Himmel un‘ Erd

himmelunerd im Teller

Mitten im Sommer finde ich bei einem (guten) Baselbieter Metzger in Arlesheim Blutwurstwie er sie im Kölner Brauhaus Päffgen kennengelernt habe„. Einmal im Monat mache er die frisch, verhiess das Plakat. Warum sagt mir das niemand ? Jetzt gehöre ich endlich auch zum erlauchten Kreis jener Blogger, die fortwährend zufällig über irgendwas stolpern. Das hierorts sehr exotische Rezept wird auf dem Kassazettel gleich mitausgedruckt. Ich halte mich aber der Spur nach lieber an Bollis Kitchen, als Kölsches Mädchen weiss Sie doch genau, wie man dieses Gericht zubereitet. Die Wurst ist exzellent, von diesem Metzger nicht anders zu erwarten, das Gericht auch. Sogar Frau L. hat versuchsweise den Löffel reingetaucht: in den Kartoffelbrei. Sehr erfreulich, jetzt steht auch mir die Blutwurstwelt zu Diensten, einmal im Monat. Mir allein.

Zutaten
Hauptmahlzeit für eine hungrige Person.
150 g frische Schwarzwurst
1 kleinere Zwiebel
gute Butter zum Anbraten
200 g Kartoffeln, mehligkochend
1 grosser Apfel
ca. 1 dl Milch
20 g gute Butter
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Blutwurst

Zubereitung
(1) Kartoffeln schälen, würfeln und in gesalzenem Wasser weichkochen. Anschliessend durchs Passevite streichen. Den Mixer, auch den nichtvorhandenen TM, lasse ich aus guten Gründen im Schrank.
(2) Butter und Milch in einem Topf erhitzen, Kartoffelpüree einrühren, würzen. Warmhalten.
(3) Parallel dazu die Schwarzwurst mit kaltem Wasser abspülen, die Darmhaut abziehen und in Scheiben schneiden.
(4) Wurstscheiben in Butter beidseitig anbraten, Zwiebelringe mit weichdünsten.
(5) Apfel ohne Kernhaus in Würfel schneiden und kurz in wenig Butter anziehen.

Anrichten
Die Hälfte der Apfelwürfel in den Kartoffelbrei rühren, den Rest überstreuen, die Wurst mit den Zwiebeln drauflegen.

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33 Kommentare zu „Himmel un‘ Erd“

  1. Oh, jetzt muss ich aufpassen: wenn das Herr D. sieht, flippt er regelrecht aus und springt vielleicht in den PC…:-); als gebürtiger Kölner liebt er Blutwurst über alles! Zum Glück mangelt es hier an guter Qualität und so verzichtet er meist; hoffentlich hast du es dir richtig gut schmecken lassen!

  2. Das sieht ganz wunderbar aus und würde auch hierorts Anklang finden – der 7. Himmel für Herrn Hund, der Rest für mich. 🙂

    Btw hab ich vor einer Weile auf einer „Genussmesse“ recht aberwitzige Blutwürste verkosten müssen, weil Herr Hund sie verweigert hat, mit Schokolade drin z.B. Aber da war auch eine mit Heidelbeeren … wenns die vor 30 Jahren schon gegeben hätte, wär ich vielleicht nicht zur Vegetarierin geworden. 🙂

  3. Du wirst Ehrenbürger von Köln!

    Jetzt müsstest Du nur noch zu Päffgen ( für Biertrinker: das beste Kölsch von K.!!!) und da überprüfen! Die Blutwurst sieht genauso aus wie dort…..
    Aber sicher besser in der Braserie Lamiacucina, oder in min Küche oder wie sagt der Kölner? Das Kölsch kann ich einfach nicht…..

  4. Zum Reinknien lecker! Die Zutaten sind die Gleichen, die Zubereitung ist bei mir etwas anders … bei Dir sieht es noch leckerer aus!

  5. Dieses Gericht kenne ich noch aus meiner Kindheit, und die liegt schon ein paar Jahre zurück. Ich aß es sehr, sehr gerne. Heute allerdings wäre mir Blutwurst zu fett. 😉

  6. sehr hübsch präsentiert, die „blunzen“. bei solcher zubereitung versteht der mensch dann überhaupt nicht mehr, warum man in ostösterreich diesen begriff nicht nur für die blutwurst benutzt, sondern damit auch andere menschen (vornehmlich frauen) beschimpft…

  7. @Ulrike: oder tiefgekühlt ?

    @eva: Herr D. imponiert mir, erst 3 Reihen Buchteln, dann noch Blutwurst 🙂

    @Hedonistin: Marzipanblutwürste ?

    @samelhamster: die werden als Erstes weggegessen !

    @Bolli: Ehrenbürger, warum nicht, aber nur wenn die Urkunde von Funkenmariechen überreicht wird.

    jetzt muss ich weg, Ziegenkäse beschaffen.

