Mac n‘ Cheese mit Stoppuhr: Mc&Chz

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Mac'n cheese, Lieblingsessen der Amerikaner

Wie die Amerikaner zu sagen pflegen:  when all else fails, good mac and cheese is enough by itself. Mein Rezept stammt aus dem Jahre 1861, aus Godey’s Lady’s Book, original amerikanisch, die Nudeln werden gleich in der Milch gekocht, dann mit dem Käse vermischt und im selben Topf mit Brotbröseln überschmelzt. Ein Topf, ein Pfännchen, kein Backofen. Sehr praktisch, nicht wahr ? Geht deswegen auch im Hochsommer. Cheese ist bei mir Schweizer Käse: Greyerzer, etwas Emmentaler und Sbrinz. Kein Goudakäse. Kein Cheddar, schon gar kein Emmentaler aus Wisconsin. Rezeptidee gefunden bei Elise von Symply Recipes und weiter vereinfacht nach White on rice couple.

Godey's Lady's Book, Photo by wiki

Zutaten
für 2 Personen:
5-7 dl Vollmilch
200 g Maccaroni (Dinkelpenne)
wenig Salz
50 g Emmentaler
50 g Greyerzer
50 g Sbrinz
Pfeffer, Muskatnuss, Cayenne

Brotbrösel
2 Elf. Butter
1 Elf. Olivenöl

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Jetzt spinnst Du, meinte Frau L., als sie mich Makkaroni einkochen sah

Zubereitung
(1) Die Milch in einem Topf erhitzen, würzen, wenig salzen, Makkaroni zugeben und vorsichtig zum Simmern bringen, dann Temperatur reduzieren (6/9) und den Topf am Simmern halten. Aufpassen, dass die Milch nicht überschäumt. Häufig umrühren, damit die pasta nicht zusammenklebt. Aber nicht zu oft, sonst wird die Sauce zu cremig.  Etwa 15 Minuten köcheln, bis die Makkaroni knapp al dente sind, dabei sollte die Milch von der pasta grösstenteils, aber nicht vollständig absorbiert worden sein. Verbleibende Milch nicht abgiessen ! Falls bei zu grosser Hitze die Milch zu schnell verdampfen sollte, wenig Milch nachgiessen. Mit der Zeit wird die Milch durch herausgelöste Stärke immer dicker, etwa wie fetter Rahm.
(2) Kochplatte zurückschalten, fein geraffelten Käse zugeben, etwa 3 Minuten gut verrühren, bis der Käse homogen geschmolzen ist, nachwürzen.
(3) in einem kleinen Pfännchen Butter/Olivenöl mit trockenen Brotbröseln hell aufschäumen und die Käsemakkaroni damit überschmelzen.

Anmerkung
Das Einkochen und Rühren der Makkaroni in der Milch löst viel Stärke und erspart damit das separate Anrühren einer Béchamelsauce. It’s really amazingly creamy. Pastasotto lässt grüssen. Erfunden 1861 in USA. Italiener mögen ob dieser Zubereitung die Hände ringen…. schmeckt tut es aber trotzdem gar nicht so schlecht. Ein ordentlicher Pastakoch würde die Pasta in viel Salzwasser kochen, den Käse vielleicht mit etwas Crème fraîche oder Mascarpone schmelzen und unter die Pasta rühren, danach kurz gratinieren, aber hier war ja speed gefragt. Mein Beitrag zu i-Tüpfelchens event beim kochtopf. Speed ? 25 Minuten dauert das schon. Sättigt aber hervorragend.

Blog-Event LXXV - Speed-Cooking (Einsendeschluss 15. März 2012)

36 Kommentare zu „Mac n‘ Cheese mit Stoppuhr: Mc&Chz“

  1. Enthält alle Zutaten, die ich mag – dazu noch so schnell und praktisch (nur 1 Topf)…das wird natürlich gleich mal abgespeichert!

