Alfredo Nudeln, Albatrüffel, Eigelb und eine Selbsterkenntnis

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Dass es in diesem Blog immer wieder mal Alfredonudeln gibt, möge man mir bitte nachsehen. Sehe ich in andern Blogs Alfredonudeln, packt mich der Heisshunger danach. Das funktioniert genau wie beim Pawlowschen Hund.

Und wenn dann noch der Albatrüffel seine besten Tage hat… Aber auch über Trüffelnudeln ist alles gesagt, was es zu sagen gibt. Deshalb hier nur kurz: Mit Trüffel darf nicht gegeizt werden. Kleine Trüffel sind herausgeschmissenes Geld. Also legte ich mein Jahrestrüffelbudget (Ich bewerbe mich um das heutige mot du jour) in einem einzigen Trüffel an.

So viel Aufgewärmtes lässt mich nachdenklich werden. Ich lese wieder einmal in den 10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Ihre besten Tage als FoodbloggerIn vorbei sind und finde meinen Verdacht bestätigt. Da hilft auch das zusätzliche Eigelb nicht darüber hinweg. Nun gilt es, die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen. 😉

Zutaten und Zubereitung
siehe: hier. Diesmal habe ich die Nudeln statt aus 405-er oder 00-er Mehl aus Semolina rimacinata, eine Mehl aus dem Süden, gemacht. Und Rom liegt doch irgendwo unterhalb der Weich-Hartweizengrenze im Süden. Auch damit kann man Nudeln machen. Dazu reichlich Albatrüffel und zwei Eigelbe, die als ganzes Ei über Nacht im selben Glas mit dem Trüffel schlafen durften: Eier separat und behutsam in je eine Plastiktüte aufschlagen, im Dampf bei 90°C 5 Minuten garen. Das Eigelb vorsichtig aus dem milchigen Eiweiss herauslösen. Das Eigelb hat bei mir ein paar Sekunden zu lange Wärme abbekommen. Nächstesmal die Eier besser nach der Onsen-methode garen.

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dünn wie Strudelteig
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dünn wie Strudelteig, auch das hatten wir schon

Notiz an mich:
warum nicht mal einen dünnen Strudelteig aus Pastateig machen ? 4-6 Bahnen leicht überlappend zusammenkleben. Ein richtiger Strudelteig braucht zum ziehen eine grosse Tischplatte, die ich nicht habe. Kleben statt Ziehen.

27 Kommentare zu „Alfredo Nudeln, Albatrüffel, Eigelb und eine Selbsterkenntnis“

  1. Na, da bin ich ja beruhigt, dass meine Tage als Foodie offenbar gerade erst anfangen: Ich lasse mich so arg von Herrn L. und anderen Foodbloggern begeistern, dass ich mir zu Weihnachten eine Nudelmaschine gewünscht habe… Gerade diese breiten Nudeln waren meine absoluten Lieblinge, als ich noch ein kleine freche Göre war. Und meine Vorbereitungen auf die erste Teilnahme an einem Foodblog-Event laufen auf Hochtouren. Allerdings habe ich bisher nur ein einziges Mal Trüffel gegessen und es hat mir nicht geschmeckt. Schmeckt wie altes Schwarzbrot!

  2. I blib bim Remake „Fettucine Alfredo“ (ohni Trüffel). Das isch jetzt genau mins und das vo mine Gescht.
    Mi allfälligs Buget wird derfür in Charolais-Fleisch inveschtiert.Use goht‘ s so oder so 🙂

  3. Grad letztens habe ich dran rumgehirnt, wie Du und Zorra und Petra und all die andern, die so lange schon foodbloggen, das macht? Immer wieder etwas aus der Ideenkiste zu zaubern. Klar, kommt da manchmal «Aufgewärmtes» in ein bisschen anderer Form daher. Ich glaube, ich persönlich kann nach ein paar Jahren nur noch Nachkochen und bin dann ein Abklatsch anderer Blogger. 😉

    Aber die Nüdeli kannst Du von mir aus immer wieder bringen, egal mit was oben drauf. Parmesanschaum, Brösmeli, Eigelb, Trüffel… ich nehme alles 😉

  4. Lieber Robert, weißt du, we es mir schon oft ging? Ich hirne tagelang nach einem *besonderen* Rezept, mit besonderen Zutaten, irgendeinem außergewöhnlichen Touch, um es dann kochen, fotografieren und verbloggen zu können. Da habe ich nun endlich eine *geniale* Eingebung und google dann noch zur Abrundung meiner Recherche.

