Nachgebacken: Grissini

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Wie anderswo, gehören Grissini auch bei uns zum Knabbergebäck, das immer wieder gerne gebacken wird. Das Titelbild zeigt welche aus der Basler Kochschule, die wir letzte Woche aus Pizzateig machten. Nicht erschrecken, dass die Dinger so krumm aussehen, aber so sind sie doch auch hübsch ? Knabberkramgöttin Steph vom Kuriositätenladen hat unlängst ein gutes Rezept veröffentlicht. Ich habe es nachgebacken. Mit kleinen Änderungen, da kein Hartweizenmehl 00 im Hause war. Mein Beitrag zum Fremdkochevent der Hüttenhilfe.
Fremdkochen Antipasti

Zutaten
400 g Hartweizenmehl (L.: 350 g Weissmehl, Typ 405)
100 g Hartweizengrieß (L.: 150 g Hartweizengrieß)
1 Päckchen Trockenhefe (L.: 1/2 Würfel Frischhefe)
275 ml Wasser
2 Tlf. Salz
3 Elf. Olivenöl
zudem hab ich noch ein halbes Teelöffelchen Malzzucker spendiert.

Wasser oder 1 Eiweiss
Sesam, Mohn, Kümmel, Meersalz, Rosmarin, Thymian oder andere Kräuter

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Zubereitung
(1) Mehl, Grieß, Hefe im Wasser verrührt, Salz, Malzzucker und Olivenöl in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und während 10 Minuten verkneten, bis der Teig glatt und elastisch ist. Abgedeckt 10 Minuten ruhen lassen, dann nochmals von Hand durchkneten.
(2) Den Teig halbieren und zu einem Rechteck von ca. 8 mm Dicke ausrollen, bedeckt wiederum 10 Minuten (L.: 25 Minuten) ruhen lassen. Den Teig quer in der Mitte in 2 gleichgroße Teile schneiden.
(3) Die Teigplatten mit Wasser bepinseln, dann mit Kräutern, Salz, Kümmel, Sesam oder Mohn bestreuen, in 8 mm breite Streifen schneiden und die Teigstreifen in sich etwas verdrehen, mit beliebigen Schlaufen versehen, so wie es sich gerade ergibt.
(4) Die einzelnen Streifen auf ein mit Backtrennpapier belegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen nacheinander ca. 12-15 Minuten bei 200°C backen.
(5) Wenn die Grissini gelagert werden sollen, nochmals zusammen auf das Backblech geben und ca. 30 Minuten bei 50°C und leicht geöffnetem Backofen trocknen lassen. So entweicht auch die letzte Feuchtigkeit aus den Grissini und sie werden dauerhaft wunderbar knusprig.
(6) Auf einem Drahtrost auskühlen lassen und in einer Keksdose aufbewahren.

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Anmerkung
Die Grissini schmecken ausgezeichnet, besser als meine früheren Versuche, obgleich ich auch diesmal mein Grissini-Ideal: zarte, zugleich knusprige Grissini, nicht erreicht habe. Wer sich daran stört, dass Salz, Kümmel, Sesam oder Mohn beim Knabbern unweigerlich auf dem Teppich, in Sofaritzen, im Bett oder sonstwo zu finden sind, nimmt zum bestreichen anstelle von Wasser wenig Eiweiss. Das verklebt jeden Krümel. Ich weiss, heute ist Mittwoch, meine Überstunden werden in der letzten Woche des Jahres eingezogen.

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34 Kommentare zu „Nachgebacken: Grissini“

  1. Lieber Robert, es ist Mittwoch! 🙂 Und so schöne, eigenwillige Formen haben deine Grissini, sehen aus wie Zauberstäbe… bezaubernd…

  2. Es klingt wieder einmal so einfach und sieht dabei derart appetitlich aus, dass ich mich doch öfters mal ans Backen wagen sollte. Deine Lingue di suocera waren vor einiger Zeit schon knusprig gelungen, da sollten Grissini auch klappen.

  3. danke für die detaillierte anleitung. da werden wir uns jetzt wohl auch mal dranmachen. sehen nämlich supergut aus, diese grissini (ob gekräuselt in der kochschule oder gerade zuhause).

  4. Die „quierligen“ Grissini des ersten Fotos gefallen mir ganz besonders! Echt mal etwas anderes. Das Rezept muss ich mir merken.

  5. Die wildwüchsigen gefallen mir am besten. Ich wußte gar nicht, dass man diese Dinger auch im heimischen Backofen herstellen kann.

  6. Bei den dünnen habe ich nie die Qualität erreicht, die ich mir vorgestellt habe, deshalb: werden gekauft. Aber die dicken Grissini (siehe Blog) mache ich nur noch selbst.

  7. Kringel-Grissini! Da sehen die geraden Grissini ja direkt langweilig aus :-). Selbst habe ich sie noch nicht gebacken, da ich wenig knabbere, aber eine Miniportion werde ich für mich doch einmal machen.

