Sablés au Citron oder Zitronen-Mürbchen oder Lemon-Butter-Cookies

Butter-Rädli 0_2012 04 14_4397
wenn ich sie backe

Ein altes, bescheidenes Rezeptchen, bei uns lange vergessen gegangen und erst in jüngster Zeit von Frau L. wieder hervorgezogen und gebacken. Butter-Zitronen-Guetzli im klassischen Zucker-Butter-Mehlverhältnis 1:2:3. Ohne Ei. Die schlagen bezüglich Mürbheit unsere Mailänderli. Im Internet fand ich bei Claudia von foolforfood ein ähnliches Guetzli ohne Zitrone, das sie aus einer französischen Quelle übernommen hatte. In Niedersachsen zählt man derartige Guetzli Kekse zu den traditionellen Weihnachtsgebäcken und benennt sie als Heidesand oder Mürbchen. Beide Begriffe sind bei uns kaum bekannt. Mürbchen gefällt mir, klingt wie aus einem Grimmschen Märchen, deshalb darf der Name in den Post-Titel.

Butter-Rädli 0_2012 02 18_3088
wenn Frau L. sie bäckt

Zutaten
für etwa 50 Stück
100 g Zucker
200 g Butter
300 g Mehl
Prise Salz
Saft und Schale von 1/2 Biozitrone

Zubereitung
Butter und Zucker mit dem Schwingbesen der Küchenmaschine während ca. 15 Minuten schaumig rühren. Salz, Zitronenschale und Saft unterühren, dann das gesiebte Mehl in Portionen mit dem Schwingbesen kurz mischen, aber nicht lange herum kneten. Zu 4 Rollen von ca. 3 cm Durchmesser formen und in Klarsichtfolie einwickeln. Mindestens eine, besser 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Mit einem Messer knapp 1/2 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, dabei gut 2-3 cm Abstand voneinander halten. Im auf 180°C vorgeheizten Ofen (Schiene 2, O-/U-hitze) ca. 12-15 Minuten hell backen.

Zitronige Guetzli von einer phänomenalen Mürbheit. Das Muster kommt vom Stempeln mit einem kleinen Springerle-model.

46 Kommentare zu „Sablés au Citron oder Zitronen-Mürbchen oder Lemon-Butter-Cookies“

  1. In meiner morgendlichen Backstube geht die goldene Mürbchensonne auf! R bäckt (wenn er bäckt)! Und Frau L. auch (dacht‘ ich’s mir doch, dass sie die Initiatorin war)… Wunderschön leuchten diese Grimmschen Leckereien und versüssen mir den Start in diesen Novembermittwoch! Und wie zum Austausch habe ich gestern für meine kleinen Adventswichtel den äußerst mürben Teig für Schweizer Nusstaler ausgerollt. Sie haben dann fleißig ausgestochen: Sterne, Monde, Herzen und Glückskleeblätter. Ah! Das zergeht auf der Zunge! Und unter den nächsten Rezepten, die unsere Werkstatt hervorbringen wird, werden auch die Grimmschen Mürbchen sein – das steht fest.

    Übrigens bin ich sogar sehr wach – gerade früh morgens. Berufskrankheit einer sechsfachen Mutter…

  2. die stempelidee finde ich MEGA!

    ist das dieses hier: http://www.springerle.com/sortiment/1680.html
    Es gibt doch für die dekorpasten im cupcakesbereich ausstecher die gleich die oberfläche strukturieren aber so schön wie diese formen habe ich das noch nie gesehen.
    danke für die springerle adresse!
    dies wäre auch mal was für die köche denn hässliche, schräge, verbrannte (teig und ofen), etc. sablees habe ich an den lap’s schon zu genüge gesehen. so schöne allerdings noch nie 🙂

    lg aus lichtensteig

    ps-luftmirverschaffen:
    fotokamera liegen gelassen und 2h war sie weg! jetzt wollte ich neues bloggen und habe keine kamera. 😛

  3. Dieser Unterschied zwischen Mann und Frau ist im Haushalt und Küche oft zu beobachten. Die Frau produziert schnell und effizient, beim Mann schlägt der kindliche Spieltrieb durch. Schmecken tun sie sicher beide gleich gut, bei deinen Keksen mit Muster darf das Auge auch genießen. Ich mag diese Kekse! 🙂

  4. Mürbchen heißen hier in Düsseldorf die Milchbrötchen…….als Kölner kratzt man sich da am Kopf. Sables sind grade der absolute Weihnachtshit, nicht war? Mit Zitrone und Muster sind sie ja auch wirklich fantastisch. Werden sofort nachgebacken. Die Nachbarschaft, die sich in den letzten Tagen ein Keksrezept nach dem anderen bei mir abgeholt hat, wird extrem glücklich sein, dass ich dank dir ein weiteres im petto habe! LG Anne

  5. Ich kenne das auch als Heidesand bezeichnet – sind aber ganz toll mürbe. Dein Muster ist gut gelungen, schaut aber schon fast wie aus der Packung aus 😉

  6. Heidesand sind meine Kinderkekserinnerung! Wusste nicht, dass sie wie ich aus Niedersachsen stammen. Wie sie zerbröseln beim Anbeißen, herrlich! Das Muster setzt den Köstlichkeiten noch die Krone auf!

