Maistriangel aus rotem Mais

Polentaschnitten rosso

Polentaschnitten. Für einmal nicht aus dem üblichen, gelben Hybrid-Polentamais, sondern aus einer alten Tessiner Ursorte, der Rosso del Ticino zubereitet. Die Sorte wäre vor 30 Jahren beinahe verschwunden. Kurz vor dem Aussterben konnte sie durch die Bemühungen von Pro Specie Rara gerettet werden. Seit 2004 wird dieser Tessiner Mais im Auftrag von Paolo Bassetti wieder (etwas) breitflächiger angebaut. Der Mais ist in Tessiner Feinkostläden erhältlich. Ich habe ihn in Airolo im Caseificio gefunden. Daraus hergestellte Vollkorn-Polenta ist rustikal bräunlich, von der roten Schale gesprenkelt gefärbt, hat einen kräftigen Eigengeschmack, die Maisschnitten sind aussen knusprig, innen sehr zart geworden. zum Rezept

Polenta rosso (c) Paolo BassettiPolenta rosso Bassetti

Zutaten
200 g roter Mais
1 L Wasser
Salz
50 g Parmesan
Bratbutter zum Anbraten

Zubereitung
(1) Mais unter Rühren in kochendes Salzwasser rieseln lassen. Auf kleinstem Feuer unter häufigem Umrühren während 1 Stunde quellen lassen. Gegen Ende den Parmesan unterrühren und würzen.
(2) Dreiecksform von Staedter 450 ml mit Küchenfolie auslegen. Den heissen Maisbrei in die Form giessen und nach dem Erkalten über Nacht in den Kühlschrank stellen.
(3) Ca. 2 cm dicke Scheiben abschneiden und langsam in wenig Bratbutter anbraten.

Anmerkung
Ich habe ausser Salz und Parmesan bewusst keine Würzung vorgenommen, da mich der Geschmack im Vergleich zu unsern normalen Maisschnitten interessiert hat. Brauchts auch nicht. Eine schmackhafte Beilage zu Saucengerichten. Die Scheiben können, einzeln ausgelegt, auf einem beschichteten Kuchenblech eingefroren werden.

Immer wieder die Dreiecksform. Mit 450 ml hat sie für einen Kleinhaushalt oder für Kochexperimente die ideale Grösse. Darum. Credits: Das Bild vom roten Mais stammt von Paolo Bassetti.

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16 Kommentare zu „Maistriangel aus rotem Mais“

  1. @Bolli: ich weiss, das widerspricht jeder journalistischen Grundregel, Lesern den Mund wässrig zu machen mit etwas, das so leicht nicht zu beschaffen ist. Aber ich zehre auch am einzigen Paket, das ich gekauft hatte und der Gotthardpass ist bis Mai geschlossen, leide also mit Dir, wenngleich in bedeutend komfortablerer Position.

  2. Schön, dass es so etwas noch und wieder verstärkt gibt.

    Und ins Tessin fahren wir doch alle gern, oder?! 🙂

  3. Ja, das weckt Begehrlichkeiten. Ich war das letzte Mal vor 12 Jahren im Tessin. Zeit, die dortige Kulinarik mal wieder zu genießen.

  4. Hatte ich schon erwähnt, dass wir sehr günstig Bahn fahren können – mein Liebster sogar umsonst? Er fährt auch mal eben nach Köln, um mir dort Rheinisches Vollkornbrot zu kaufen. Da kann er doch auch mal schnell im Sommer rüber ins Tessin – natürlich in Begleitung.

    Die Triangeln sehen immer noch herrlich aus und verlangen nach Kopie!

  5. Sehr schoene Beilage, koennte ich auch ohne Fleisch essen. Habe hier in China / Yunnan auch schon roten Mais gesehen, vielleicht ist das auch die alte Sorte und braucht sogar weniger Adrazin? Muss mich mal drum kuemmern.

  6. @Barbara: wenn Ihr alle dort seid, warum nicht ?

    @Claudia: ist ja auch weit weg, verziehen.

    @Franz: warte mal mit Verreisen, ich habe noch ein weiteres Maismehl gefunden, das mich glatt vom Stuhl gehauen hat: Farina Bono. Geröstet, schmeckt nach Haselnuss, Popcorn und Mais. Uralte Tradition. Noch von einem einzigen Freizeit-Müller hergestellt. Unglaublich, dass es sowas noch gibt. Ich muss aber erst noch experimentieren, was man damit anstellen könnte.

    @Jutta: waren dieselben wie gestern. das hast du mit Scharfblick erkannt. Wenn die Eisenbahner nicht streiken, warum nicht ins Tessin :-). Und sollten sie streiken, musst Du eh zuhause bleiben.

    @Karine: das hier gezeigte hat das Schweizer Bio-Knospen-Label. Also sicher ohne Atrazin erzeugt. Dieses wird als Herbizid eingesetzt um das Unkraut zwischen den Maispflanzen niederzuhalten. Könnte also bei alten Sorten wie rotem Mais ebenso zum Einsatz gelangen.

  7. Ha, den roten Mais hab ich ja auch gekauft!
    http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2007/08/markt-in-ascona.html
    Damit steht deinen Triangeln nichts im Weg. Ich habe bisher eine Polenta damit gekocht, die war schon sehr „vollkörnig“. Hätte vielleicht einfach noch mehr Zeit gebraucht.

    Und was das Tessin angeht – wir können uns dort gerne mal im Sommer treffen 🙂 Das Haus ist zwar Mini, aber der Garten schön groß und der Grillmeister würde sicher auch gerne in Aktion treten.

  8. @Cascabel: die Schweiz und mein Gedächtnis sind doch kleiner und das www grösser als ich dachte :-). Danke für die Einladung. Ich komme gerne mal zum Americano-Trauben ernten 🙂

    @Lavaterra: also von Beilagen hab ich noch nie geträumt 🙂

  9. Ein Treffen im Tessin, das wär’s doch! Habe da auch Freunde, die ein Haus haben, und, ich habe Christina’s Mutter schon gesagt, dass ich dieses rote Polentamehl bräuchte, sie fährt auch im Winter dank 4×4 ins Tessin……Bestellungen dann an mich im Winter…..

  10. Zum Glück gibt es ja auch noch den Gotthardtunnel so kann man das Tessin das ganze Jahr durch erreichen. 😉 Für mich leider jedoch doch etwas zu weit entfernt, um schnell etwas Polentagriess zu holen. 😦

  11. @Bolli: wenn ich wieder habe, schick ich Dir ein Paket. Aber durch den Tunnel fahr ich nicht.

    @Zorra: Dafür hast Du bald frische Mandeln

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