Quarkblätterteig: Zwetschgentörtchen, oder wie das Eckige ins Runde kam

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In Umkehrung eines Ausspruchs eines ehemaligen Trainers der Deutschen Fussballmannschaft, stellte sich Frau L. die Aufgabe, das Eckige (viereckige Stücke eines selbstgemachten Quark-Blätterteigs, bzw. Topfen-Blätterteigs) ins Runde (runde Backförmchen) zu bringen. Das Resultat:  2:0 für Frau L. (es waren zwei Stück) und Gelbe Karte für Herrn L. weil er gemeckert hat, dass nicht noch mehr Tore gefallen sind.

Zutaten
für 500 g Quark-Blätterteig:
240 g Weissmehl
1/2 Tlf. Salz
120 g Butter
150 g Rahmquark

für die Zwetchgentörtchen
für 2 Stück
etwa 100 g des Quark-Blätterteiges
1 Eigelb
ca. 5-6  Zwetschgen
eine Handvoll Haselnüsse, vor Gebrauch gerieben.
Zimt, Zucker

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Zubereitung
für den Quark-Blätterteig:
(1) Gesiebtes Mehl und Salz in die Teigschüssel des Rührwerks geben. Kalte Butter in Flöckchen unter das Mehl mischen und mit dem Flachschläger zunächst langsam, dann schnell zu einer krümeligen Masse verrühren. Den Quark zugeben, auf mittlerer Stufe kurz einarbeiten. Den Teig nicht lange kneten und quälen. Von Hand rasch zu einer Kugel formen, etwas flach drücken und in eine Folie eingewickelt eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
(2) Damit der Teig blättrig wird, touriert man ihn zweimal:
1. Tour: Teig ca. 3 mm dick, rechteckig auswallen, das linke Drittel des Rechtecks über das mittlere Drittel einschlagen, das rechte Drittel des Rechtecks darüber schlagen. In Folie einwickeln und eine Stunde im Kühlschrank kalt stellen.
2. Tour: Den Teig derart hinlegen, dass die Faltkanten links und rechts liegen, nochmals rechteckig auswallen und wie in der ersten Tour zusammenfalten. Ergibt total 9 Touren.

für die Zwetchgentörtchen:
(3) Teig ca. 3 mm dick auswallen, In 2 Quadrate von ca. 12 cm Kantenlänge schneiden.
(4) Teigplatten in zwei gebutterte, flache 8 cm Förmchen legen, Ränder mit Eigelb bepinseln. Boden einstechen, mit Nusspulver bestreuen und mit halbierten Zwetschgen auslegen. Mit wenig Zucker und noch weniger Zimt bestreuen.
(5) Törtchen bei 180°C in der Ofenmitte ca. 20 Minuten backen. Nach Halbzeit nochmals etwas Zucker aufstreuen.

Anmerkung
Frau L. wollte diesen von Tante Betty Bossy im Büchlein Backen pikant (1989) publizierten Teig einmal ausprobieren. Ein guter, leicht blättriger, für alle Arten von pikantem Gebäck einsetzbarer Teig. Relativ Schnell gemacht. Kann tiefgekühlt werden.

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33 Kommentare zu „Quarkblätterteig: Zwetschgentörtchen, oder wie das Eckige ins Runde kam“

  1. Schade, daß kein Törtchen mehr da ist. *frühstücksappetit*
    Danke Euch beiden für die Anregung.

    Und das Video von Herrn Merz gefällt mir immer noch. 😉

  2. hmm, das sieht wirklich lecker aus und hat viel weniger Fett als ein herkömmlicher Blätterteig. Werde ich am Wochenende gleich mal testen.
    Alternativ eignet sich ja auch mal anderes Obst, da die Pflaumenzeit doch vorbei ist….

  3. Sieht sehr lecker aus und schon wieder selbst gemachter Blätterteig. Wird der Teig durch den Quark nicht zu feucht zum Ausrollen?

  4. Hmmm, dazu darfs gerne regnen, sogar Fußball würde ich in Kauf nehmen,aber Abbeißen muß sein!
    Wahrscheinlich habe ich es übersehen, aber wer Quark-Blätterteig selbst macht, hat für mich bestimmt ein schönes Strudelteig-Rezept, oder? (den für Pasteten von Dir habe ich bereits abgespeichert)

  5. Immerhin, mein Lieber – du hättest ja auch leer ausgehen können 😉 hat die liebe Frau L. das doch ganz wunderbar gemacht, mit Gefühl – ein drittes hätte vermutlich nur Streit gebracht… oder mich zu euch 😆

  6. Der Teig und die Törtchen überhaupt schauen zum Reinbeissen aus.

    Zwetschkentörtchen habe ich letzthin auch gemacht, aber mit selbstgemachtem Strudelteig – und dann keines gegessen, sind alle in den Tiefkühler gewandert. Ich glaube, ich muss jetzt ganz schnell mal welche für’s Dessert heute Mittag holen und endlich probieren;-)

  7. Der Herr Merz lacht jedesmal, wenn ich deine Seite öffne:) Blätterteig mit Quark ist eine gute Idee, dann kann man auch mehr davon essen.

