Orangensalat mit Randen

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Wie macht sie das nur ? Diese frühlingshafte, schwerelose Leichtigkeit der Bilder ? Diese immer so bezaubernd arrangierten Landschaften auf Tellern ? Ich spreche von der jungen, schweizerdeutsch, englisch und ungarisch sprechenden chriesi im Blog Almond Corner. Arbeitet sie in einer Profiküche, als food-designerin oder kocht sie das so nebenbei als Hausfrau ? Ich weiss es nicht.

Eben gesehen: Baked beet salad with citrus and cottage cheese. Himmel und Erd‘ auf vegetarisch. Vorausgesetzt, man isst die Orangen nicht erst obenab. Nachkochen oder -stellen kann ich das nicht. Bei mir liegen die Randenscheiben im dumpfen Dämmerlicht erdenschwer auf dem Teller. Das kommt davon, wenn man sich halb von ihrem und halb von einem gleichzeitig in der Saisonküche, dem Migrosblättli, erschienenen Orangensalat mit Randen  inspirieren lässt.

Zutaten
Salatteller für 2
3 mittlere Randen
Olivenöl
1 Knoblauchzehe (L.: Ail Rose de Lautrec), wenn keine gute Qualität vorhanden lieber weglassen
ein paar Zweige Zitronenthymian (L.: normaler Thymian)
Fleur de Sel, Pfeffer

2 kleine Radicchioröschen
4 Nüsslisalatröschen
2 Halbblut- oder Vollblutorangen
1 sehr kleine, rote Zwiebel
etwas Zitronensaft
Olivenöl, Walnussöl
Fleur de sel, Pfeffer

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Zubereitung
(1) Randen schälen, in ca. 8 mm dicke Scheiben schneiden. Mit Olivenöl beidseitig einpinseln, auf ein Backpapier legen, salzen, Pfeffern, den Knoblauch in Scheiben drauf verteilen, mit Thymian bestreuen und im auf 180°C vorgeheizten Ofen ca. 30-40 Minuten confieren.
(2) Inzwischen die Orangen schälen und filetieren. Die Zwiebel in sehr feine Streifen schneiden.
(3) Wenn die Randen gar sind, herausnehmen, erkalten lassen, das Öl mit Küchenpapier abtupfen und Randen auf einen Teller legen. Mit den grünen und rote Blättchen und den Zwiebeln bestreuen. Mit Zitronensaft, frischem Olivenöl und einigen Tropfen Walnussöl beträufeln. Salzen und pfeffern nach Bedarf.

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Die Kombination ist nicht neu, aber hat nach wie vor Klasse. Die Zitrusfrucht verleiht den erdverhafteten Randen Flügel. Einfach in Socken in der Wohnung herumhüpfen, mit ausgebreiteten Armen in der Luft rudern…. und abheben. Flugmeilen gibts dafür keine.

41 Kommentare zu „Orangensalat mit Randen“

  1. Ich finde das obere Foto ja wunderschön!!! …und frage mich nicht, ob dieser lamiacucina als Foodstylist, Hausfrau oder was weiß ich was tätig ist, sondern erfreue mich nur an den schönen Fotos. 🙂

    Da freue ich mich fast wieder auf den Winter daheim. Aber nur fast.
    Nachträglich Dir und Frau L. die besten Wünsche für 2013 und darüber hinaus, von mir und dem Gärtner.

  2. Wunderbare Schmetterlinge flattern da aus den Bildern und wir – eh strümpfig – heben ab und freuen uns wie die kleine Akexandria in dem grandiosen Film The Fall, der uns gestern den Abend veredelt hat… Und für Himmel un Äd auf jedwede Art bin ich ja eh zu haben!

  3. Ich finde, Randen dürfen gern schwefällig daherkommen, so schmecken sie doch auch ;-), aber warum nimmst du ihnen das Öl nach dem Backen weg?

  4. mmmh, da freuen sich meine Randen aus dem Gemüseabo schon drauf (die sind immer ein wenig frustriert, weil alles andere Gemüse zuerst verarbeitet wird und die Randen erst, wenns keine Alternativen mehr hat…..). Merci!!!

