Kartoffelcremesuppe oder Amandine meets Vitelotte

zweifarbige Kartoffelcremesuppe

Zum ersten Mal finde ich hier Vitelotte-Kartoffeln. Bislang konnte ich nur die blauen Schweden auftreiben, die aber meistens sehr nüchtern (sprich: wenig blau daherkamen). Die Vitelotte bringen mir zwar mein ganzes Veltliner Kochprogramm durcheinander. Was solls ? Erster Kochversuch mit einer zweifarbigen Kartoffelcremesuppe. Die weisse Creme eine etwas abgewandelte, warme Vichysoisse aus Amandinekartoffeln (eine französische Züchtung) mit für einmal grünem Lauch, Zwiebel und Champignons. Die blaue Creme analog, aber mit dem weissen Lauchanteil, gewürzt mit Thymian. Der nussartige Geschmack der Vitelotte gefällt mir. Ruft laut nach einem Kartoffelpüree. zum Rezept

Zutaten
(4 Portionen)
250 g helle Kartoffeln (Amandine, festkochend)
300 g Vitelotte Kartoffeln (festkochend)
1.5 Liter gute Gemüsebrühe
1 grosse Zwiebel
150 g Lauch
100 g weisse Champignons
Salz, Muskatnuss, Thymian, Pfeffer, Tabasco
50 ml Halbrahm
50 g Tafelbutter
mein Gemüsesalz (oder ein gutes Kräutersalz)

Blauer Topf Grüner Topf

Zubereitung
(1) Kartoffeln separat schälen und in kleine Stücke würfeln. Zwiebeln fein schneiden, die Champignons in Scheiben, den Lauch in Streifen schneiden.
(2) 2 Kochtöpfe zu 2-3 L bereitstellen: „violett“ und „grün“. In den „grünen“ Topf eine halbe Zwiebel, die hellen Kartoffeln, 2/3 des Lauchs (vorwiegend grün) und die Hälfte der Champignons geben. In den „violetten“ Topf eine halbe Zwiebel, die blauen Kartoffeln, 1/3 des Lauchs (weisse Anteile), einen Thymianzweig und die restliche Hälfte der Champignons geben.
(3) in beide Töpfe einen Elf. Butter geben und den Topfinhalt leicht (ohne Farbe zu nehmen) andünsten. Ablöschen mit je ca 7 dl Gemüsebrühe. Bei mittlerer Hitze kochen bis die Kartoffeln halb-gar sind (5 Minuten).
(4) Die Töpfe getrennt (nacheinander) im Mixer purieren. Zuerst der grüne. Anschliessend getrennt durch ein Sieb treiben.
(5) Beide Cremes nochmals aufkochen, abschmecken mit Salz, Gemüse/Kräutersalz, 2-4 Tropfen Tabasco. Die grüne Creme zusätzlich mit Muskatnuss und dem Halbrahm. Die violette Creme mit 20 g Butter.

Anrichten
Die beiden Cremes mit 2 Schöpflöffeln schöpfen und gleichzeitig in den Suppenteller entleeren. Mit der Suppenkelle nach Belieben zeichnen. Dekorieren mit Thymianblättern und blauen Blüten (ich hab meine letzten Ysop-blüten verwertet).

Nachtrag 05.03.2012: eingereicht für den Blog-Event Cookbook of Colors:
HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

27 Kommentare zu „Kartoffelcremesuppe oder Amandine meets Vitelotte“

  1. Oh – Kartoffelsuppen liebe ich sowieso, und bei dieser macht ja schon der Anblick gute Laune! Ich hätte gar nicht gedacht, dass die Farbe beim Kochen erhalten bleibt. Sehr hübsch!

  2. Großartig! Die Vitelotten mag ich auch haben. Da fällt mir ein, dass ich ja mal gucken könnte, ob sich mit den violette Karotten ein ähnlicher Effekt erzielen lässt.