  7. die ersten kekse, die ich heuer sehe und sofort mag.
    „ohne ei“ ist übrigens auch das geheimnis unserer vanillekipferl. und ich hatte mit dem formen trotzdem noch nie ein problem, ist bloß eine frage der teigtemperatur.

  8. Lieber Robert, was für verlockende Plätzchen (so nennt man sie im Rheinland…), vor allem die Sonnenwirbel! Schon wieder ein Werkzeug, dass es leider nur in der Schweiz zu kaufen gibt. Meine Einkaufsliste für den nächsten Schweiz-Besuch wird immer länger, wenn wir nicht bald dahin kommen, brauchen wir für die Rückfahrt einen Anhänger. Eine kleine Anmerkung habe ich aber leider noch: Heidesand wird aus zerlassener leicht gebräunter Butter zubereitet, dadurch entsteht das leicht „sandige“ Geschmackserlebnis auf der Zunge. Sorry…

  9. Ganz fein sehn si us und sin si bestimmt au so gsi. Unseri ehemalige Binggisgutzli.

    I hätt bim Photele vo de Taler vo dr Frau L. s‘ gliiche Drumherum (Schale und Hintergrund) verwändet zumene optisch e Chance als „handmade“ gä 😉

  10. Das passt zum nahenden Wochenende, da ist der erste Backnachmittag geplant.

    Allerdings ist Heidesand bei uns noch etwas spezieller. Der Teig wird mit Ei zubereitet und, ganz wichtig, mit brauner Butter. Die gibt ein feines Nussaroma und macht die Plätzchen noch weicher.

  11. Der Robert stellt sogar mit seiner Perfektion die liebe Frau L. in den Schatten! 🙂
    Aber ich nehme mir gerne je eines!

  12. @Sugarprincess: das glaube ich Dir gerne, dass 6 Kinder einem schon frühmorgens auf Trab halten.

    @Schwiegermutter inklusive: unsere auch nur, wenn ich mit Hand anlege 😉

    @Albino: genau, die Formen gibts auf Weihnachtsmärkten, wo ich sie auch gekauft habe. Mein Beileid für dein Pech. Den Fotoapparat hab ich mal in einem Römer Taxi in den Kofferraum zum übrigen Gepäck geschmissen und beim Herausnehmen im Dunklen übersehen. Weg.

    @Rosa Mayland: simple but good

    @sammelhamste: irgendwie muss man sich von der übermächtigen Konkurrenz aus D ja unterscheiden 😉

    @Dirk: weniger elaboriert wie die deinigen, aber auch gut.

    @Überall & Nirgendwo: Du bäckst auch in erster Linie für die Nachbarn ?

    @Micha: diese hier haben wir den ganzen Sommer über gegessen.

    @barcalex: warte nur mal, bis ich das neue Guetzlirollsheet ausprobiert habe.

    @mittagsmutti: vom Muster bleibt nach dem Zerfall im Munde nichst übrig 😉

    @katha: dafür hat man den Kühlschrank.

    @mini-ffm: ich weiss, dass man die Butter im Norden dazu bräunt. Wie das mit Zitrone zusammen geht muss ich erst mal ausprobieren.

    @Basler Dybli: fürs Föteli habe ich natürlich die Schönsten ausgelesen.

    @lieberlecker: so ein Schälchen geht bei uns jeden Mittag weg.

    @Zimtkeksundapfeltarte: Danke.

    @bee: Du machst mich langsam neugierig.

    @Eva: Dirk hat das auf den Punkt gebracht.

    @Klärchen Kompott: eine einmalige Ausgabe, die man jedes Jahr wieder benutzen kann.

    @the rufus: jaa, und Herr rufus freut sich auf das Geschenke einkaufen 😉

  13. und dazu eine Tasche frisch aufgegossener Grüntee und der graue Himmel (natürlich nicht in Basel) ist plötzlich weg! Sehen sehr schön aus! Ich habe kürzlich eine Variante mit feingehacktem Rosmarin drin gemacht – dann passen sie sogar zu einem Glas trockenen Weissweins.
    Herzlich grüsst, Verena

  14. Schön sehen die aus, und würden bestimmt gut in den Teller mit Weihnachtsgebäck passen. Und wenn ich die backen würde, würden sie vermutlich aussehen wie bei Frau L.