  5. bei solch tollen Fotos (chriesi und Deine) werde ich immer ganz neidisch, aber im Moment bin ich immer noch im „shoot’n eat“ Modus 😉
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy
    PS. bei mir gabs noch nie Randen, obwohl die beste Ehefrau von allen den sehr mag!

  6. Wo liegt denn bitte da irgendwas erdschwer auf dem Teller? Das sieht doch federleicht nach Frühling aus!

  7. Ich stelle mir das gerade bildlich vor, wie du in der Wohnung herum fliegst! 🙂

    Herrliche Farben, die du da in dieser tristen Januarzeit auf den Teller gezaubert hast!!

  8. Mein letzter Versuch, Randen schön anzurichten (das war damals die Geschichte mit dem Speck und den Tomaten), landete dann bei Heikes Ugly Food. Deine Randen liegen mitnichten erdenschwer im Teller. Und wenn… egal – Hauptsache, Du schwebst 🙂

  9. Ach, Robert. Das sind immer so wunderschöne Fotos bei Dir. Da brauchst Du Dein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Aber herzlichen Dank für die Empfehlung eines wirklich hübschen Blogs, den ich noch nicht kannte und für ein weiteres Rezept mit Roter Bete, die ich ja neuerdings glücklicherweise mag 🙂

  10. À propos Himmel und Erde, Apfel und Bete habe ich neulich im Salat gesehen. Auch da fruchtige Säure, passend zum Feldsalat. Mal sehen, welcher zuerst drankommt.

  11. @Barbara: das wünsche ich euch auch. Immer noch in China ?

    @Sugarprincess: die warmen homepads mit den Gumminoppen sind gar praktisch !

    @evazins: nach dem langen Rösten im Ofen schmeckt Olivenöl extra nicht mehr besonders frisch. Da ergänze ich gerne mit frischem.

    @Überall & Nirgendwo: die Orangenschnitze helfen Dir beim runterwürgen der Randen 😉

    @Rosa Mayland: die gute Vorlage von chriesi.

    @fränzi: Grünzeug verlangt immer danach, sofort zubereitet zu werden. Randen als Lagergemüse vertragen es klaglos, wenn man sie ein paar Tage im Kühlschrank vergisst.

    @lieberlecker: viel mehr als „shoot’n eat“ mache ich auch nicht. Keine speziellen Lampen, keine Reflektoren, kein Stativ.

    @ninivepisces: Danke für diesen link, der mir aus der Seele spricht.

    @magentratzerl: draussen ist alles so regenverhangen. Von Frühling noch weit und breit nichts z sehen…

    @Eva: nur immer fleissig üben, dann wird das schon etwas mit dem Fliegen ! Im Schlaf hab ich heute sogar eine Landung auf dem Flugplatz Agno imTessin geschafft. Und das über den Gotthard.

    @Wilde Henne: hab sie auch unter dem andern Zeug versteckt 😉

    @Julia: oft brauchts nur einen kleinen Anstoss, um aus bisher verschmähtem ein Lieblingsgericht zu machen.

    @bee: Apfel, Bete, Feldsalat, das wäre die Variante aus regionalen Produkten.

  12. Vielen lieben Dank Robert! Allerdings muss ich mich grad magentratzerl anschliessen, da ich auch nichts schweres auf dem Teller erkennen kann! 🙂 Wunderschöne Salat mit wunderschönen Belichtung! ganz liebe Grüsse Noémi

  13. In erster Linie schau ich auf die Zutatenliste und beurteile, ob das Gericht schmecken kann. Rote Rüben und Orangen kann ich mehr sehr gut vorstellen!
    Der Kandidat hat 100 Punkte!
    In zweiter Linie ist das Foto für mich ausschlaggebend. Ist ein nettes Beiwerk, um mich zum Nachkochen zu motivieren.
    Das Foto sieht toll aus, weitere 100 Punkte!
    Lob an Herrn Prof.DDr.Fotokoch lamiacucina – alles ausgeprochen extraordinär! 😀

    Prosit 2013 aus Wien!