  2. was hätten Nadine (ausgesprochen Näidine) und Doughy dazu gesagt, wenn ich nicht diese Tüte mit allem drin aufgerissen hätte, das Käsepulver in Milch oder sogar Wasser gekippt hätte und die klitzekleinen Nudeln … ich habe jeden Donnerstag auf sie, 4- und 6-jährig, aufgepasst und während meine Tochter Müsli gegessen hat, gabs für Nadine und Doughy macn`cheese.

  3. Mir gerinnt ja seit einer Weile die Milch, wenn ich sie mit Salz koche. Befürchte, das liegt an dieser unsäglichen „extra lange haltbar“-Milch, die es bei uns nur noch gibt.
    Brauche endlich mal eine Alternative :/

  4. Sättigt aber hervorragend. Beidi ? Dr Kommentar derzue vo dr Frau L. hät mi scho no interessiert 😉

    Uf jede Fall wird‘ i das Blitz-Rezäptli bestimmt emol gärn usprobiere. Danggerscheen !

  5. Mama mia, die Amerikaner… lach! Makkaroni in Milch gekocht… Also da gingen meine ersten Gedanken in eine ähnliche Richtung, wie die Deiner Frau L….
    Danke für die zwei Blog-Tips! Die sind wunderschön!

  6. tststs, Nudeln in Milch, kenn ich von Milchsuppe, aber so ist es bestimmt besser. Ich müsste auch eine Alternative suchen. Emmentaler und Greyerzer ist kein Problem, aber wo bekomme ich den Sbrinz her? Den bekomme ich hier nicht. *grumel*

  7. Ist doch fast wie bei den Aelplern, die kochten früher ja Aelplermagronen auch in einem Topf. Na, wer hat’s erfunden? 😉

  8. noch einfacher geht’s nach der Guy Savoy Methode, einfach roge Pasta mit Käse ( Parmesan) und Milch 24Std. im Kühlschrank stehen lassen und dann ab in den Ofen….

  9. Super! Gerade richtig für die Tage, wo du zu spät von der Maloche kommst. Bollis Guy Svoy Methode ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Also merke: Immer schön die Kommentare lesen…

  10. @Kirsten: Dabei hättet ihr es so einfach… Tüte auf 😉 Aber Prinzip ist Prinzip, da wollen wir nicht dran rütteln.

    @Eva: ich war selber erstaunt, wie cremig das in kurzer Zeit wird, und alles ohne Butter. Nur nicht zu heftig rühren, sonst wird die Sache pappig.

    @Tina: was die gesagt hätten ? oh these meagerly german mueslis, we wanna mamas mc&chz.

    @Heike: die UHT-Milch, die sich monatelang hält, dabei aber immer mehr nach Schweinefutter stinkt und schmeckt. Gottseidank können wir noch frische oder normal pasteurisierte kaufen.

    @sammelhamster: hungrig ist man danach nicht mehr 😉

    @Basler Dybli: uns hats anfangs sehr gut geschmeckt, die zarte cremige Beschaffenheit der Sauce ist einmalig. Mit der Zeit, bzw. mit vollen Tellern, stellt sich aber ein Sättigungsgefühl ein, das im Nachhinein die Frage nach Aufnahme in die Liste der Lieblingsrezepte doch eher verneinen lässt.

    @kegala: die habe ich wiederum noch nie gekocht.

    @Pepe Nero: Milch geht ja noch, aber die Mengenverhältnisse.

    @Rosa May: indeed, the swiss cheese trilogy can hardly be beaten.

    @gourmet-Büdchen: Käse ist das kleinste Problem. Nimm einfach mehrheitlich gut schmelzenden Käse, also Parmesan eher nicht.

    @zorra: schon unsere Aelpler ? Daran erkennst Du, das ich noch nie z’Alp war. Die hatten noch kein Internet wie die Amerikaner, sonst hätte ich das gefunden.

    @Elisabeth: alles relativ. Das Meiste ist schon erfunden. Neues oft nur wiederentdeckt.

    @Bolliskitchen: Guy Savoy mit den drei Michelinsternen ? Mein Gott, was die alles kochen. Wird aber bestimmt funktionieren, da Käse in kalter Flüssigkeit aufquillt.