  15. Robert: ich wollte keinesfalls Dein Rezept kritisieren, ich werde es genau so nachbacken! Aber in Deutschland, nicht nur in Niedersachsen, lernen Bäcker- und Konditorlehrlinge heute noch, dass Heidesand mit gebräunter Butter zubereitet wird… Es ging mir lediglich um die Begriffsklärung… ich bin in solchen Sachen sehr pingelig…

  16. Die sehen ja fein aus, mmmhhh 🙂
    Robert, auf welchem Weihnachtsmarkt hast Du denn diese „Stempel“ (ist dies die richtige Bezeichnung?) gekauft? Ich bin in Zürich zu Hause.
    Zu schade, dass man im Job in der Vorweihnachtszeit immer so unter Druck gesetzt wird, da bleibt keine Zeit zum Backen, sniff 😦

    1. Am Christchindlimärt am Zürich HB gibt es dieses Änismodel (sonnenwirbel) zu kaufen (heute gesehen).
      Der Stand ist von Big Time Stempel und verkaufen unter anderem änismodels von springerle.

  17. @kochfrau: auch in Basel regnet es dauer (seit ca. 50 Stunden). Bei unserm harten Wasser muss ich jedoch auf Yünnantee ausweichen. Mit Rosmarin ?, bestimmt auch gut.

    @magentratzerl: wir essen jeden Tag j eines der gebackenen Guetzli, dann sind wir bis eihnachten zu Ende damit. Ohne Stempe schmecken sie genauso.

    @moni-ffm: ich fühlte mich keineswegs angegriffen. Bin im Pastetenbackstress. Für mich ist es klar, dass ich sie auch mal mit gebräunter Butter machen will, ob mit oder ohne Zitrone weiss ich noch nicht.

    @Naschkatze
    @Amelie: Den Marktplan, wo die Aenismodel in Zür zu erhalten sind, steht hier beim http://www.anismodel.ch/ oder meine hatte ich von http://www.springerle.com/aktuelles.html auch im Internet erhältlich. Dann gibts noch im Tösstal einen.
    Die Hersteller reproduzieren schöne, alte Holz-Models mit Kunstoffgiessmasse. Das ist zum Putzen praktisch und wer nicht bäckt, kann sich die Aenisguetzli grad einkaufen, mit schönen Füessli übrigens.

  18. Die Chräbeli und Anisbrötli dieser zwei Hersteller sind ja schön anzusehen, aber mit dem Geschmack werde ich mich wohl nie anfreunden können. Da kann auch die grüne Fee nicht helfen.

  19. Auch wenn ichs sicher nicht so hübsch hinkrieg, werden die sofort nachgebacken. also wirklich sofort, nämlich jetzt.
    Danke für die wunderbaren Rezepte und Fotos immer wieder!

    Liebe Grüße aus Wien,
    Anna

  20. @Amelie: Gegessen habe ich sie auch noch nie, aber ich bewundere an andern Springerle und Chräbeli immer weder die schönen Fuessli.

    @Anna: Danke, mir machts auch Spass, wenn andere sich freuen.

  21. Robert, da bin ich aber froh. Ich hatte schon Angst, ich hätte mir Deine ganze Sympathie verscherzt…

  22. Also, ich mach die immer etwas dünner (weniger Backzeit!), klebe dann zwei Stück mit Lemon Curd zusammen und bestreue sie mit Puderzucker. Zitroniger gehts nimmer…

  23. Bei diesen Zitronen-Mürbchen – was für ein schöner Name 🙂 – zeigt sich wieder einmal Deine Liebe und Dein Respekt vor den Lebensmitteln. Sehr liebevolle Plätzchen, die ich unbedingt nachbacken werde. Danke!

  24. @Kochbuch für Max und Moritz: Ausrede ?

    @moni-ffm: so schnell verscherzt man es mit mir nicht 🙂

    @Bonjour Alsace: wir haben an die 20 Jahre gebraucht, bis aus dem Gekrächze Gesang geworden ist.

    @elchi: eine edel-elaborierte Version, mich ziehts bei Gebäck halt eher zum Einfachen.

    @Hanne: Gegessen werden sie bestimmt.

  25. da ich zitrone so liebe, werde ich die kekse ausprobieren. stempel habe ich keinen, könnte mich strengstenfalls auf jedes draufsetzen. 🙂 entenpürzelkeks

  26. Jetzt muss ich ein bisschen schmunzeln, denn meine ‚Gützli‘ sehen so aus wie die ohne Modelabdruck 😉 Ich habe sie eben gemacht und schon probiert: wunderbar! Herr Franka durfte auch mal probieren und verdrehte vor Wonne die Augen. Sie sind mürbe und zitronig und kommen in meine Lieblingsplätzchen-Liste.

  27. probiert, herrlich ich habe nur bissl mehr Zitrone reingegeben von einer Zitrone den Saft, und von 2 die Zitronenschale, ich habe ausgestochen, als Ersatz für diesen hübschen Stempel. der Teig geht wunderbar und hat schon wunderbar geschmeckt.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.