  8. Mir gefallen die „curly“ Grissinis besser, als die langweiligen glatten. Die kann man überall kaufen. So kreative Querschläger gibts nur in der Küche von L.

  9. Ich habe ein Faibel für die krummen Grissiniblüten, die sind schön. Ich glaube, Hartweizengries macht den Teig nicht gerade locker.

  10. Sie sind sogar sehr hübsch, gerade weil sich NICHT gerade sind. Sie sind so … künstlerisch gestaltet 😉
    Es gibt übrigens noch ein Spiegel-Rostbild. Du wolltest es so …

  11. Die Krummen gefallen mir fast besser als die „normalen“. Kümmel ist nicht so mein Fall aber für Sesam und Mohn bin ich zu haben.
    Vielen Dank fürs Mitmachen.

  12. die gedrehten gefallen mir auch am besten 🙂
    da ist jedes eine eigene Persönlichkeit, fast zu schade zum Aufessen 🙂

  13. Sie sehen fast aus, wie eine unwirklich schöne Korallenart!
    Lecker und nach schweizer Artenschutzabkommen dann wahrscheinlich nicht ausfuhr- und essberechtigt, seufz…

  14. ich bin für Individualität … nie wieder die glatten 😉 und die selbstgemachten für besonders liebe Gäste! Heute wirst Du von mir in den Künstlerstand gehoben 🙂

  15. klasse! der schlußsatz mit der aufbewahrung in der keksdose bringt mich allerdings um den verstand. ich müsste irgendwo ein höllisch gutes versteck für so eine keksdose finden….sonst wären die grissini in null-komm-nix atomisiert!

  16. @Rosa: Kümmel mag ich auf vielen Gebäcken.

    @Elisabeth: alles gebrauchte und verbogene Zauberstäbe !

    @Bollis‘ Kitchen: das ist meine event-erledigungs-woche 🙂

    @bee: allenfalls die Grissinistangen nochmals etwas gehen lassen, der Teig muss richtig aufgehen, dann werden sie nicht hart.

    @chili&ciabatta: was in die Dose kommt, muss sich schon strecken, sonst gibts Platzmangel.

    @sammelhamster: neben der Funktion eines Kochs übe ich hier auch die Tätigkeiten einer armen, teppich- und sofasaugende Hausfrau aus. Daher mein Verständnis !

    @reibeisen: im italienischen Original hats noch Schweinefett 🙂

    @Alex: party-gegeignet. Ist ja bald Neujahr.

    @Isi:
    @Eva:
    der gegangene Teig ist weich, das ist wie beim Bleigiessen an Sylvester.

    @Buchfink: du liest zu wenig Blogs ! Peppinella und andere haben auch.

    @Nathalie: Du hast auch ? Die dünnen werden gerne steinhart.

    @Wolf: ich weiss es nicht, werde es mal probieren.

    @Charlotte: normalerweise mache ich sie immer aus Resten von Pizzateig.

    @entegut: erfunden hat sie eine Kollegin aus der Kochschule, seither mache ich sie für den Sofortverbrauch auch so.

    @Ellja: Bonsai-Grissini ?

    @TheoH: Ihr jungen Leute wollt alles sofort. Geduld !

    @Eline: HWG macht ihn wohl eher knusprig ?

    @april: ich komm gucken, wir waren heute den Garten für den Winter herrichten.

    @Alin: wir „streiten“ uns um die mit dem meisten Kümmel 🙂

    @Karin: das ist wie mit den Grittibänzen, Kopf ab, der Rest ist dann kein Problem mehr.

    @Arthurs T.: Du willst doch nicht, dass ich die Grissini mit roter Bete einfärbe ?

    @Christine: aha, der Beginn einer brotlosen Zeit, und das vor Weihnachten 🙂

    @peppinella: das ist eine Aufbewahrungsdose für Deutz Champagner, dem ging es auch nicht anders als wie den Grissini.

    @Poulette: 6 Eiswürfel, 4 cl Campari, 6 cl rosa Grapefruitsaft frisch, 6 cl Tonic Water (!)

  17. Wenn man nur die Grissini sieht, dann sehen sie aus wie schöne Meerestiere. Meer, Sonne, salzige Luft, Durst, Campari. Von mir aus darf es sofort wieder Sommer werden.

  18. In der Kombination würde ich dem Tonic Water eine Chance geben. Aber Gin Tonic, oder pur, einfach grauselig.

  19. Ja, so was will ich nächste Woche auch mal machen. Ich liebe diese Stangerln zum Wein. Aber die sollen ja auch mit Schokocreme schmecken. Klingt fürchterlich, aber ich hab von einer deftigen Crème mit Olivenöl und Meersalz gehört. Das riskiere ich mal. Die kreativen Verrenkungen deiner Grissini finde ich sehr dekorativ.

  20. @Jutta: den Vergleich mit der salzigen Luft spürt man auf der Zunge.

    @Poulette: Campari & Grapefruit überdecken alles 🙂

    @Buntköchin: da bin ich gespannt. Olivenöl und Schokolade gehen gut zusammen. Hab das in einem Dessert auch schon gemacht.

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