Butterzopf

Zopf von HintenZopf von Vorne

Halb- und Vollprofis der Backkunst bitte wegzappen. Butterzopf der Erste. Das Rezept von überall und irgendwo zusammengetragen. Die Zopftechnik geistig mehrfach im Kopf hin und her und zurechtgeflochten. Frau L., die als ehemalige Zopfträgerin in ihrem Leben noch nie einen Zopf gebacken oder verschlungen hat, glänzt mit hilfreichen Bemerkungen „Ich will lieber nochmals Müslicake“, „Dann mach Du Deinen Zopf, ich backe mir meinen Müslicake selbst !!“. Kurz: ich musste da ohne Hilfe hindurch. Die zunächst vorgesehene Einfachst-Zopftechnik (die Stränge erst spiralförmig flechten, zu einem U auslegen und dann die beiden Enden links-rechts-links verflechten) führte zu einem Desaster, Neubeginn nach Entwirrung, doch oh wehe: die memorierte Alternativ-Zopftechnik von hier und da ab Schritt 4 nicht mehr nachvollziehbar. Gewurstel. Mein Beitrag zum Breadbakingday #10 „Breakfast breads“, betreut durch Melissa von Baking a Sweet Life.
Zopfgewurstel unter der Decke

Zutaten
1/2 Würfel Frischhefe (20 g)
1 Tlf. Malzzucker
2.5 dl Milch
100 g Butter
500 g Mehl (Type 405)
2 Teel. Salz (10g)

zum Bestreichen:
1 Eigelb
1 Elf. Kaffeerahm
1 Tlf. Zucker
Zopf Querschnitt
Zubereitung
(1) Mehl und Salz in die Teigschüssel der Kenwood sieben. Mulde formen. Die Hefe und den Malzextrakt in 3/4 der lauwarmen Milch verrühren, und in der Mulde zu einem dünnen Vorteig verrühren. 20 Minuten zugedeckt gehen lassen. Danach unter langsamem Kneten die weichen Butterflocken zugeben, das Ei mit etwas der restlichen Milch verquirlen, ebenfalls zugeben, zuletzt mit soviel Milch ergänzen, dass ein glatter, weicher, elastischer Teig entsteht, der sich von der Schüssel löst, aber nicht klebrig ist. Den Teig etwa 5 Minuten kneten lassen, so gut das mit einer knetfaulen Maschine halt geht. Ich hab noch 5 Minuten von Hand nachgeholfen um mehr Luft reinzubekommen.
(2) 1 Stunde zugedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen. Das Teigvolumen soll sich verdoppeln.
(3) Den Teig halbieren und zu zwei gleich langen Strängen formen (ca. 60cm lang) die in der Mitte etwas dicker sind.
(4) „Zu einem Zopf flechten“ 🙂 🙂 🙂 Nach dem vierten Anlauf das entstandene, lädierte Teiggewurstel auf ein Backtrennpaper legen und mit einem feuchten Tuch zugedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen, mit Eigelbrahm bestreichen, dann 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Nochmals mit Eigelbrahm bestreichen.
(5) Zopf im vorgeheizten Ofen bei 200°C (Unter-/Oberhitze, Schiene 2) etwa 10 Minuten backen, Hitze auf 180°C reduzieren und weitere 30-40 Minuten fertigbacken. Klopfprobe. Auf einem Gitter auskühlen lassen.
Zopf mit Orangenmarmelade
Anmerkung
Gar nicht schlecht. Besonders mit viel Butter und Orange Marmelade drauf. Eine Spur fluffiger hätte er sein dürfen, eine Tendenz zur Breite ist unübersehbar und die Glutenstreifen ? sind vermutlich beim herumwursteln entstanden. Nachträglich habe ich bei Chili und Ciabatta ein ähnliches Rezept für ihre Butterlaible gefunden (ohne Ei). Beim nächsten Versuch vielleicht die Butter gekühlt zugeben. Und mit den von Frau L. versprochenen Seidenbändern (rot/weiss) zuerst Zopf flechten üben.

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28 Kommentare zu „Butterzopf“

  1. Also, ich finde, der sieht doch super aus! 🙂

    Ist das ein Butterwürfel auf dem letzten Foto? Der hat dann nicht mehr ganz auf die eine Scheibe Butterzopf gepasst, oder? 😉

    Der Teig sieht ein bisschen trocken aus, nicht ganz so flexibel dehnbar elastisch wie üblich – vielleicht ein Hauch mehr Milch? Je nach Quellfähigkeit des Mehls kann man da die Menge anpassen. 4 Versuche dürften bei Hefeteig eigentlich nicht schaden.