    Und dann, welche Ernüchterung: Robert hatte diese Eingebung schon 2009, nachzulesen bei lamiacucina :-)))))) Und das ist nicht nur einmal passiert! Übrigens, ich blogge noch erst kurze Zeit, und verspüre derzeit auch einen „Winterblues“. Zu wenig Licht zum Fotografieren, zu viel sonstiges zu tun usw… Aber das geht auch wieder vorüber.

    Ich hoffe einfach, dass du die *richtigen* Konsequenzen ziehst und wiederhole mich, wenn ich darum bitte: Mach weiter!

    PS: Deine Nudeln sind toll. Und Trüffel sowieso.

  5. Ähnlich hab ich dir das ja schon letzte Woche nachgekocht 😉 allerdings kein Alba Trüffel, schluchz.

    Es war trotzdem superköstlich und to-die-for trifft es ganz gut!

  6. @Sugarprincess: Trüffel sollte man möglichst frisch kriegen, sonst schmecken sie…. eigenartig.

    @Basler Dybli: Fleisch gibts erst wieder nächste Woche. Solange es noch vegetarisches wie Trüffel gibt..

    @Überall & Nirgendwo: Trüffel im Kinderschoppen wäre mir zu schade. Die lieen Kleinen sollen erst mit Karotten üben.

    @Rosa Mayland: oh yes, I’m already half dead.

    @Eva: wir verstehen uns.

    @Wilde Henne: in der pipeline wäre ja noch viel, kein Grund um aufzuwärmen.

    @Dirk: Disziplin ist das beste Mitte gegen den Winterblues.

    @Britta: Dank Dir bin ich überhaupt aufmerksam geworden, dass ich das schon mal gebracht habe.

    @Magentratzerl: das Geld für weisse Trüffel ist alle. Aber nur für weisse 😉

    Weisst jemand, was mit Micha los ist. Ich find sie nimmer ? Hoffentlich bastelt sie nur an einem neuen design und hat den Blog nicht gelöscht.

  7. Lieber Robert, in Sachen Konsequenzen haben wir, so hoffe ich zumindest, ein nicht unerhebliches Mitspracherecht :-), oder etwa nicht?
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  8. Zu den Nudeln: Ich wünschte mir, ich hätte die Geduld für so etwas. Eine Nudelmaschine ist vorhanden (Geschenk AN den Liebsten), doch die Motivation fehlt. Seit Jahren. Die gekaufte Pasta aus Gragnano schmeckt uns einfach zu gut.

    Zu Micha: Ist mir heute morgen auch aufgefallen. Blogger gibt an, der Blog wurde gelöscht. Fehlermeldung?

  9. Diese Kombination – Pasta, weißer Alba-Trüffel, Ei: Sie ist die genial einfachste und beste, die es gibt! Ich schmachte vor Deinem Foto!
    Saluti Ariane

  10. Was für eine Pracht, lieber Robert!
    Wenn es schnell gehen soll, koche ich ein Ei 4 Minuten und schäle das Eigelb mit einem Löffel heraus.
    @Foodblogger-Blues:ch habe nur eine Backform und keine Nachkochlisten, trotzdem kommt öfter mal das „Und täglich ruft das Murmeltier-Gefühl“.

  11. Was die Alfredonudeln angeht, so habe ich (und der eine oder andere Gast) überhaupt erst Dir zu verdanken, dass ich sie bei jeder Gelegenheit koche. Für mein eigenes kulinarisches Lebenswerk sollte das ausreichen 😉

    Was den Strudelteig betrifft, im Sommer habe ich mich an Yufka versucht, der durch den Zusatz von Stärke schnell weich wurde, ausleierte und einriss. Strudelteig ist recht fetthaltig, da geht das händische Ziehen auf dem Tuch tatsächlich besser.