  14. Nachsatz:
    chriesi macht das schon professionell – schau auf ihre blogs, die sie sonst noch betreibt, sowie eine ungarische zeitschrift, etc. das kann man nicht so nebenbei als hausfrau betreiben. 😉

  15. Herrlich Robert deine Bilder, immer wieder aufs neue! Der Blog von chriesi ist auch zauberhaft, gefällt mir sehr und ab und an schneugge ich bei ihr vorbei. Gerade gestern hatten wir Fenchel und Orange inspiriert durch Micha, Rande kann ich mir auch bestens vorstellen. Wobei die beiden Knollen die hier liegen mit dem kaffeeöl gegessen werden sollten,,,,,
    Grüessli
    Irene

  16. Wieder einen von diesen unendlich vielen Foodblogs mit Zauberei-Fotos. Manchmal ist der Gedanke aufzuhoeren mit Bloggen ganz nahe… Schoener Hinweis dennoch…

  17. @chriesi: ich habe nicht mit der Waage nachgewogen 😉

    @entegut: wir legen hier zwar weniger Wert auf Doktorentitel als die Wiener, aber die Neujahrsgrüsse nehme ich dankbar erwidernd an. Aber der Hund von chriesi ist herzig. Den sieht man aber nur bei fb.

    @Irene: die Randen-Saison ist gottseidank noch nicht zu Ende.

    @mittagsmutti: willkommen im Club der Randenfreunde.

    @Le bonheur goûteux: wie Himmel und Erd !

    @Micha: Du hast längst deine eigene Linie gefunden, bleib bitte bitte dabei. (bei deiner Linie und beim Bloggen) Wohingegen ich immer ruhelos am Suchen bin.

  18. Ich lieeeeeebe Rote Beete und bin dankbar für jedes neue Rezept! Nachdem ich durch Dich schon gelernt habe, sie im Bratschlauch in Ofen zu garen (was eine neue unglaublich intensive Geschmackserfahrung war) jetzt die Scheiben im Ofen gegart: wie unterscheiden sie sich im Geschmack von den Exemplaren aus dem Bratschlauch? Und was die Fotos anbelangt: für mich haben Deine Randen mit Orangen deutlich weniger Erdenschwere… Da brauchst Du Dich nicht zu verstecken! Und was das Fliegen anbelangt: kann ich schon beim Anblick Deiner Fotos nachvollziehen. Habe dabei leider ein Problem: ich trage auch im strengsten Winter (ja, der Winter kann auch in Frankfurt streng sein) keine Socken. Darf ich trotzdem mitfliegen?

  19. Mir gefallen die Fotos bei Almond Corner sehr gut, bewundernswert, professionell. Doch ganz ehrlich: Wenn man mir Deinen und ihren Teller zur Entscheidung hinstellen würde: Meine Gabel würde erst in Deiner Version landen. Wunderschön fotografiert, wunderschöne Farben und seeehr appetitanregend.

  20. Ein wunderschönes Bild (wie immer Robert), und ich liebe Rote Bete mittlerweile. Eine Woche ohne Rote Bete geht nicht mehr, wie habe ich es früher nur ohne überlebt?
    Die Variante wird bald nachgekocht – mit nur halb so schönem Bild auch verbloggt 😉

    Noch ein gutes neues, mit mehr genuss & geniessen für dich und Frau L.

  21. Tolles Foto und sehr interessantes Rezept. Ich esse gerne Randen ganz in Scheiben. So zubereitet sind sie sicher ein Gedicht. LG Anna

  22. Hallo, lieber Robert, schon so lange war ich nicht mehr bei dir – wünsche dir nachträglich ein tolles, gesundes Neues Jahr und immer den Kühlschrank voll ! Verschneite Grüße von der Ostsee !

