Die Ravioli des heiligen Felix

Die Ravioli des heiligen Felix

Die Ravioli des heiligen Felix

Heilige Felixe gibts bekanntlich im Dutzend. Ungemach kommt deshalb auch selten allein. Geplant waren Michas Demi-lunes farcie de Saint Félicien et tomates confites. Böses Erwachen am Sonntag Morgen: das im Keller lagernde Glas Dörrtomaten in Öl wies ein Ablaufdatum im Jahre 2007 auf und roch nicht mehr gut. Im Tiefkühler fand ich wenigstens noch einzeln eingefrorene, im letzten August confierte Tomatenfilets (ohne Haut). Der benötigte Käse, ein St. Félicien, gekauft in der Migros, Sélection, stammte vermutlich aus dem Vercors.

Nach dem Abschmecken der Raviolifüllung war klar, dass es prall gefüllte Ravioli werden mussten. Die weiche Füllung war zartschmelzend wie eine Lindorkugel und vertrug deshalb keine weiteren Füllstoffe wie etwa mie de pain. Der Versuch, davon Berlingots zu füllen, scheiterte jedoch an der zu weich geratenen Füllung (Tomaten in Öl hätten eine festere, aber weniger zarte Masse ergeben). Inzwischen in Zeitnot geraten, entschloss ich mich kurzerhand, grosse, viereckige Ravioli in Maultaschengrösse zu füllen.

Ravioles farcie de Saint Félicien et tomates confites


Die Ravioli des heiligen Felix (2015 04 26_7702)

Zutaten
für den Pastateig:
80 g Weissmehl
80 g Hartweizengriess, Semola rimacinata
1 Ei
2 Eigelb + wenig Eiweiss

für die Füllung:
130 g St. Félicien (Migros, Sélection)
130 g confierte Tomaten in Öl (L.: 2014 selbst confiert, ohne Öl, ohne Haut, tiefgekühlt, aufgetaut + 2 Elf. Olivenöl)
schwarzer Pfeffer
Meersalz
1 Tlf. strattù (würziger Tomatenextrakt, gekauft)

für die Erbsen:
600 g Erbsen
1/2 Bund Basilikum
1 Handvoll confierte Tomatenfilets, aufgetaut
3 Elf. Butter
Meersalz
schwarzer Pfeffer


Zubereitung
(1) Die Zutaten zu einem festen Pastateig kneten. In Folie eingewickelt mind. eine Stunde ruhen lassen.
(2) Den St. Félicien mit den abgetropften Tomaten und Olivenöl im Cutter zu einer Paste cuttern. Abschmecken.
(3) Den Teig auf der Pastawalze fein auswalzen und daraus beliebige, prall gefüllte Ravioli formen. Auf Hartweizengriess lagern.
(4) Erbsen enthülsen, in kochendem Salzwasser ca. 4 Minuten blanchieren, kalt abschrecken.
(5) Die Erbsen mit 1/2 Elf. Butter, mit dem zerrupften Basilikum und einer Handvoll Tomatenfilets aufwärmen. Würzen mit Meersalz und Pfeffer.
(6) Die restliche Butter auf kleinem Feuer hellbraun werden lassen.
(7) Die Ravioli in schwach kochendem Salzwasser ca. 2-3 Minuten ziehen lassen, herausheben und in der braunen Butter wenden.

Nach dem cuttern der Füllung dominierten erst die Tomaten. In den gekochten Raviolis hingegen kommt der Geschmack des St. Félicien sehr schön zur Geltung. Für Liebhaber von diesem Käse sind diese Ravioli ein Muss. Dem heiligen Felix, bzw. seiner Fürsprecherin auf Erden, Frau Micha, sei Dank. Die vermeintlich missglückten Berlingots hab ich dann auch noch gegessen. Da waren die Erbsen aber schon alle.

Die Ravioli des heiligen Felix

14 Kommentare zu „Die Ravioli des heiligen Felix“

  1. Nun kann ichs ja verraten: die Berlingots sind mir schon granatenmäßig missglückt (wegen einer viel zu widerspendstigen Füllung). Ein weiterer Versuch steht also noch aus.
    Wobei je nach Füllung die Ravioli-Form schon entscheidend ist,findest du nicht? Ich empfand diese Füllung als sehr intensiv, weshalb sie auch recht viel umhüllenden Pastateig zum Ausgleich braucht. Hat das Verhältnis bei dir noch gestimmt oder wurde die Füllung dann zu dominant?

    1. widerspenstig ? Wenn die Füllung zu weich ist, gelingt das Formen der Berlingots schlecht. Die Füllung sollte (mindestens im kalten Zustand) so fest sein, dass man sie mit Teelöffeln abstechen kann, oder noch besser Kugeln draus formen kann.
      Wahrscheinlich kommts auf den Käse und die Tomaten an. Ein reifer, rezenter St. Félicien wird anders schmecken als meiner aus dem Supermarkt. Gewürzte Tomaten in Öl schmecken auch rezenter als meine selbst confierten. Das hat alles gut gepasst.

  2. Die Berlingots stehen auf jeden Fall immer noch aus, hoffentlich ist der Ricotta im Kühlschrank noch genießbar. 😉
    Aber ob ich einen St. Félicien hier auftreiben werde? Mal schauen. 🙂

  3. Heiligen Felix hab ich hier noch nicht bewußt wahrgenommen, das Ganze liest sich aber so dass es mir unbedingt gefallen könnte also halte ich die Augen offen!

  4. Leider kommt meine Email nicht an, deshalb hier meine Frage: Wo bekommt man dieses Madras Curry in der grünen Dose? In Deutschland kann ich es nirgends finden. Gibt’s das in einem schweizer Supermarkt? Ansonsten muss ich wohl aus Übersee bestellen.

  5. Zartschmelzend wie eine Lindor Kugel? Und da soll man noch widerstehen?
    Das sieht aus wie ein Gericht, das meiner ersten baldigen Gartenerbsen würdig wäre 🙂

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