Kartoffelgnocchi Dolce Sogni

Kartoffelgnocchi Dolce Sogni 2013 11 01_2068

Im Ristorante Albrici in Poschiavo stehen sie als Gnocchi di patate „sweet dream“ auf der Karte. Auf der Suche nach einer adäquaten Verwendung für mein Strattù und für eine angebrochene Packung Mascarpone, die verbraucht sein wollte, habe ich mich dieser Gnocchi erinnert. Die Speisekarte des Lokals ergänzt: „…alla panna, basilico e pomodori secchi“.  Eine tomatierte Rahmsauce.  Warum man im italienischen Südbünden das Disneyland für Kartoffelgnocchi bemüht, verstehe ich zwar nicht. Letztlich ist das aber egal, meine Gnocchi bestehen aus einem Buebespitzleteig, und der kommt via Lucas Rosenblatt aus dem Schwabenland. Kein süsser, dafür ein robuster Traum. Die Sauce mit Mascarpone, Michas Ofentomaten (ein Geschenk von Frau W. aus W., Danke !) und meinem strattù.

Zutaten
Hauptmahlzeit für 2 Personen

300 g Kartoffeln (meine geliebten, festkochenden Amandine)
30 g Knöpflimehl (Weichweizendunst der Mühle Kleeb)
30 g Kartoffelstärke
2 Eigelbe
ca. 20 g entwässerter Rahm-Quark (2 Elf. erst in ein kleines Vliestuch, dann in 4 Lagen Küchenkrepp wickeln und kräftig auswinden)
15 g geriebener Sbrinz oder Parmesan
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
zum anbraten:
Orangenöl (Olive mit Orange)

Sauce:
40-50 g Mascarpone
2 dl Ofentomatenpassata
2 Elf. strattù (wer keins hat, belässt es bei der Passata aus Ofentomaten, das strattù gibt einen zusätzlichen, kräftigen Tomatenschub)
Piment d’Espelette
Salz
Die letzten Blättchen vom Küchenfensterbasilikum, bevor die Temperatur unter 0°C sank.

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Zubereitung
(1) Gewaschene Kartoffeln mit Schale im Dämpfsieb etwa 20 Minuten weich garen. Das Dämpfsieb (aus Metall) 20 Minuten in den Backofen (Umluft 95°C) stellen, dann darin etwas auskühlen lassen.
(2) Kartoffeln schälen, pürieren und mit den übrigen Zutaten zu einem homogenen Teig mischen.
(3) Den Teig auf wenig Knöpflimehl zu einer fingerdicken Rolle ausrollen. Kleine, murmelgrosse Stücke abstechen, zu Kugeln drehen und über das Gnocchibrett abziehen. Bis zum Kochen auf wenig Mehl lagern.
(4) Die Gnocchi in knapp siedendem Salzwasser pochieren. In kaltem Wasser kurz abschrecken, abtropfen und mit wenig Orangenöl mischen.
(5) In einer Bratpfanne hellgelb anbraten.

(6) Mascarpone, Ofentomaten und strattù mit dem Handmixer mischen und die Sauce erwärmen und würzen mit Sal und Pfeffer.

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42 Kommentare zu „Kartoffelgnocchi Dolce Sogni“

  1. Siehst Du, neben Deinem Bistrot würde auch ein Versandhandel florieren, in dem man die wichtigsten Robert-Zutaten bekäme, an die man sonst gar nicht oder nur durch stundenlange Arbeit herankommt…

  2. Hihi, nun kann ich sie auch nachmachen – wenn auch optisch noch lange nicht so perfekt wie du, aber immerhin kann ich! 🙂
    Und ich sollte – so lecker wie der Inhalt deines Tellers wieder aussieht.

  3. Eine der besten Anschaffungen des letzten Jahres war das Gnocchibrett. Angesichts der Großmengen, die man mit dieser Sauce verputzt, wäre man mit einer Gabel auch chancenlos 😉

  4. Meine einzigen je geratenen Gnocchi machte ich nach x eher erfolglosen Versuchen nach einem Deiner frühreren Rezepte. Ich bin überzeugt, auch nach diesem hier gelängen sie mir.

  5. ..obwohl es noch nicht mal 8 Uhr morgens ist hätte ich jetzt gerne eine Portion. Sehr schönes Gericht.
    LG
    Christine

  6. Ganz mein Geschmack: schönste, handgemachte Hausmannskost! Und ich brauche dringend irgendwann ein Gnocchibrett. Letztes Jahr in Kualar Lumpur eines in Plastik in den Fingern gehabt und mich dann eindeutig für Holz entschieden – theoretisch!

  7. Vielleicht brauche ich doch irgendwann mal ein Gnocchibrett. Mit Gabel eingedrückt können sie optisch einfach nicht mithalten…Liebe Grüße Melanie

  8. So ein Gnocchi-Brett ist wie es aussieht eine lohnenswerte Anschaffung! Eigentlich könnte ich es ja auch selbst machen.
    Für diese Gnocchi lohnt es sich bestimmt.
    Beides, das Rezept und das Brett kommt auf die Liste!

  9. Ich muss gestehen, dass ich bis dato sowohl von Gnocchibrettern als auch von strattù noch nichts gehört hatte. Aber wenn da so ein Ergebnis bei rauskommt, wäre zumindest die Anschaffung eines Gnocchibrettes schon überlegenswert. Bei strattù müsste ich allerdings passen 😉

  10. Es geht auf Mittag zu….kann ich bitte einen Teller vollhaben? Aber vermutlich haben die Vorredner schon alles weggeputzt…

  11. Du pürierst die Kartoffeln mit dem Stab?
    Und ja, ich brauche auch dringend ein Gnocchibrett. 🙂

    1. NEIN ! NIEMALS mit dem Zauberstab pürieren. Das verkleistert die Kartoffelproteine aus den aufgebrochenen Stärkekörnern. Ich nehme die schonende Kartoffelpresse. Das ist viel wichtiger als ein Gnocchibrett 🙂

      1. Hätte mich auch gewundert, ich stoplerte nur über die Anweisung „Kartoffeln pürieren“…

  12. Wahnsinn, die sehen sowas von toll aus! In deiner Küche wär ich echt gern mal zu Gast. Großes Kompliment!
    LG
    Ela

  13. Verführerisch! Und warum nimmst Du festkochende Kartoffeln? Welchen Vorteil hat das?

    1. der geringere Stärkegehalt lässt sie weniger vekleistern. Früher schwörte man nur auf weichkochende. Ein Mythos. Es geht auch mit festkochenden.

  14. Gnocchibrett kostet bei uns € 2,40. Das hätte ich da gehabt, wenn so was gesucht hättest. Wo bekommst du so wunderschönen Basilikum her?

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