  23. Heute nachgekocht – SUPER!
    Und das schreibe ich als bisheriger Rote-Bete-Verachter!

    Auch in nachvollziehbar enthaltsameren Zeiten (Heute keine Sonntagsausfahrt) ist dieser blog für mich als relativ spät hinzugekommener Leser ein wahre Fundgrube an Anregungen.
    Deshalb – verbunden mit den besten Wünschen zum Neuen Jahr – ein ganz herzliches Dankeschön dafür !!!

  24. @moni-ffm: aus dem Bratschlauch sind sie zarter, trocknen aussen weniger an und schmecken mir noch besser. Offen geröstet geht dafür schneller. Im Huckepack hab ich noch nie Gäste mitfliegen lassen, schon gar nicht barfüssige 😉

    @Bonjour Alsace: Knallfarben wirken halt immer attraktiv.

    @kegala: siehe mein Kommentar bei moni.

    @Tina: Randen-phobie scheint weitverbreitet zu sein. Ist aber heilbar, wie dein Beispiel zeigt.

    @Anna Purna: Scheiben sind schon mal nicht schlecht. Randen lassen sich so vielfältig verwenden.

    @ultraistgut: da ich nicht mehr so fleissig blogge, hast Du auch nicht so viel verpasst. Deinem ultimativen Rezept kann ich eh nichts vergleichbares entgegenstellen. Liebe Grüsse und beste Wünsche an die Ostsee !

    @mlocuc: die Ausfahrten sind keineswegs gestrichen, nur werden sie seltener. Auch Dir wünsche ich alles Gute.

  25. Hallo Robert, danke für die Info! Dann kann ich ja auch in Zukunft beruhigt die Bratschlauch-Methode anwenden. Als ich bei Dir davon zum ersten Mal las, war ich sofort begeistert: jetzt wusste ich, wie ich die Stunde, die ich zum Vorheizen meines Backsteins beim Brotbacken brauche, sinnvoll nutzen kann… Im Klartext: Wir essen sehr gerne Rote Beete, mindestens ein Mal pro Woche steht sie auf dem Tisch. Und mindestens ein Mal pro Woche backe ich Brot, dazu wird der Backstein aufgeheizt. Ich kaufe also rechtzeitig Rote Beete ein und wenn ich den Backofen anschmeisse, kommen der Bratschlauch mit in den Ofen. Nach ca. 45 Min sind die Rote Beete gar und wenn der Bratschlauch aus dem Ofen raus ist, heize ich noch ca. 10 Min auf 250 Grad hoch und schieße das Brot ein. Bisher habe ich mich immer geärgert, dass beim Aufheizen des Backsteins ca. 1 Stunde Energie verbraucht wird, ohne sie sinnvoll nutzen zu können. Soviel zum Thema Synergieeffekte… Hast Du noch mehr Ideen, was man so alles in einem Bratschlauch garen könnte?

    1. eine gute Idee ! Meistens wird der Bratschlauch für Fleisch benützt. Er eignet sich aber auch für Fischgerichte auf Gemüse. Was Winterwurzeln betrifft: Karotten, Pastinaken, Schwarzwurzeln ziehe ich diese ohne Schlauch im Ofen geröstet vor. Sonst habe ich den Bartschlauch nur für Spargeln benutzt, wo er sich auch bewährt hat.

  26. Schon allein das Foto reizte zum Nachmachen. Ergebnis: sehr, sehr hübsch, aber geschmacklich nicht überzeugend. Habe allerdings auch Essig statt Zitronensaft genommen und davon auch noch ein wenig zuviel. Ich übe das nochmal.

  27. Mein Magen fängt an zu knurren – sehr schöner Anblick, wird ausprobiert ;-)!

  28. Ich gestehe, es waren die Farben, die mich faszinierten. Was so schoen aussieht… (ausserdem sind raffinierte Salat-Rezepte mit Roter Beete auch nicht alltaeglich.)

    Etwas skeptisch war ich ueber den Thymian – aber der war dann sehr schoen: hat der Suesse der Roten Beete und der Orangen gut entgegengewirkt.

    Ganz so schoen habe ich meinen Salat leider nicht arrangiert bekommen, war aber immer noch eine Farbenpracht.

    Danke.

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