Orangen-Müesli-Cake

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Zorra feiert mit ihrem Kochtopf Geburtstag und wünscht sich einen Cake. Ausgerechnet ein Backwerk. Aber diesen Geburtstag kann ich nicht vorbeigehen lassen ohne auch was beizutragen. Diesen nicht. Herzliche Gratulation ! Aus dem Karteikasten der Frau L. habe ich ein von ihr noch nie gebackenes, ausgeschnittenes und vergilbtes Heftli-Rezept herausgesucht. Ein Anfängerrezept, ein Gleichschwer mit Orangensaft und Schweizer Bio-Müesli-mischung dem ich noch etwas Grand-Marnier und Dekoration gegönnt habe. Mein erster selbstgebackener Cake.  
Cake
Der Cake ist schön gelungen, goldgelb, Frau L. hat lediglich die Konsistenz des Teiges überwacht. Er hat uns geschmeckt und könnte dem langjährigen Standard-English-Cake der Frau L. den Rang ablaufen. Das kommt davon, wenn man die Männer backen lässt :-).

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Zutaten
150 g Butter
150 g Zucker (ich hab nur 100 g verwendet)
150 g Weissmehl (ed. 29.04. 19h Danke Petra und Ute)
150 g Bio-Müesli-Mischung mit Getreiden, Nüssen und Trockenfrüchten
3 Eier getrennt
Abrieb einer grossen Bioorange
ca. 1 dl Orangensaft
2 Elf. Grand Marnier Cordon Rouge
1/2 Beutel Backpulver (ca. 8 g)
Prise Salz

für die Deko:
6-8 frische Kumquats
1 Elf. Zucker

für die Glasur:
100 g Puderzucker
1-2 Elf. Grand Manier Cordon Rouge

Knuspermüesli In der Form
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Zubereitung
(1) Butter und Orangenabrieb mit der Küchenmaschine in einer angewärmten Schüssel schaumig schlagen. Nach und nach den Zucker, die Eigelb, das Salz, die trockene Mueslimischung und abwechslungsweise das mit dem Backpulver gesiebte Mehl und die Orangensaft/Grand Marnier Mischung (ed) zugeben, bis ein glatter Cake-Teig entstanden ist.
(2) Eiweiss schlagen und in 3 Portionen vorsichtig unter den Teig ziehen.
(3) Teig in eine gefettete und mit feinem Paniermehl ausgestreute Cakeform (25cmx10) giessen.
(4) Im auf 200°C vorgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze, mittlere Schiene) backen, nach 10 Minuten Temperatur auf 180°C reduzieren und weitere 40-50 Minuten fertigbacken.
(5) etwas stehen lassen, dann auf einem Gitter auskühlen lassen.
(6) Während der Cake bäckt, die ganzen Kumquats mit Wasser knapp bedecken, Zucker hinzugeben und etwa 20 Minuten leise köcheln lassen.
(7) Glasur anrühren, den noch warmen Kuchen damit bestreichen und mit Kumquatshälften garnieren.

Anmerkung
Die Butter löst die Farb- und Aromastoffe der Orangenschale. Darum unbedingt zusammen schaumig rühren. Der Kuchen wird orangefarben und schmeckt intensiv nach Orange. Das Müesli macht den Teig voluminös und verleiht ihm Textur, ist in einem Cake aber etwas gewöhnungsbedürftig. Als Müsli habe ich Bio-Knusper-müesli von Coop verwendet. Mein letztes Müesli habe ich vor etwa 30 Jahren gekauft, da haben diese Müesli anders ausgesehen: Eine lockeres Gemenge aus Flocken, Nüssen und Trockenfrüchten: jetzt ist daraus eine merkwürdige, homogene Mischung extrudierter Zutaten geworden. Zwei Tage später, beim letzten Stück, scheint endlich wieder die Sonne:

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22 Kommentare zu „Orangen-Müesli-Cake“

  1. Gratulation zum ersten selbstgebackenen Kuchen! Und dann gleich solch ein Prachtstück!!! Backen ist also gar nicht so schwer, oder?! 🙂

    Der Cake ist auch ein besonderes Exemplar. Mit so viel Orangensaft und dem Müesli, toll. Waren die Kumquats beim Originalrezept auch schon dabei?

    Teilweise findet man noch „normales“ Müesli oder rührt es sich selber an. Schlimm finde ich, dass man oft nur gesüßtes oder mit Schokolade versetztes Müesli bekommt, auch in Hotels. Knuspermüesli finde ich mutig. Scheint ja aber super angekommen zu sein! 🙂

    Davon hätte ich nachher zum Frühstück bitte ein großes Stück! Aber ich fürchte, der Cake ist schon weg?! 😉

  2. Aha, an der Backstube kommt keiner vorbei der etwas auf Lebensmittelzubereitungen hält. Gratuliere.

    Hast du die Kumquats angebohrt dass die so gut in der Schräge halten? Das riecht nach Ausstellungsstückverhalten. Die arbeiten auch mit allen Tricks. 😉

  3. @Barbara: Danke. Im Original waren kleine Marzipanorangen drauf. Am we probier ich den nächsten cake, nicht für den event, nur so zum essen 🙂

    @Dandu: mit einem halbierten Zahnstocher von unten fixiert 🙂 sie kleben zudem in der Glasur.

  4. Schön! Wenn einen das Virus mal erwischt hat! 😉
    Backen hier im Hause ist übrigens meine Domäne, gekocht wird von dem, der gerade Lust und Zeit hat.