  8. Ich kann Frau L verstehen, hätte aber rein aus Neugierde doch mal probiert, Zumal es wieder sehr lecker angerichtet ist.
    Liebe Grüße

  9. Blootworsch in Himmel un Ääd- und die Wurst mit Grütze auch Flöns genannt – tja, das klingt sehr rheinisch und nach Kindheit. Wenn man das richtig aussprechen konnte, hatte man den Einbürgerungstest bestanden:-)

    gibt’s übrigens auch in Düsseldorf, natürlich mit einem lokalen Alt…

  10. Ich hatte es mir ja gedacht, aber trotzdem habe ich sicherheitshalber nachschauen müssen, um herauszufinden, dass „Passevite“ eine „Flotte Lotte“ ist 🙂

    Ich weiss garnicht mehr, ob ich Blutwurst jetzt mag oder nicht. Vielleicht muss ich es auch mal wieder probieren 🙂

  11. Blunzen, ich liebe sie – besonders als Blunzng’röstl – versuch das einmal, ist nicht ganz so zahnloses Essen, wie mit Erdäpfelpürree.

  12. Boah! Lecker!

    So kenn ich das aus dem Münsterland! Himmel und Erde. Lieber Herr Lamiacucina, Sie haben mich gerade sehr, sehr hungrig gemacht (und Heimweh hab ich jetzt auch).

  13. In M. gibt es eine einzige Köllner Kneipe, die wir unlängst zum ersten Mal besuchten und uns eben dieses Nationalgericht (mit Apfelmus) und passendem Bier (im Reagenzglas) schmecken ließen. Die Apfelstückchen finde ich besonders apart.

  14. Um diese Blutwurst bist du zu beneiden, ein Metzger der sie so hervorragend macht, muß man sich gut warm halten!

    Da kriege ich sogar bei 30°C Lust auf Blutwurst – sonst eher ein Wintergemüse 😉

  15. Durch’s ganze Haus rufe ich: heute gibt es Blutwurst- juchhe. Als Antwortt schallt mir entgegen: la Boudin, wie schön, warte ich komme?
    Ich mag solche Gerichte so gern und hab immer ein schlechtes Gewissen, sowas zu essen, da es doch als so unfein gilt…für Mädchen;-))
    Hübsch zurecht gemacht mit mädchenhaft unschuldigen Apfelstücken ist es dann sicher weniger Sünde.

    mandy

  16. @kochundbackoase: leckerer ??? anders !

    @ultraistgut: das bisschen Fett hast Du schon nach dem 5-ten km verbrannt.

    @the rufus: die Hölle kommt erst. Geduld, in wenigen Tagen macht der Metzger frische Blutwurst.

    @Cascabel. alle Gabeln sind in der Geschirrspüle.

    @genussmousse: der zweideutige Begriff „Blunzen“ hat sich auch in den westlichen Stammlanden der Habsburger (Schweiz) gehalten.

    @Petra: wart noch mit Probieren, ich werde was ganz Neues aus der Blutwurst anrichten.

    @Iris: meine Urahnen kommen aus Düsseldorf.

    @Balu: Ich koche zuweilen Sachen die ich auch nicht mag.

    @entegutallesgut: hast du mir ein Rezept ?

    @wortteufel: bei fressack wirds schon noch welche geben 🙂

    @lavaterra: Reagenzglas ?? für mich bitte 30 Stück.

    @Ilka: die Wurst lag in der Auslage, also hab ich sie gekauft. Sommer hin oder her.

    @amanda: die nächste Blutwurst, die mir im Kopfe vorschwebt, wird unsichtbar sein, also mädchenkonform.

  17. Lecker, lecker 🙂

    Himmel un Ärd habe ich zum letzten Mal vor ein paar Monaten im ‚Geqetschten‘ in Bonn gegessen.

  18. Gude secht de fressack!

    Ein herrlich hessisches Gericht, gerne auch von Norddeutschen übernommen.
    Brate doch die Blutwurst trocken an, sie wird knuspriger und leichter (he, he).

    @wortteufel: Robert hat recht, es gibt bei uns bald Blutwurst mit Pfifferlingen.

  19. Fressack, Gude, bist Du so lieb und sagst mir Bescheid? 😀 Ich mag die Blutwurst aber lieber mit Eurem Kartoffelstampf und feinem Apfel und scharfer Zwiebel.

  20. blutwurst jaaa..aber gibt es diese auch ohne diese fettstückchen oder was das auch immer ist? denn ich wohne ganz in der nähe von diesem metzger…bzw. würde ich die paar minuten fahrt gerne in kauf nehmen, für eine super blutwurst 🙂

  21. @fressack: das war doch meine erste Blutwurst, danke für den Hinweis.

    @GeschenkeBlogger: die Wurts gibts in der dritten Woche jeden Monats. Mit Fett.

  22. Hallo lamiacucina,

    habe eben dein Rezept von Himmel un Ääd entdeckt,
    ich würde glatt in den Bidschirm springen, um diese kölsche Köstlichkeit geniessen zu können.
    Leider gibt es hier im Norden, wie Frau Deichrunner schon erklärte, eine solche Qualitätswurst leider nicht.

    Kompliment zu Deinem tollen Blog, ich lese mich immer daran fest und bewundere Deine ausgefeilten Reiseberichte und Deine „Spitzen“ zum allgemeinen Weltgeschehen.

  23. @Herr D. : kenn ich doch, die Familie D. ist hier ein Begriff. Danke für das Lob, leider gibts die Wurst nur einmal im Monat, im Juli war ich zu spät, schon ausverkauft. Nächster Versuch Ende August. Blutwurst, wie es sie noch nie gab. lg.

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