Tomaten-Auberginen-Peperoni-Confit

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Die einen schwören auf ihre gerösteten Ofentomaten für den Winter. Die andern auf ihre Sommergemüsecrème. Da nicht alle auf dasselbe schwören können, schwöre ich halt auf meinen herbstlichen Tomaten-Auberginen-Peperoni-Confit. Mein Maschinchen macht den beinahe von alleine. Das Gemüse wird mit Haut und Kernen grob gewürfelt in das Maschinchen geworfen und dreht dort bei Temperaturen knapp über 100°C während ca. 2 Stunden. Heisser werden auch Ofentomaten nicht. Das hat physikalischen Gründe. Das Gemüse konzentriert sich dabei auf, wird immer weniger und weniger und schmeckt dadurch immer besser, vorausgesetzt, es ist reif und aromatisch. Was schlecht schmeckt, oder nach nichts schmeckt, wird durch das Aufkonzentrieren nicht besser. Durch die Reibung beim Drehen der Paste werden die Häute der Gemüse teilweise zerrieben und aufgelöst.

Und wer kein Maschinchen (Ken.wood Coo.king Chef) hat, wende sich vertrauensvoll an die oben genannten Bloggerinnen. Mit deren Rezepturen wird es mindestens so gut.

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das Ausgangsmaterial

Zutaten
2 Elf. Olivenöl
400 g Aubergine (vorzugsweise Sorte Viola oder die getigerten, mit dunkelvioletten wird der Confit eher braun-rot)
1 rote Zwiebel (100 g)
1 Peperoni, entkernt
2 Knoblauchzehen
1 kg allerbeste Tomaten
3-4 dl beste Tomatenpassata
Salz, Pfeffer
Kräuter nach Belieben

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Der fertige Confit mit Haut und Haaren Kernen

Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch hacken, das geputzte Gemüse in ca. 2cm grosse Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch in der Maschine bei 120°C 2 Minuten mit dem Flexihaken auf Stufe 1 andünsten. Auberginen und Peperoni zugeben und weitere 10 Minuten bei 120°C dünsten. Temperatur auf 100°C stellen. Anschliessend einen Teil der Tomatenwürfel zugeben. Bei offenem Schild und nur soviel auf einmal, dass die Flüssigkeit verdampfen kann und eine dicke Paste entsteht. Dann die nächste Portion Tomaten zugeben u.s.w. Die Passata benutze ich erst, wenn die Pasta zu dick (trocken) wird und glaciere damit portionsweise. Stattdessen könnte man auch die Temperatur niedriger stellen. Gegen Ende ggf.  Kräuter nach Bedarf hinzugeben. Zum Schluss abschmecken mit Salz und Pfeffer.

Wer die Kerne und Häute völlig weg haben will, kann die Passata aufs Mal zugeben und den dünnflüssigeren Confit danach durch ein mittelfeines Sieb passieren.

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Der Confit, mit Passata verdünnt und filtriert

Verwendung: der dicke Confit als Pizza- und Kuchenbelag, als Zusatz zum aromatisieren von Béchamel (köstlich), der dünne Confit als Pastasauce für Nudeln und Lasagne und… und…

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Der Confit auf einem Kuchen, mit frischen Peperoni aufgekocht

Mit diesem Prinzip müsste es möglich sein, „sonnengetrocknetes“ strattù aus Tomaten herzustellen. Wahrscheinlich muss man sehr lange rühren lassen bei 40-50°C. Vielleicht wage ich mich einmal daran.

14 Kommentare zu „Tomaten-Auberginen-Peperoni-Confit“

  1. Tönt und sieht sehr schmackhaft aus! Da muss ich doch nochmals über die Notwenigkeit eines Cooking-Chefs nachdenken…………..

  2. Kein Maschinchen hier….aber ich weiß, wie ich es ohne hinkriege 🙂 – Für ein bißchen Sommer im Winter….gehe ich nachher einkaufen und werfe den Backofen an.

  3. So wie es jetzt gerade regnet, hätte ich grosse Lust, das in der Küche nachzumachen … aber im Büro ist es ja auch schön 😉
    Liebe Grüsse aus dem verregneten Zürich,
    Andy

  4. Wenn ich eure ganzen Schätze so lese, muss ich wohl doch noch mit dem Einkochen anfangen. Wenn ich nur wüsste wo ich die Gläser dann lagere…vielleicht muss doch ein neuer Schrank her…

  5. Ein weiterer Punkt für das Maschinchen.;-)
    Ich muss dann wohl auch den Backofen bemühen und warte gespannt auf das strattù.

  6. @Micha: tu das nur, was Du machst, kommt immer gut.

    @Sabina: notwendig ist es nicht…

    @Rosa Mayand: my stocks will only last until end of september.

    @magentratzerl: das ist das Entscheidende, gewusst wie.

    @ninivepisces: versprochen hab ich nichts, aber lesen, wie es gemacht wird, tue ich schon.

    @Eva: Du Kennerin meiner männlichen Seele !

    @lieberlecker: Büro: schlimm, Regen: noch schlimmer: und das in Züri:..;-)

    @mangoseele: ich lebe auch nur von der Hand in den Mund. Was ich konserviere, ist bis Ende September gegessen.

    @evazins: wenn so viele warten, werd ich wohl müssen.

  7. Wenn Tomaten aus physikalischen Gründen nicht viel heisser als 100°C werden, wie sinnvoll ist es dann, sie bei 220°C rösten zu lassen?

    1. bei 220°C geht der Prozess des Eintrocknens viel rascher. speed.speed.speed.
      Zudem kann bei der hohen Hitze die äusserste Schicht leicht ankokeln, „karamellisieren“. Ob man das will, ist Ansichtssache.

  8. Da bei mir zurzeit alles was mit confieren zu tun hat, hoch im Kurs steht, werde ich morgen noch schnell Tessiner Tomaten kaufen – alle anderen Zutaten sind schon im Haus.

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