  2. Das sieht doch ganz passabel aus!

    Gib nicht auf, ich denke, die Backprofis werden Dir schon hilfreiche Kommentare hinterlassen, ich kann Dir da auch nicht helfen, habe so einen Zopf noch nie gebacken….

  3. Handarbeitsunterricht war mir schon in der Schule ein Graus, darum wird es nie bis zur Zopfflechtkunst reichen und das, wo ich selbstgebackenen Hefezöpfe so sehr mag und da würde ich gerne ein Stück von diesem hier nehmen, vielleicht mit etwas Schokoaufstrich darauf, geht das 😉 ?

  4. Ich fühle mit Dir! Ein „süßes Hefeteigbrot“ (also Hefezöpfe, Stuten, etc) gehört meiner Meinung nach zu den schwierigsten Herausforderungen. Bei allen meinen Versuchen bin ich auch noch nie zu einem wirklich zufriedenstellenden Resultat gekommen. Entweder der Teig denkt, er wäre lieber ein Fladen oder aber er entwickelt eine Konistenz eines festen Rührkuchens.

  5. Also ich find ihn auch gut!
    Ich werde es nachher mal probieren und in den Teig gibt es bei mir einen Schuß Sahne.
    *Sabber* bei dem Gedanken an frischen Stuten mit Orangenmarmelade 😉

  6. Ich mag Butterzopf! Dein Brot sieht wonderbar und lecker aus! Delicious! It is one of my favorite breads…

    Grüsse,

    Rosa

  7. Ich finde , der sieht gut aus! Die Fähigkeit fürs Zopfflechten ist vorhanden, die Fertigkeit kommt mit der Übung……
    Ich gebe immer noch Eigelb in den Teig und lasse ihn auch kürzer backen.

  8. das sieht aber doch fein aus. da möchten wir am liebsten mitfrühstücken. die oberfläche ist eins a. gute idee, da kaffeerahm mitreinzupacken.

  9. @Barbara: der Butterwürfel liegt an der Sonne zum streichfähig werden. Mehr Flüssigkeit, schon mal ein Tipp.

    @Dandu: da müsste zuerst wissen was wo ist.

    @mipi: am vierten Tag war er sehr trocken.

    @Bolli: die Backprofis haben schon weitergezappt.

    @Sammelhamster: für Backwaren gibts im Netz bessere Adressen als meine 🙂

    @the rufus: Du denkst an Lorbeerkränze ?

    @Stefan: hätte ich das vorher gewusst, würde ich einen Mueslicake gebacken haben.

    @kochundbackoase: da spicht die erfahrene Bäckerin im Hinblick aufs Wochenende.

    @Rosa: Hast nicht Du mal eine Anleitung gegeben ? Ich hab lange gesucht und nichts gefunden.

    @Ursula: weniger lange backen, Tipp 2, hab ich auch befürchtet.

    @reibeisen: das hab ich auch nur irgendwo gelesen.

  10. Als ehemalige Zopfträgerin kann ich zwar mit Haaren umgehen, aber meine Teigversion ist gegen Deines arg kümmerlich.

  11. Also fürs erste Mal kannst du doch wohl mehr als zufrieden sein, das ‚klein bisschen trocken‘ bekommst du auch noch in den Griff…ich würde mich auf jeden Fall riesig freuen, wenn Herr Deichrunner mir mal so einen Zopf backen würde

  12. Hallo!
    Ich gebe die Butter immer flüssig hinzu, dazu ein bisschen mehr Milch als in Ihrem Rezept.
    Unser „Hausrezept“ ist ganz einfach und wird sehr lecker und luftig:
    500 g Zopfmehl
    1.5 KL Salz
    1 KL Zucker,
    mischen.
    1/2 Hefewürfel in 3dl Milch auflösen, 75 g Butter in einer Pfanne schmelzen, ein bisschen abkühlen lassen und zusammen mit der Milch zum Mehl geben. Gut kneten, um das Doppelte aufgehen lassen, zöpfeln, mit Eigelb bestreichen, nochmals aufgehen lassen und bei 220 Grad (Unter-/Oberhitze) ca. 35 min backen.
    Fürs Zöpfeln gibt es übrigens eine Super-Anleitung im guten alten Tiptopf: Zopf aus nur einem Strang! Total einfach und sieht trotzdem raffiniert aus.
    Gruss von der bis anhin stillen Mitleserin Stefanie.

  13. Egal wie der Striezel aussieht, gut muss er schmecken.
    Eine Herausforderung ist das Flechten mit 4 Strängen. Irgendwo hatte ich einmal eine bebilderte Anleitung – aber wo …?

