Capuns vegetarisch

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Im Restaurant Morteratsch im Engadin während unserer Ferien gegessen, für gut befunden und zuhause aus der Erinnerung nachgekocht.

Zutaten
für die Capuns:
16 schöne Mangoldblätter
80 g Weissbrotwürfelchen
1 Elf. Butter
100 g Karotten, feingewürfelt
40 g gelber Spitz-Peperoni, geschält, feingewürfelt
1 kleine Schalotte, 40 g, fein gehackt
1 kleine Knoblauchzehe, feinst gewürfelt
1 Schuss Wermuth, Noilly-Prat
100 g Weissmehl
80 ml Milch
1 Ei
Kräutersalz, Muskatnuss und schwarzer Pfeffer
1 frischer Maiskolben

für die Sauce:
150 ml Gemüsebrühe
Rahm nach Belieben
Salz, Pfeffer

und feinaufgeschnittener Bergkäse zum Belegen

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Weg mit der dicken Rippe

Zubereitung
(1) Aus dem Mehl, dem Ei und der Milch einen halbflüssigen Teig herstellen.
(2) Den Maiskolben im Dampfsieb etwa 10 Minuten garen, abkühlen lassen, dann die Körner mit einem Löffel herauskratzen.
(3) Karottenwürfel, Peperoniwürfel, Schalotte und Knoblauch in der Butter kurz anschwitzen, mit einem Schuss Noilly-Prat (ich nehm ungerne Wasser) ablöschen und gut 5 Minuten garen, am Ende 40 g der Maiskörner zugeben und würzen. Erkalten lassen.
(4) Das Mischgemüse und die Weissbrotwürfel mit dem Teig locker mischen.
(5) Mangoldblätter in heissem (aber nicht kochendem) Salzwasser ca. 1 Minute blanchieren. In kaltem Wasser abschrecken, die Blätter auf Tüchern ausbreiten und mit Küchenpapier etwas trocknen. Dicke Blattrippen bei Bedarf flachschneiden.
(6) Die Füllung auf die Blätter verteilen und zu daumendicken Rollen einpacken.

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(7) Die Capuns in eine gebutterte Platte legen. Jedes Capuns mit einem Streifen Bergkäse belegen, mit Gemüsefond und Rahm angiessen, Rest der Maiskörner hinzugeben, würzen und etwa 15-20 Minuten Minuten bei 190°C im Ofen überbacken.

24 Kommentare zu „Capuns vegetarisch“

  1. Endlich Zeit für meine Lieblingsblätter! Die Füllung hört sich kräftig und süß an, das kontrastiert bestimmt schön.

  2. Capuns! Da kommen Urlaubserinnerungen auf. Die kenne ich nur in der deftigen Variante mit Speck, bei der man von einem Röllchen schon satt ist. Dein Rezept klingt da moderater.

  3. Zwar hab ich grad 2 Wochen Österreich, mit der einen oder anderen Mehlspeise ;-), hinter mir, aber Deine Capuns würden mir auch gefallen!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  4. Ich liebe Mangold und ein ähnliches Rezept stand ganz oben auf meiner Kochliste. Sieht sehr sehr lecker aus!

  5. Ich muss gestehen, dass ich Capuns bislang nicht kannte (auch nicht die mit Speck…..). Mangold liebe ich, die Füllung klingt wunderbar; ist quasi alles schon nachgekocht!

  6. @bee: die Blätter gibts schon einige Zeit, kleiner und zarter.

    @Sylvia: mit jüngeren Blättern würde das entfallen.

    @Eva: fleischlos essen wir auch grössere Portionen 😉 aber für Dich mache ich nochmals welche.

    @Schnick Schnack Schnuck: mit der Übung entwickelt sich auch die Wicklungsfähigkeit.

    @Überall & Nirgendwo: gewissermassen. Man will ja die Mitesserin nicht überfordern.

    @Micha: Capuns sind immer schmackhaft.

    @Turbohausfrau: normal sind 6-8 Röllchen. Vorher ist man da kaum satt.

    @Lieberlecker: auch Oesterreich bietet Vegetarisches.

    @lamiatrattoria: vergiss die Nachkochlisten. Das Angebot im Netz ist zu gross und kriegt schneller Nachschub als jemand nachkochen kann.

    @Magdi: hab leider kein Foto gemacht.

    @Magentratzerl: hier gibts noch weitere Capuns-Rezepte

  7. Ich liebe Capuns – die Vegi-Variante liest sich auch wunderbar. Aber mit meinen paar wenigen Krautstielen im Kräutergarten wird das nie was. Gut, dass ich eine Bündner Nachbarin mit entsprechender Nonna im Engadin habe. Die beiden produzieren dann jeweils in einem Anflug von Wahnsinn an die 500 Capuns, die sie einfrieren. Und mir jeweils einige schenken – als Merci für all die Pilze, die ich Ihnen jeweils im Herbst schenke. 🙂

  8. Dass das mit den Nachkochlisten nicht funktioniert, habe ich nun langsam auch kapiert. Man sollte einfach bei euch allen immer kurz zum Essen vorbei kommen können – aber das geht ja auch nicht. Also bleibt nur Fotos ankucken, mundwässern und Anregungen mitnehmen. Nun habe ich Capuns kennen gelernt, die kannte ich vorher auch nicht.

  9. @Wilde Henne: bei 500 Capuns in der Tiefkühle müsste ich das Bloggen aufgeben. Das können sich nur nicht-bloggende Bündner leisten.

    @Rosa Mayland: there are more than 200 Capuns-recipes waiting to be tested.

    @chezuli: Capuns können unglaublich vielfältig befüllt werden.

    @Kochbuch für M&M: Capuns mit Tofu gefüllt gibt es auch 😉

    @Dirk Staudenmaier: ein guter Gedanke, wären die Distanzen nicht zu weit. In Graubünden gibt es Capuns in jedem Restaurant. Aber nicht in jedem Restaurant sind sie gut.

  10. Capuns: Mangold ok, aber die Füllung is mir zu veggie. Kammer machen, muss aber nicht

  11. Danke für das Rezept. Bei „Spätzlesteig im Mangoldblatt“ war ich ja eher skeptisch, aber das Ergebnis hat mich belehrt. Ist das eine Basler Spezialität, oder gibt es das überall in der Schweiz?

    1. Capuns sind eine Spezialität aus dem Bündnerland. In Graubünden sind sie in beinahe jedem Restaurant zu kriegen. In andern Gegenden der Schweiz sehr selten. (Bei Bündnerwochen). Rechts unter „Capuns“ mal anklicken, da kommen noch mehr. Ich kenne kein anderes Gericht, das sich in so vielen Varianten zubereiten lässt.

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