CH-7742 Poschiavo: Am Lago di Poschiavo

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In zahllosen Windungen fällt die Pass-Strasse vom Berninapass nach Poschiavo hinunter. Angelangt, umfängt einen das Licht des Südens. Häuser haben und machen Gesichter. Sie sind älter als ihre Bewohner, sind dadurch Zeugen von Weisheit oder Torheit der Menschen. Aus manchem Hause scheint die Laune der Bewohner zu strahlen. So ganz anders als in unsern Städten, wo die Architekten ihre anonymen Betonburgen mit Menschen auf- und zufüllen. Mit Menschen, die ihren Häusern ewig fremd bleiben.

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Etwas südlich von Poschiavo liegt Le Prese, am Rand des Lago di Poschiavo. Ein paar Jahre ist es her, dass wir hier unsern letzten Tee schlürfen durften. Danach war Schluss, das Hotel wurde geschlossen und an einen Mailänder Immobilienhändler verkauft, der es vergammeln liess.

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Dank der Initiative einer betuchten Baslerin konnte das Haus zurückgekauft werden, es befindet sich nun wieder in festen Händen, wurde total renoviert und strahlt in hellem Glanze. Wir haben hier bei schönster Aussicht u.a. gute, hausgemachte Capunet gegessen.

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Ristorante La Perla im Hotel Le Prese

Da das Wetter mitspielte, gabs noch eine kleine Wanderung nach Miralago, entlang der bequemen Seeseite. Das Herz mag keinen Sport mehr. Die an einem Leitungsmast der Berninabahn kunstvoll angebrachten drei Besen haben übrigens eine spezielle Funktion. Welche wohl ?

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Einmal mehr unerreichbar für uns, da nur nach längerem Fussmarsch erreichbar: San Romerio, auf 1800 m.ü.M, hoch über dem See, angeblich einer der schönsten Orte der Schweiz.

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San Romerio, das Unerreichbare

Einheimische wollen wissen, dass, wer einmal vollständig um das Kirchlein San Romerio gelaufen sei, niemals mehr krank werde. Schlaumeier. Das im 11. Jahrhundert erbaute Kirchlein liegt unmittelbar an der Felskante, die steil in die Tiefe abfällt. Umrundung unmöglich, dabei hätten wir uns so gerne ewige Gesundheit eingetauscht.

23 Kommentare zu „CH-7742 Poschiavo: Am Lago di Poschiavo“

  1. Solche Schlaumeier finden sich öfters in Dörfern, deshalb weiss ich Städter nicht mal eine Antwort zu den drei Besen. Aber ein schöner Sonntags Beitrag ist es allemal.
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  2. Ein besonders schöner Ausflug, der besonders schön beschrieben ist. Vielleicht werden im Herzen getragene Wünsche sogar eine Etage höher geleitet… Gesundheit wünsche ich euch heute mehr als einen entspannten Sonntag!

  3. Sehr schön, dieser Lichtblick am Sonntagmorgen, in die sonnenbeschienene Berglandschaft, da schaue ich lieber in den Bildschirm als aus dem Fenster.

  4. Ein wunderschöner Ausflug mit sehr stimmungsvollen Bildern.
    Ich wünsche euch einen schönen herbstlichen Sonntag und vor allem Gesundheit für euch Beide!

  5. Die Besen scheinen beweglich und mit Zugbändern versehen. Vielleicht geben sie in verschiedener Kombination hochgezogen oder eben heruntergelassen Bahnzeichen: Passieren oder Anhalten? Wunderschöne Sonne jedenfalls – das Kraichgau grau. Aber was kann mir das, da mein Söhnchen auf Besuch ist! 🙂 Herzliche Sonntagsgrüsse! Yushka

  6. Die Berge vermisse ich schon jetzt. Wir waren kürzlich nur 140 km weiter nordöstlich…
    und Besen sind doch stets zum Kehren, vielleicht für Zugscheiben?

  7. Auflösung der Besenfrage:
    mit der Berninabahn fahren viele Touristen, die entweder ihre Köpfe, oder ihre teure Kamera aus den Wagenfenstern halten. Da es bei einigen Passagen (Tunnels und Baustellen) eng wird, sind solche Besen unmittelbar vor dem Hindernis montiert und erinnern mit einem Nasenstüber den Besitzer des Kopfs oder der Kamera daran, denselben oder dieselbe gefälligst einzuziehen.

    @Andy: Rätsel gelöst.

    @Micha: es regnet, da zieh ich gleich beide Wünsche ein.

    @ninivepisces: hier sieht der Blick aus dem Fenster auch nicht besser aus.

    @Nathalie: siehe oben. Euch einen schönen Sonntag auf der Wiesn i warmen Festzelt

    @Ti saluto Ticino: Ihr habt es ja wieder mal gut 😉

    @Sara D.: Danke.

    @Sugarprincess: oh, der Jakob auf Besuch zu Haus, das überstrahlt das Wetter draussen.

    @evazins: Auflösung siehe oben. Ihr wart im Südtirol ?

    1. Ja. Geraten?
      Wir waren zu erstem Mal dort – Vellau/ Velloi – Liebe auf den ersten Blick! Und der italienische Supermarkt…

  8. Mit den drei Besen hätte ich falsch geraten,, denn in meiner Heimat, dem Hohenlohischen, zeigt ein Besen eine „Besenwirtschaft“ an, die nur vorübergehend öffnen darf, jetzt z.B. wenn es den neuen Wein gibt Einen schönen, gesunden Sonntag wünsche ich.

  9. Wie schön und scharf die Schatten fallen in der südlichen Sonne. Schlichte Fassaden, einfache Farben. Wie das Auge dabei Ruhe finden kann.

    Bei den Besen hätte ich übrigens auch ganz falsch gelegen, mir waren Abstreifer für Postsäcke in den Sinn gekommen.

  10. @SchnickSchnackSchnuck: und doch ist von oben herab die Übersicht einfach besser.

    @Rosa Mayland: it is my „Lenk“.

    @Buchfink: Besenwirtschaften gibts auch im alemannischen Raum, wenn ich ach keine unter dem Namen „zu den drei Besen“ kenne.

    @Hannes: den hatten wir schon https://lamiacucina.wordpress.com/2013/06/16/verhext/

    @bee: je später der Herbst, umso schöner das Licht hier.

    @weinnase: meine alte Sony Alpha 700 mit Standard Vario-Sonnar DT 16-80.

    @Beatrice: beim nachreisen warm anziehen, diese Woche kann es schneien.

    @kormoranflug: Politiker lassen sich durch Besen nicht aufhalten.

    @Rufus: darauf zu warten, wäre mir zu unsicher.

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