  14. Zu breit? Zu wenig fluffig?

    Völlig egal, denn das Foto mit der sonnendurchfluteten Marmelade ist eine Wucht!!! 🙂

  15. Es ist noch kein Zöpfler vom Himmel gefallen 🙂 Ich stehe jedesmal mit großen Augen dabei, wenn unsere Schweizer Freunde Billi und René (bevorzugt nach Mitternacht) den Zopf für’s Frühstück machen. Billi zöpfelt die beiden Stränge, so schnell kann ich gar nicht gucken! Sie nimmt auf 500 g Mehl übrigens 300 ml Milch und ebenfalls 100 g Butter.

  16. Für den Anfang sieht der doch schon mal gut aus. Und die Hauptsache ist doch, dass er geschmeckt hat! Mein Lieblingszopf ist das Schwedische Osterbrot. Petra hat das mal nachgebacken und darüber gebloggt: http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2008/02/schwedischer-os.html – ich habe ja selbst (noch?) keinen Blog, auf den ich verweisen könnte. Da kommt ein Ei mit in den Teig. Ich denke, das macht ihn auch elastischer und leichter flechtbar.
    Und noch ein Tipp zum Flechten: Mit drei Strängen geht’s einfacher. (An einem Ende zusammendrücken und dann immer abwechselnd von den Seiten zur Mitte hin flechten. Zum Schluss beide Enden auf die Unterseite drücken.)

  17. @rike: eine Gemeinsamkeit von Zopfträgerinnen ? mit 2 Strängen ists einfacher.

    @zorra: das ist die Anleitung vom Migros-Zopfmehl, mit der ich zuerst gescheitert bin ! Das Ergebnis hat einfach nicht nach Zopf ausgesehen.

    @Eva: man kann halt im Leben nicht alles haben und ein Zopf ist ja nicht so wichtig.

    @Stefanie: Nach Durchsicht aller Quellen habe ich die Meinung übernommen, dass kalte Butter besser sein… aber ich habe dazu weder Meinung noch Erfahrung. Ich muss es wohl ausprobieren. Tiptopf kenne ich nicht, werd aber mal nachsehen. Herzlichen Dank !

    @entegutallesgut: 4 Stränge 🙂 ich glaub ich probiers lieber mit einem. Ich habe in einer Anleitung kürzlich einen Sternzopf gesehen mit 5 oder 6 Zacken gezöpfelt. Nur das nicht !

    @Hanne: für das Foto hab ich die Klappläden bis auf einen Schlitz geschlossen.

    @Cascabel: drum war meiner etwas trocken 🙂

    @Ute: Danke für den link. Ei darf auch rein beim nächsten Mal. Das Flechten werd ich zunächst trocken üben.

  18. ja das was petra aka cascabel erzählt hab ich auch schon mal gesehen. billi macht es so schnell, das man wirklich nicht mitkommt. auch gibt es bei youtube 1-2 videos wo man eben auch nicht mitkommt 😦 aber hast dich gut geschlagen. ich hätte es nicht besser gemacht. 🙂

  19. Also laut (schwäbischer) Oma muss da ein Ei rein – und alle Zutaten in der gleichen, warmen Temperatur verwenden. Das mit der gekühlten Butter würde ich lieber nicht probieren.

    Drei Stränge reichen wirklich! Ist schwer genug…

  20. sieht ja schon gut aus!! hier ein paar tipps falls du sie noch benötigen solltest!!!

    definitiv braucht es jedoch eier.
    was wichtig ist-der hefe wegen-ist die temperatur des gemisches. sobald die butter geschmolzen ist, die milch dazuleeren, und das verklopfte ei dazu. sollte etwa raumtemperatur haben. auch wichtig ist, die hefe in der mitte des mehls zu einem kleinen vorteig zu verarbeiten, und danach stetig etwas milch/ei/buttergemisch dazuzuleeren. das salz sollte dabei im mehl sein, und zuerst nicht mit der hefe in berührung kommen. den teig etwa 15 minuten kneten…

    zum flechten: ich nehme zwei stränge, und mach ein „kreuz“ damit. dabei nehm ich zwei gegenüberliegende stränge in die hand und keruze sie immer, dass der strang in der rechten hand einmal oben und einmal unten liegt. (ich hab über ein jahr übung und hab manchmal immernoch probleme mit dem schritt:-))

    nachdem der zopf geflochten ist, nochmals etwas aufgehen lassen, und den zopf im kalten ofen mit aufsteigender temperatur backen. hoffe es hat dir geholfen

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