  8. @Hesting: das war ein Versucherli, aber es hat ja noch 400 g Teig in der Kühle.

    @Bolli’s Kitchen: Zwetschgen haben wi am liebsten ohne Guss.

    @Barbara: Tore kriegt man, die nimmt man nicht 🙂

    @Andrea: Spätsorten von Zwetschgen gibts bei uns immer noch auf dem Markt zu kaufen. Dieser Teig geht für süsse, wie pikante Füllungen (z.B. Pilze)

    @Sivie: das ist ein tausendfach bewährter Teig aus einem der bessern Betty Bossy büchlein. Der wird nicht zu feucht.

    @sammelhamster: es ist nur ein Topfen-Blätterteig, der nicht ganz so buttrig und blättrig wird, wie ein richtiger.

    @Micha: nein, an Studelteig haben sich weder Frau noch Herr L. je getraut.

    @Elisabeth: normalerweise gibts hier immer drei Stück. Zwei für mich, aber ich würde schon mit Dir teilen.

    @Birgit: den Teig würde ich zum Rohessen nicht empfehlen 😉

    @Mestolo: Fussball sei, habe ich mir sagen lassen, ein Mannschaftssport. Der Trainer (BB) ist im vorliegenden Falle nicht schlecht.

    @Peter: 🙂 Das Spiel musste mangels Ball vorzeitig abgebrochen werden.

    @Magdi: das habe ich kunstvoll so eingerichtet, dass Herr Merz ohne Zutun automatisch lacht

  9. Da antworte ich gern auch mit einem Fussball-Kommentar: „Ich sag´ nur ein Wert: Vielen Dank!“ (Horst Hrubesch). Das Teigrezept probiere ich auch einmal aus, liest sich machbar und schmackhaft.

  10. Und da dachte ich immer, ich beherrsche die Kochsprache. Offenbar doch nicht. Den Blätterteig auf Touren bringen, das nennt sich also „tourieren“? Eigentlich logisch. Und „auswallen“ = ausrollen? Das wird sich gleich zeigen, denn Probieren geht bekanntlich über Studieren :-).

  11. Super Dessert – ich könnt mich nicht erinnen jemals einen Quark-Blätterteig gegessen zu haben. Mal ausprobieren – hört sich ja nicht allzu aufwendig an.

  12. Zwetschgenzeit ist leider vorbei. Aber ich habe schon eine Idee mit Birnen für diesen Blätterteig, falls er mir gelingen sollte 😉

  13. Ich finde, Hauptsache gewonnen, das ist doch das Wichtigste. Da kann man sich doch dann auf weitere erfolgreiche Spiele/ Toertchen freuen. Muss mal ausfindig machen, wo es Eintrittstickets zu kaufen gibt, dann komm ich beim naechsten Mal auch sehr gerne.

  14. @the rufus: ist sogar viel einfacher !

    @Susa: das leichte Blätterteigfeeling ohne Folgen.

    @Chriesi: wie bitte ? 😉

    @anglogermantranslations: bei uns sagt man Wallholz, Andere wellen den Teig aus.

    @Rosa: oh ja 🙂

    @Claus: gleich wie hier, ab Punkt 2: https://lamiacucina.wordpress.com/2010/06/22/blatterteig/, jedoch weniger Touren.

    @barcalex: bestimmt hast Du, Topfen-Blätterteige sind in Österreich häufig anzutreffen.

    @Linda: an einer Zwetsche kauend… doch, mit Birne geht auch 🙂

    @MyKitchen: wir spielen meist ohne Zuschauer 🙂

  15. Wallholz – interessant. Bei uns im Norden sagt man Nudelholz. Warum auch immer – man nutzt es ja eher selten zum *Ausrollen* von Nudelteig.

  16. Einen sehr ähnlichen Teig verbacke ich gern zu Keksen. Für „Rahmplätzchen“ wird der Teig mit Saurer Sahne statt Quark gemacht, dann auf’s Blech gerollt, für die Süße mit Hagelzucker bestreut (leicht in den Teig drücken!) und vor dem Backen in zollgroße Quadrate geschnitten. So ist superschnell und lecker die Keksdose gefüllt.

  17. Das klingt so gut, dass ich es auch probieren möchte. Das wäre dann mein erster Blätterteig. Nur was genau ist Rahm-Quark bzw. wieviel Prozent Fett hat er? Hier bei uns gibt es ja immer nur Quark und Magerquark … ,-(

    1. Ich gestatte mir die Frage für Robert zu beantworten. Ein Schweizer Frischkäse aus pasteurisiertem Rahm und Magermilch. Hier die Angaben für 100 g:

      Energie 848.5 kJ / 203 kcal
      Eiweiss 10.5 g
      Kohlenhydrate 3.5 g
      Fett 16.5 g
      Fettgehalt in Trockenmasse (F. i. T.) mind. 50 %

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