  12. @lieberlecker: solange Mitsprache nicht zur Mitbestimmung ausartet, ja, lieber Andy.

    @Cooketteria: Hartweizenpasta bringt man zuhause kaum so gut hin, wie eine gute Nudelmanufaktur. Sobald aber Ei in der pasta drin ist, sind handgewalzte Nudeln den extrudierten haushoch überlegen. Micha ist wieder aufgetaucht 🙂

    @Ariane: Du hast ja gut lachen in Rom bei der Auswahl in 3 Alfredos.

    @Claus: Danke, Hut besser anbehalten, falls es schneit.

    @Eline: das erste Ei hab ich auch so gemacht und verpatzt, das zweite war zulange drin, auch verpatzt. Mit deiner Onsenmethode hat man mehr Zeit. Ja das liebe Murmeltier, bin am überlegen.

    @bee: Strudelteig hab ich mal in einer gösseren Küchen probiert. Zuhause geht das definitiv nicht.

    @Sybille: heut hab ich fregole sarde gemacht 🙂

    @the rufus: Alfredo der Göttliche !!! einmal durfte ich ihn in Zürich hören, als Werther.

  13. Also, zunächst: Micha geht es gut! Dem Blog offensichtlich auch wieder 😉
    Ich habe heute Morgen eine Mail von ihr bekommen …

    Ansonsten darfst Du Deine Nudeln Alfredo gerne öfter bringen, ich kann mich daran nie satt sehen. Und dass Jahrestrüffelbudget das „mot du jour“ sein soll, ist eine maßlose Untertreibung – es ist mindestens das „mot de l’année 2012“

  14. Hallo Robert, habe soeben beschlossen, Deine Fettucine als Vorspeise am 2. Weihnachtstag zu servieren. Zu dem Trüffel hätt ich aber noch ne Frage: wie lange hält er sich unter welchen Bedingungen? Ich habe nicht vor, ihn noch am Heiligabend zu kaufen, sondern ein wenig vorher. Ist das möglich und wie bewahre ich ihn auf?

    Danke für Deine Hilfe und herzliche Grüße
    Monika

  15. Schon vor längerer Zeit habe ich auf Empfehlung von Heike Deine wunderbare Trüffelsoße probiert und seitdem nur noch so, die 1-2 mal im Jahr wenn`s bei uns mal einen frischen gibt. Die Idee mit dem Onsen-artigen Ei….da muss ich mal schauen, ob ich Mitesser finde. Und übrigens Pasta bei mir ausschließlich selfmade, am liebsten mit Semola, welches ich mir immer aus dem Italien Urlaub mitbringe 🙂

  16. @Bonjour Alsace: habs auch gesehen und bin wieder beruhigt 🙂

    @moni-ffm: vor Weihnachten sind die Trüffelpreise aufgrund der Nachfrage am höchsten. Deshalb machen wir nie Trüffel zu Weihnachten. Weisse Trüffel verlieren ihren Duft sehr schnell. Innert Tagen, Kenner sagen sogar innert Stunden. Alte Trüffel erkennt man daran, dass sie kaum mehr riechen (Trüffel immer an der frischen Luft beschnuppern, nie in einer Händler-Dose), weich werden, beim Aufschneiden dunkle Stellen aufweisen. Aufbewahrung kühl in einem Glas, eingewickelt in ein weisses Küchenpapier. Kein Reis. Leider gibt es keine Trüffel mit „Legedatum“ zu kaufen. Alles ist Vertrauenssache und von der Ehrlichkeit des Händlers ahängig. Wenigsten schmeckt die Alfredosauce auch ohne Trüffel 😉

    @Petra Hermann: Das Ei war nur ein momentaner Einfall, muss nicht sein. Semola bringe ich auch immer aus Italien mit..

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