CH-8454 Buchberg: Reise in den Nebel

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Sonniger Wintertag in Basel. Wieder einmal ausreisen. Wieder einmal nach Schaffhausen. Doch Basel gilt nicht umsonst als heimliche Sonnenstube der Schweiz. Am hohen Hochrhein verschwindet die Sonne im Hochnebel. Nebeltrüb, regengrau, bleischwer die Luft um uns her. Seltsam, im Nebel zu fahren! Die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Verkehrsschildern sind nicht mehr zu sehen. Nebel schränkt zwar die Fernsicht ein, erlaubt dafür bisweilen Einsicht. Nicht Licht und Schatten, sondern die Grautöne bestimmen unser Leben. Also muss man sich auch an Regen und Nebel erfreuen können! Und aus den Wiesen steiget, der weiße Nebel wunderbar. Nebel schleichen tastend sich heran, vom Fluss herauf, so leis und wundersam. Wer weiss, wohin uns unsere Reise ins neue Jahr hinführen wird ? Wer will das schon wissen ? Die Ungewissheit ist es, die uns reizt. Erst der Nebel macht die Dinge schön. Im Nebel ruhet noch die Welt. Das Jahr geht zu Ende, ich fühle mich müde, leer und ausgebrannt. Doch der Nebel steigt, es fällt das Laub, ein neues Jahr beginnt: Nebel scheint ernsthafte Dichter zu beflügeln. Und mich als Plagiator damit  😉

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Buchberg bildet mit Rüdlingen eine Exklave des Kantons Schaffhausen am Rheinknie oberhalb von Eglisau. Vierhundert Jahre lange gehörte Buchberg infolge einer Schenkung zum Kloster Rheinau. Im 16. Jahrhundert erwarb die Stadt Schaffhausen zunächst die Vogtei vom Kloster Rheinau. Deshalb gehört Buchberg heute noch zum Kanton Schaffhausen.

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Die 1848-50 neu errichtete Kirche wurde 1972-74 nach einem Brand wieder aufgebaut. Die Kirche ist keinen Umweg wert, aber der Ausblick auf den Rhein in die Ebene. Links hinten im Nebel liegt Deutschland, vorne die Flaacher Brücke, rechts das Zürcher Weinland.

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Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen besinnlichen Silvester und ein gutes neues Jahr.

37 Kommentare zu „CH-8454 Buchberg: Reise in den Nebel“

  1. Hallo Robert,
    danke.
    Wir wünschen Dir einen guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr mit vielen kulinarischen Highlights.

  2. Dein einleitender Nebeltext ist schön. Ich freue mich auch am leichten Morgennebel, der hier seit etwa einer Woche Herbststimmung bringt und der jeweils bis gegen Mittag hinhält. Buchberg liegt nicht weit vom Ort, der 20 Jahre meine Heimat war.

    1. an diesem Text haben mindestens 6 ernsthafte Dichter gewerkelt 😉 Wenn mal klares Wetter ist und Frau L. gut zu Fuss, könnte ich auf die Hohenklingen und Dir einen Gruss aus der alten Heimat senden.

    2. Das wünsche ich auch! ..und für das neue Jahr wünsche ich mir weiterhin so viele schöne Anregungen, Rezepte und Berichte.
      Danke für die letzten 2 Jahre die ich diesen Blog mit großem Interesse verfolge.
      LG
      Christine

      1. vielleicht werden es ein paar Berichte weniger, aber mit so lieben Kommentaren kann ich doch noch nicht aufhören, zumal ich wiederum an den chinesischen Nudeln gescheitert bin.

  3. Ja, der Buchberg’sche Blick von jenem Bänkli dort hat beflügelnde Wirkung. Uns führte dies vor einigen Jahren einmal in den lokalen Volg mit der Frage nach Schaffhausischen Weinen. Entdeckt haben wir eine bislang unbekannte Rebe, die zu einem wunderbaren Wein gekeltert wird. Wir bleiben dabei: Seyval blanc.
    Damit kann man auch zum neuen Jahr anstossen!

    1. Nach dem der Jahresausblick nicht besser aussieht, als der Jahresrückblick: Elend, Krieg, Katastrophen, legt man sich am besten früh schlafen. Mit dem Schaffhauser Munötler (den kriegt man im Stadthaus SH Abteilung Forst&Landwirtschaft) kann man ja auch früh abends anstossen. Der Seyval ist in diesen Gebieten beliebt wegen seiner Pilz- und Wetterresistenz..

  4. Lieber Robert, auch Frau L. und Dir alles Gute zum Jahreswechsel und beste Wünsche für ein gesundes, erfülltes und genussvolles 2014.
    Ganz liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  5. Lieber Robert, ich wünsche Dir und Frau L. ein gesundes, neues Jahr! Auch wenn ich nur wenige Deiner vorgestellten Kompositionen nachkoche, so sind sie doch jedesmal ein Augenschmauss und Inspiration für mich 🙂 Danke dafür!

    1. Was ich hier zusammenkoche, mag machmal nur wenige Nachkocher finden. Das muss es aber auch nicht, denn ich koche nicht, was derzeit gefragt ist, sondern was mir Spass macht. Wenn es trotzdem Leser findet, freut mich das !

  6. Lieber Robert, ich wünsche euch ein glückliches neues Jahr – und wenn – dann nur mit solch reizvollen, sanften Grautönen wie auf den schönen Fotos!
    Cheriechen

    1. die Sonne braucht ja nur auf den Fotos zu scheinen. Gut haben die Bäckereien morgen wieder geöffnet, deine Laugenbrötchen mit den grossen Salzkristallen drauf lachen mich an. Ein gutes Backjahr wünsche ich Dir.