    Warum sagen die Schweizer eigentlich Cake, weißt Du das zufällig? Das liest man in Schweizer Rezepten, bestellt man in Cafés und kauft man in Bäckereien oder sogar Supermärkten. Hier sagt man einfach Kuchen…

  5. @Barbara: Weiss ich nicht. Kuchen gibts auch hier, aber es klingt in meinen Ohren fremder als Cake (bitte nicht Keks). Kommt vielleicht von den englischen Touristen im 19. Jhdt.
    Ach Gärtner kochen auch ? Heimlich und unerkannt.

  6. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Cake! Backen geht doch bei so einem Meisterkoch wie dir auch. Der Cake klingt toll. Ich brauche noch einen Kuchen für mein morgiges Cappuccino-Treffen und die Damen haben morgens nicht so gern Torte. Das wäre ein sehr guter Kandidat. Danke.
    Liebe Grüße und ich bin schon auf den nächsten Kuchen (das klingt für mich jetzt vertrauter) gespannt

  7. Bravo!!! Der erste selbstgebackene Cake ist doch ne Wonne! Man sieht richtig, dass er schön saftig ist und man danach nicht gleich erstickt!

  8. als absoluter muesli fan finde ich den kuchen zum anknuspern lecker 😉

    nur, dass selbst in der schweiz die muesliauswahl zu wünschen übrig läßt, enttäuscht mich schon ;-(

  9. Ich bin ja eher eine Backente, als eine Fleisch- und Saucenente, daher freue ich mich, wenn hier ein wenig gebacken wird.

    Und dank deines Rezeptes sind nun endlich alle herumgammelnden 30 Jahre alte Müslimischungen verarbeitet.

    (Sind die Kumquats ganz roh?)

  10. Glückwunsch, welch gelungenes Erstlingswerk! Die Farbe alleine bringt ja schon Sonne pur auf den Teller. Und Müsli im Kuchen ist eine interessante Idee (aber warum nicht, beim Brot gibt’s das ja auch).

  11. Ich sag’s doch, du bist auch zum Backen geboren! Ich hoffe Frau L. nimmt es dir nicht krumm, aber wohl kaum wenn man mit so einem Prachtsstück verwöhnt wird. 😉

    Danke für diesen wunderschönen Kuchen.

    @Barbara
    Weshalb wir Kuchen Cake nennen, haben wir, so habe ich es mal gelesen, Betty Bossi zu verdanken. Die haben das in ihren Backbüchern eingeschweizert.

  12. @Petra: Kuchenfans sind wir nicht, ich staune immer was Deutsche am Nachmittag zum Kaffee nachfuttern können. Aber als Wanderproviant ist er praktisch und da ich jetzt weiss, wie das geht…

    @Bolli: nasse Kuchen finde ich furchtbar, dann lieber husten.

    @sammelhamster: die Müesliauswahl ist in der Schweiz gross, aber beim Einkauf ist man ohne Englisch-wörterbuch verloren.

    @entegutallesgut: Backente ? gibts die als Backform ? 🙂 Kumquats: Punkt (6).

    @Cascabel: der Flockenanteil verliert natürlich an Knusprigkeit im Teig, ist aber ähnlich wie im Brot.

    @zorra: auch in den alten Nelly-Kalendern um die 1960 wurden Cakes statt Kuchen gebacken. Das Rezept stammt vermutlich aus der Schweizer Familie, weil wir die vor 40 Jahren abonniert hatten.

  13. Hmmm – sieht gut aus! Allerdings schreibst Du in Schritt 1 der Zubereitung, dass das Mehl abwechselnd mit dem Müesli zugegeben werden soll, in der Zutatenliste taucht gar kein Mehl auf. Überprüfst und ergänzt Du das noch bitte?!

  14. zuerst dachte ich, ich wäre auf dem falschen blog. aber nein – da steht es: lamiacucina. ein cake… es musste wohl ein 3-jähriges sein! toller kuchen. da kann man ja immer sein lieblingsmüsli reintun. super 🙂 ich hoffe, es gibt jetzt mehr cakes!!!

  15. Ein leckeres Werk, Herr Koch, und dieses Mal einen Kuchen.

    Ich war mal 4 Tage weg und komme kaum nach mit dem Lesen, du hast aber auch ein Tempo drauf !! 8)

  16. @Hedonistin: gesund oder ungesund, mich plagt beim Essen kein schlechtes Gewissen.

    @Ute: Danke für das Korrekturlesen. Sowas sollte einem alten Qualitätsguru nicht passieren 🙂

    @Sivie: das können Frauen besser.

    @ultraistgut: bald werde ich das Tempo drosseln !

    @Ulrike: nein, dafür brauchts Erfahrung und dazu fehlt mir die Zeit die zu sammeln.

  17. Da geht ja die Sonne auf:-) Schoene Idee Müsli als Zutat zu verwenden. War der Kuchen auch schoen saftig? Wäre ja toll, wenn wir die Kuchen vom Blog-Event irgendwann mal alle gemeinsam probieren koennen. Sehe jetzt schon einen Eintrag mit: „Blogger Treffen in Hamburg mit lecker Kuchenbueffet“:-)

  18. Schade, daß ich so spät komme und der Kuchen schon „alle“ ist…

    Ich hoffe aber, du hast schon einen Weiteren im Ofen??? Ich reserviere mir dann gleich schon mal 2 Stücke vom nächsten, ok?

    mfG pepe

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