Tomaten-Zucchini-Wähe

Tomaten-Zucchini-Wähe essbereit

Frau L.s provisorischer Beitrag zum Blogevent XXVI Tomaten im Koch-topf. In Anlehnung an ihr gutes, altes Fülscher-Kochbuch (Ausgabe: 1960) gebacken. Aus einer Zeit als man sich unter mediterraner Küche allenfalls Tomatenspaghetti vorstellen konnte und eine Wähe eine Wähe und noch keine Tarte war. Schnittlauch statt Basilikum. Schinken statt Pancetta. Und doch hat sie uns so gut geschmeckt, dass ich jetzt gänzlich verunsichert bin, ob ich meine (geniale) Tomatentarte überhaupt noch einreichen soll. Aber es bleibt ja noch Zeit. zum Rezept

Zutaten
für den Mürbteig (pâte brisée):
300 g Weissmehl
150 g Butter
1/2 Tlf. Salz
ca. 70 ml Wasser, nach Bedarf

für die Füllung:
5-6 gute San Marzano Tomaten
2 mittlere Zucchini
1 Bund Schnittlauch
4-6 Elf. frisch geriebener Sbrinz oder Parmesankäse
100 g Kochschinken in feinsten Scheiben in etwa 5×5 cm grosse Flecken geschnitten

für den Guss:
2 Tlf. Maizena
2 grosse Eier
2 dl Vollrahm
Salz, Pfeffer, Muskat

Vorbereitung
für den Mürbteig:
(1) Mehl und Salz in die vorgekühlte Teigschüssel des Rührwerks sieben. Kalte Butter in Flöckchen unter das Mehl mischen und mit dem K-Haken zunächst langsam, dann schnell zu einer krümeligen Masse verrühren.
(2) Wasser in kleinen Portionen zugeben, möglichst kurz weiterrühren bis der Teig klumpt. Von Hand rasch zu einer Kugel formen und 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. 1/2 Stunde vor Gebrauch herausnehmen.
(3) Tomaten in Scheiben von ca. 5mm schneiden, Gelee und Kerne entfernen. Zucchini in Scheiben von ca. 3mm schneiden.
(4) Guss zubereiten, Maizena mit 1 Elf. Wasser anrühren, übrige Zutaten hinzurühren, würzen.

Zubereitung
(5) Teig in ein rechteckiges Backbleck von 20x35cm auswallen. Stupfen, mit dem Reibkäse bestreuen, Schinkenflecken auslegen, Gemüse einlegen, vorsichtig mit der Gusslösung ausgiessen, Zucchinischeiben mit Schnittlauch überstreuen.
Tomaten-Zucchini-Wähe Einschichten
(6) 30 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 220°C (unterste Rille) ausbacken.
Tomaten-Zucchiniwähe im Ofen
Tomaten-Zucchini-Wähe gebacken
Anmerkung
Die Teigmenge war für das neue, rechteckige Backblech eher knapp bemessen. Für einen anständigen, doppelten Rand hats nicht mehr ganz gereicht. Die Zubereitung des Mürbteigs mit der Küchenmaschine gibt, weil keine Handwärme einwirkt, einen perfekten, wirklich super-mürben Teig. Das kann sie, die Kenwood.

21 Kommentare zu „Tomaten-Zucchini-Wähe“

  1. Willkommen in der Wortspielhölle!

    Habe eine Freundin in Zürich beauftragt, mir die Wurscht zu besorgen & zu schicken. Sie kennt sie schon aus St Moritz und isst sie gern selbst.

  2. danke,das weckt groseli erinnerungen..smile..habe diese wähe geliebt..genau so..mit schnittlauch etc…hab aber leider keine kenwood..ud heut nach dem kurs geh ich in den globi,um zu testen,ob dieser salziz besser als „meiner“ aus zuoz ist..

  3. Zucchini hätte ich auch noch im Haus. Ich glaube, die probier ich mal mit einem luftgetrockneten Schinken aus. Kochschinken mag ich nicht so gern. Sieht sehr schön aus!

  4. @Claudia: ist mit luftgetrocknetem Schinken sicher auch gut, wie man natürlich das ganze auch mediterran würzen könnte. Aber dieser altmodische zwiebelige Schnittlauchgeschmack auf den Zucchini war auch wieder mal gut. Käse und Schinken wirken zudem als Barriere gegen das durchfeuchten.

    @jacqueline: dann halt mit kalten Händen, Du hast ja jetzt Zeit.

    @fressack: wohl dem, der solche Freundinnen hat.

  5. Das sieht ja sehr lecker aus, wieso provisorisch? ist doch schon top…..Da ist man ein paar Tage nicht online, und lauter leckre Dinge kommen einem da entgegen….

    Alleine das Foto mit der Aktstadt dahinter…..

  6. Fällt mir gerade ein, Du kannst doch 2 Beiträge bringen, einen von Frau L. und einen von Herrn L…..Wieso eigentlich nciht?
    Ich bringe als einzelner ja auch 4 oder 5 Rezepte in einem?….

  7. Wow- sieht die gut aus Eure Wähe! Das mit der Zucchini ist sicher eine tolle Idee! Werde ich bei Gelegenheit sicherlich testen.

  8. Wie mürbe war dein Teig bzw. welche Konsistenz soll so ein Teig eigentlich nach dem Backen haben?

    Ich habe schon des öfteren salzigen Mürbeteig gebacken und drei, vier Rezepte ausprobiert (mit Ei(gelb), ohne; auch ziemlich genau die Rezeptur, die du oben angibst) und jedes Mal hatte ich einen äußerst bröseligen Teig fabriziert, der im Grunde genommen so instabil war, dass man ihn kaum als Teig, sondern eher als Bröselmasse bezeichnen konnte. Muss man den doch länger als die immer erwähnte halbe Stunde im Kuhlschrank reifen lassen? Habe ich das falsche Mehl (405)??

  9. @Holger: wirklich mürber Mürbeteig (wie meiner) ist tatsächlich schwierig auszuwallen, er franst aus, er ist zwar stabil, aber beim Essen ist er bröselig. Das ist aber eigentlich genau das, was wir wollen !!! Fertigkuchenteig ist viel einfacher zu handhaben, fest im Biss… Wenn Du gern einen festern, stabileren Teig willst, nimm einfach etwas weniger Butter zB 80% meiner Menge und mehr Wasser. Nicht zu lange kneten, sonst wird der Teig von alleine zäh. Mehl (405) ist ok. Reifezeit (30min.) auch.

  10. Die Wähe habe ich am Dienstag direkt mal ausprobiert, und ich muss sagen – sehr lecker. Und sehr einfach herzustellen. Wird es bald mal wieder geben (solange es noch Tomaten gibt die nach etwas schmecken. :))

  11. @Grinsekatze: freut mich, und im Winter halt Ofentomaten herstellen (mit Puderzucker, Rosmarin, Thymian, Knoblauch bestreuen, 30 Min. im Ofen bei 100°C antrocknen, dann in die Wähe einschichten.

  12. @lamiacucina
    Gestern habe ich mich nun auch an der Wähe versucht, einer der Tage, an denen alles gelingt – sogar Mürbteig. Vielen Dank für das Rezept, ich bin stark rückfallgefährdet. 🙂

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