  7. Um Neues zu entdecken, muss man die alten Ufer hinter sich lassen. Der Nebel bietet da doch den Vorteil, dass man wenigstens sieht, was auf einen zukommt 😉

    Ich wünsche Euch ein gutes und gesundes Jahr, angenehme Überraschungen und immer eine kleine Freude im Alltag, die Ihr teilen mögt.

    1. Danke für die guten Wünsche, die ich gerne erwidere. Mehr als kleine Freuden im Alltag kann ein Mensch, ohne Schaden zu nehmen, nicht verkraften.

  8. Danke für den schönen Text (von wievielen Leuten auch immer….geschickt kombinieren muss man auch können 😉 ) und die wunderbaren Bilder.
    Euch ein Jahr 2014, ganz so wie Ihr es Euch wünscht 🙂

    1. So kocht es sich ja auch am besten: Fremde Ideen zusammenklauben und kombinieren. Für Wünsche ist ja noch 2 Tage Zeit 🙂 Liebe Grüsse und beste Wünsche zum Jahreswechsel nach München !

  9. lieber Robert,

    deine Recherchen und Rezepte finde ich genial !

    Danke

    Willi aus G. BW

    1. Lieber Willi, hab deine Anschrift weggekürzt. Vorsicht im Internet. Ich sammle zwar Rezepte und recherchiere fleissig. Das hat aber mit Genie nichts zu tun.

  10. Zauberhaft scheeni Helge, näbscht em derzue passende Tegscht !

    Do‘ s am Rhy unde bestimmt wieder zympftig klèpfe wird, wynsch‘ i Eych zwai e ruehige und besinnlige Joohreswächsel (i tipp emol) im Feriehyysli.

  11. Nebel, Dichter, Plagiate – alles besser als das, was die Nachrichten uns erzählen. Ich weiß leider auch keine Lösung für die großen Weltprobleme, aber vielleicht könnte ich bei den chinesichen Nudeln helfen? 😉
    Ich wünsche dir und Frau L. alles, was ihr euch wünscht und eine gutes, gesundes neues Jahr!

  12. wenn Du (oder deine Schwester ?) die Lösung für handgezogene Nudeln (拉面) kennst, sind mir alle Weltprobleme egal. Einmal will ich die machen können, ohne dass sie reissen, dann erst kann ich hier aufhören. Solange geistere ich als eine Art fliegender Holländer im Internet herum 🙂 Die Hamburgerin Heike S. Bühler ist m.W. die einzige Deutsche, die La Mian-Nudeln ziehen kann. Sie gibt, glaube ich, auch Kurse. Liebe Eva, ein gutes neues Jahr wünscht euch Robert.

    1. Dann ist es also besser, wenn ich dir nicht dabei helfe. 😉
      Suchanfrage ist losgeschickt und ich werde es selbst versuchen – sieht im Video (wie alles) nicht besonders schwierig aus.

  13. Basel, die heimliche Sonnenstube der Schweiz? Lieber Robert, ich weiss, dass Dir jegliche Art von Provokation fern liegt, daher winke ich Dir ganz herzlich aus dem sonnigenTessin zu – mit Sonnenbrille, Sonnenbrand, Luft zufächelnd ob der Hitze … (und ein ganz kleines bisschen flunkernd 😉 )

        1. „Der sonnigste Ort der Alpennordseite war im übrigen der Niesen-Kulm im Berner Oberland.“
          poträtiert bereits 1915:
          http://www.arsmundi.de/de/715700.R1/Bild-Der-Niesen-Aegyptische-Nacht-1915-in-Galerierahmung/715700.R1.html
          Als ich 1976 das Klee-Museum in Bern besucht hatte, tauchte kurz darauf die Kripo Köln in meiner Studentenbude auf. Fand allerdings das verschollene Bild nicht. Schön, dass es wieder da ist und weiterhin den sonnenreichsten Ort der Alpennordseite darstellt.

  14. Eine REISE IN DEN NEBEL ist für mich manchmal das eigene Kochen. Hier in diesem blog habe ich auch in diesem Jahr viel Klärendes erfahren dürfen. Dafür an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön! Und allen Mitlesern die besten Wünsche zum Neuen Jahr!

  15. Lieber Robert
    Vielen Dank für all die köstlichen Tipps und Deine Arbeiten in diesem Forum, die ich eher still aber regelmässig verfolge.
    Zum Neuen Jahr wünsche ich Deiner Frau und Dir von ganzem Herzen beste Gesundheit. Der restliche „Güsel“ lässt sich dann immer irgendwie richten.

    1. als Leser darf man es ja ruhiger angehen lassen und muss nicht, wie die gehetzten Blogger, überall seine Vistitenkarte hinterlassen. Danke für die guten Wünsche, die Gesundheit betreffend. Den Rest entsorgen wir im Kübel „Patent Ochsner“.

  16. Danke für die Jahresbegleitung. Es ist immer wieder anregend, für Geist und Gaumen, hier zu verweilen.
    Freue mich auf 2014 und wünsche dafür die nötige Offenheit zum Neu-gierigsein und nicht Alt-gierigbleiben.

    1. Auch wenn der Horizont langsam, aber merklich enger wird, so hoffe ich doch, immer noch eine Portion Neugier behalten zu können. Auch wenn ich nicht mehr jedem neuen Trend hinterher rennen muss.

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