    @Jens: hab ich gesehen, Tortelloni müsste ich selber machen, das wäre zeitlich nicht drin gelegen.

    @Claus: da ich (meist) jeden Kommentar beantworte, lese ich ihn (meist) vorher durch 🙂

    @Magdi: eines dieser typischen Helvetizismen wie „recht gut“, „ganz ordentlich“ etc. die einen kleinen Vorbehalt zu umschreiben suchen. Auf deutsch wird halt Klartext in schwarz-weiss gesprochen: Mist, Scheisse, Lecker, Super 😉

    @Cooketteria: anfänglich sehr gut, mit der Zeit schmeckte es ihr etwas langweilig. Aber ich habe ihr nicht gesagt, dass das Rezept aus Amerika kommt, sonst hätte sie es nicht gegessen.

    1. Nudeln mit Milch-Käsesosse – ich glaub‘, ich würde stattdessen Rürhrei essen, das geht zudem noch schneller ;_) Liegt aber eher an der Milch als am Käse, Älplermagronen und Kässpätzle liebe ich.

      Die Schwaben sind übrigens noch schlimmer bei der Loberei als der Rest des grossen Kantons: „It gschumpfe isch gloobt gnua“ (nicht geschimpft ist genung gelobt), oder „isch it nicht schlecht gwea (gewesen)“ bzw. „ma hat’s esa kenna“ sind die höchste Stufe des Lobes! In der Schweiz ist das alles wohl die Umschreibung für „schlichtweg ungeniessbar“.
      So entstehen Missverständnisse…

  11. Just what I needed – nur mit ein paar kleinen Abwandlungen. Käsesoßen sind meine Sache nicht, bechamelartig cremige schon. Für den schnellen Hunger habe ich soeben eine kunterbunte Portion in unter 10 Min. fabriziert. Dazu habe ich eine Hand voll bunter Herzchennudeln (Kochzeit laut Packung 5-6 Min.) in einem halben Liter fettarmer Milch (1,5 %) gekocht. Die Milch habe ich gleich zu Anfang mit Kräutersalz, buntem Pfeffer und ein paar frischen Blättchen von Stangensellerie gewürzt. Immer schön gerührt, wie im Mac-Cheese-Rezept beschrieben. Unter die gar gekochten Nudeln habe ich Streifen von gekochtem Schinken und kleingeschnittenen Schnittlauch gegeben. Mmmm … und wirklich einer Sahne-(„Rahm-)Sauce gar nicht so unähnlich. Danke, merci usw. für diese Anregung, Robert! :-). Firmiert das jetzt unter „Fastfood“?

  12. Ist ja genial – aber fast wie Älplermagronen, nur ohne Kartoffeln.
    Kommt auf meine „Eintopf“-Liste für Samstage.

    LG
    Markgraeflerin

  13. Hallo:-) Ich bin durch Zufall auf Ihren Blog gestoßen und muss sagen Hut ab. Ich bin seit 20 Jahren als Koch tätig. Auch im Gourmet-Bereich habe ich weit über 10 Jahre Erfahrung aber ich habe noch keine der Art guten Blog gefunden wie Ihren. Er ist sehr informativ und hat einen super Wiedererkennungswert. Als gelernter Koch fällt es Menschen die nicht aus der Branche kommen sehr schwer mich zu überzeugen aber Sie haben es geschafft. Was mich aber am meisten begeistert ist, dass Sie Ihren Rezepten eine eigene Note verpassen und der Kreativität freien Lauf lassen… RESPEKT! Aber nun zu meinen Kommentar des aktuellen Rezeptes 🙂 wie oben schon angesprochen ähnelt es den Schweizer Älpler Makronen die klassisch mit Apfelmus gereicht werden was total lecker ist. Bei Ihren Rezept werden die Dinkelpenne erst gar nicht vorgekocht sondern gleich im Rahm fertig gekocht diese Art der Zubereitung finde ich klasse den genau so macht man es mit einem Kartoffel-Gratin dort werden die Kartoffeln ja auch nicht vorgekocht. Sieht lecker aus da bekommt man richtig Hunger. Sie haben einen leidenschaftlichen Koch als Fan gewonnen. Ich werde Sie im Auge behalten! Weiter so.