  3. Gott seid ihr alle schon früh auf !
    @Hedonistin: war auch verwundert. Hab beim Abwasch ganz vergessen die Farbwechsel von sauer zu basisch zu überprüfen. Beim Verdünnen mit unserm Kalkwasser wurde das Waschwasser jedenfalls grün. Mit Säure erwarte ich bei Anthozyanen rot
    @reibeisen: Mirò ?
    @BerlinKitchen: sie schmecken auch ausgezeichnet. Sind aber teuer da sie nur mittels Handarbeit geerntet werden können.
    @Claudia: die sind nicht ganz so farbstark wie diese ur-Kartoffelsorte aber probiers mal

  4. Da komme ich mir wie ein Murmeltier vor, alle sind sie schon auf..

    Genial! Sehr witzige Idee, eine zweifarbige Suppe zu machen, wird auf jeden Fall aufegnommen ins Repertoire!!! Auch Kartoffelbrei ist genial damit!

  5. @Bolli: Die Idee hatten schon andere (u.a. Duttenhofers) mit Roter Beete und Selleriecreme. Du brauchst einfach 2 Töpfe dafür. Die hast Du doch ? 🙂

  6. @Bolli: Die Idee hatten schon andere (u.a. Duttenhofers) mit Roter Beete und Selleriecreme. Du brauchst einfach 2 Töpfe dafür. Die hast Du doch ? 🙂

  7. Wow – daß sie gut schmeckt versteht sich beim Blick in deine beiden Töpfe von selbst.

    Dieses Bild dazu ein Genuss für ‚alle‘ Sinne!

    Ich warte noch auf den Tag, wo es hier endlich auch blaue Kartoffeln gibt. Die Schwaben sind da etwas zurüchaltend, ’s koscht halt ebbes mehr , das haben sie nicht so gerne;-)

  8. @alle vor 9:15: Senile Bettflucht, das habe ich schon einmal hier bemerkt.
    @robert: miró? Yin 6 Yang leicht verunglückt… ;-))

  9. Jetzt endlich ein Kommentar zu einer „normalen“ Zeit, zu der man auch Hunger hat – und Appetit auf diese Suppe… ;-))

    Sieht sehr interessant aus, das hat was. Ich mag diese alten Kartoffelsorten auch sehr gerne, muss sie aber auch fast selbst anbauen, um sie zu kriegen…

  10. Das sieht ja phantastisch aus!
    Könnte man auch mal mit normalen Möhren und diesen fies-violetten Betasweet-Dingern machen, für ein Orange-Lila-Duett.

  11. J’aime !
    Si tu ne trouves plus de Vittelotes, je peux t’en envoyer sans problème. Le paysan qui les vend habite en face de chez moi ! 😉
    Bien à toi
    verO

  12. @fressack: senil? Du willst hier ja jetzt sicher nur ein allgemeines alters-outing provozieren. da musst Du aber schon mit härteren geschützen auffahren. so gelingt das nämlich nicht… 😉

  13. @fressack: richtig, yingyang war geplant

    @Barbara: Kartoffelacker statt Spielwiese ?

    @Rosa: bald ist Halloween, da is alles erlaubt

    @delimoon: merci pour ton offre généreux. Au moment je les achète chez Manor. En cas ils ne sont plus disponible, je les viens chercher personellement 🙂

    @reibeisen: was mich betrifft hat fressack recht

  14. Ist ja suuper!
    Vor einigen Tagen habe ich Gnocchis gemacht aus Violetten-Kartoffeln, und habe gerade überlegt, was man noch alles daraus machen könnte (natürlich auch für´s Auge) So ein Mirò Süppchen wäre ja was… Sieht echt schräg aus! :o)

  15. deine suppe wird bei uns in der firma langsam der renner 🙂

    lg

    p.s. blogwechsel von käferchen auf plappermäulchen .-) der andere blog ist off , bitte link wechseln

  16. Sieht echt cool aus. Ich werde das mal ausprobieren. Allerdingst werde ich die Vitelotte in Schale kochen und dann in eine Brühe geben. Da ich schon öfter Vitelotte hatte, weiß ich auch, dass beim Kochen ohne Schale die Farbe blass wird. Wenn man aber die Vitelotte mit Schale kocht und sie wie eine Pellkartoffel schält, ist die blaue Farbe stärker.

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