    Herzliche Grüße

  14. Was kommt dabei heraus, wenn sich ein Schweizer Hobbykoch und ein Australischer Weinliebhaber in der Nähe von Seattle, USA, treffen? Mountaineer Macaroni: http://www.youtube.com/watch?v=UxzcgPKmtCQ Ich habe den Video-Blog der beiden immer gern geschaut, leider haben sie seit fast 3 Jahren nichts neues mehr veröffentlicht.

  15. Die Idee ist bestechend – die Einfachheit der Zubereitung offensichtlich. Für ein Wohnmobilküche-Rezept in meinen Augen perfekt geeignet. Ich werde es zum Testen mal am nächsten Sonntag (bei uns immer Pasta-Tag) ausprobieren.
    Am liebsten würde ich es in meine Womo-Rezepte-Sammlung (zur Zeit noch sehr dürftig) auf meiner Home-Page übernehmen. Darf ich das mit Herkunftsangabe?
    Liebe Grüsse
    Urs

  16. Super Rezept für hungrige Schulkinder und ideal für arbeitende Mütter und Väter, für die die Disziplin „speedcooking“ zum Alltag gehört. Die sind so schnell, dass sie es auch noch schaffen ein Glas Apfelmus zu öffnen. Erst mit dieser Beilage schmeckt das Gericht perfekt!

  17. @twocents: die Milch wird von den Nudeln aufgenommen.Davon siehst Du nicht mehr viel. Die alemannischen Gemeinsamkeiten haben sich bis in den heutigen Sprachgebrauch erhalten. Ich verstehe nichts miss.

    @anglogermatranslaions: schön, dass das Rezept funktioniert hat. Nach meinem Verständnis fehlt die Tüte, um das als fastfood deklarieren zu können.

    @Karin Schindler: im Unterschied zu Aelplermagronen gerinnt hier der Käse nicht.

    @the rufus: ich bin das Essen doppelter Portionen gewöhnt.

    @Marcel Prenz: Danke, jeder Blogger versucht, seinem Blog seinen persönlichen Stempel aufzudrücken.

    @Ute-S: ich habe bis zum Schluss nicht herausgefunden, welches der Beiden der Schweizer ist 😉

    @Urs: kann ich mir gut vorstellen. Natürlich darfst Du das auf deiner hp publizieren.

    @Bachbummele: An das Apfelmus hab ich gar nicht gedacht.

    @vanille3soeurs: hmm, das muss ich mir merken.

  18. Ich musste gleich an eine süße Variante, natürlich ohne Käse, denken: wenn Mama Bandnudeln für die Hühnersuppe machte, musste immer ein Teil der Nudeln mit Zucker in Milch gekocht werden: Großmutters Leibgericht und nur ihres. Der Rest der Familie verschmähte sowas.

  19. Lieber Robert,
    jetzt komme ich als Veranstalterin des Events ganz zum Schluss…Du verzeihst mir, ja?
    Ich bin immer wieder begeistert über Deine -über das Kochen hinausgehenden- Story`s.
    Ganz wunderbar! Nudeln in Milch zu kochen kenne ich von meiner (weltbesten) Oma.
    Und Käse geht bei mir zu jeder Tageszeit. SAULECKER!!!!
    Ich danke Dir und sende herzliche Grüße in die Schweiz – bis bald – Alex

  20. Hallo Robert,

    heute gab es Deine Mac’n’cheese Variante,
    wunderbar hat es geschmeckt und für jeden Käseliebhaber ein Hochgenuss

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Gaby

  21. Tolle Rezeptidee. In den USA kann man Mac’n’Cheese nicht essen, aber so probier ich es gerne aus.
    Ausserdem: Pasta in Milch ist auch in der Schweiz nicht ungewöhnlich. Älplermakkronen werden am allerbesten, wenn man die Makkronen in Milch oder Milch-Wasser kocht.

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