Schon letztes Jahr hatte ich in Bianzone (I) im Iperstore zwei Netze Cipolle Borettane gekauft und daraus in Essigsud eingelegte Zwiebelchen zubereitet. Inspiriert durch ein Rezept der Küchengötter. Leider waren sie schneller gegessen als fotografiert. Besser als das, was man üblicherweise in Gläsern kaufen kann.
Während unseres Kurzurlaubs im Engadin fuhren wir -wie jedes Jahr- ins Veltlin. Obwohl schon spät im Jahr, fand ich im selben Supermarkt noch die letzten Borettane (versteckt als Bückware). Kleine, plattgedrückt aussehende Zwiebelchen mit einem ausgeprägt starken Aroma und schwerem, süsslichem Zwiebelduft. Damit verglichen sind unsere Schweizer Blondzwiebeln geradezu fad und ausdruckslos.
Cipolle Borettane all' aceto balsamico
Zutaten
für 2x 1 L Konservengläser
1 kg kleine Zwiebeln der Sorte Cipolle Borettane
1 Bio-Orange, Saft und Schale
einige frische Thymianzweige, Blättchen abgezupft
2 Peperoncinoschoten
80 g Zucker
500 ml Aceto balsamico, vom weniger teuren
300 ml weisser oder roter Portwein
1 Elf. Meersalz
Zubereitung
(1) Zwiebeln schälen, bis sie makellos weiss erscheinen. Orange heiss abspülen und trocknen, die Schale mit einem Sparschäler abziehen. Orangensaft auspressen.
(2) Zucker in einem weiten Topf bei mittlerer Hitze hell karamellisieren. Zwiebeln einrühren und kurz anrösten. Mit Portwein, Balsamico und Orangensaft ablöschen. Orangenschale, Thymian, Chili und Salz dazugeben und alles zum Kochen bringen. Zwiebeln 10 Minuten kochen lassen.
(3) Zwiebeln aus dem Sud heben und auf die zuvor sterilisierten Gläser verteilen. Sud nochmals aufkochen und über die Zwiebeln giessen. Gläser gut verschließen.
Vor dem Servieren an einem kühlen Ort mindestens 2 Wochen (besser 2 Monate) marinieren lassen. Anfänglich sind sie noch hell. Mit der Zeit werden sie dunkel, karamellfarben.
Schade, dass ich nicht mehr davon mitgenommen habe. Ab Anfang August 2016 ist die neue Ernte wieder im Handel.
lamiacucina 
Hmmmm ja, so Zwiebelchen wären auch nach meinem Geschmack! Die passen bestimmt bereits herrlich zu einem Käsebrot!
Genau dazu essen wir die auch 🙂
Klasse, hab ich auch erst verblogt, allerdings in Ermangelung von Borettane mit „normalen“ roten Zwiebeln.. Trotzdem äussert lecker.
sind halt grösser. In D sind die Borettane im Internet bei Tartuffli erhältlich
Soll das heissen, die Saison ist vorbei und ich muss mich bis nächstes Jahr gedulden? 😦 Das fällt mir jetzt aber echt schwer …
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Das muss es nicht heissen. Ordentlich gelagert sind sie schon noch erhältlich. Nur weiss ich nicht, wer in der Schweiz damit handelt.
Ich hab am Samstag welche in der Manor gesehen und bin auf der Suche nach einem Rezept hier gelandet.
😀 habe heute ein Kilo bekommen!
Oh, toll! 🙂
Könnte man das eigentlich auch mit Tropea-Zwiebeln machen, oder sind die zu sanft dafür?
Danke & liebe Grüße, limette
Die Borettane sind auch eher sanft und doch so würzig, dass ich sie während der Heimfahrt in den Kofferraum verbannen musste. Die kleinen Borettane sind halt wegen ihrer Grösse/Kleinheit ideal als Zwiebelchen zum Antipasto. Eine Tropeazwiebel ist dafür viel zu gross.
Ja, ich dachte daran, sie zu vierteln. Mit noch intaktem Wurzelansatz und ohne viel Wirbeln beim Kochen könnte das gehen.
Hm, vielleicht habe ich ja nachher im italienischen Supermarkt Glück. 🙂
Einen italienischen Supermercato tät ich mir hier auch wünschen.
Wir lieben diese Borettane sooo sehr, doch das, was manchmal fertig in Gläser angeboten wird, ist zum Abgewöhnen. Danke für dieses Rezept, das wird sicherlich ausprobiert.
Meistens sind sie bloss in einem Sud aus billigem Balsamico und Wasser gekocht.
Ein sehr schönes Rezept für die kleinen Zwiebelchen! Leider findet man die hier auch viel zu selten.
Du reist ja soviel herum, dass Du sie schon irgendwo auffindest 😉
Du Glückspilz. Bei unserem Abstecher nach Italien hatten wir nicht soviel Glück. Keine Borettane weit und breit. Dafür habe ich noch ein paar Lampascioni zum Einpflanzen gefunden. Hoffentlich mögen sie unsere Gartenerde, ich hätte nichts gegen eine rasante Vermehrung. 🙂
P.S. Ännet der Grenze, in Weil am Rhein, hat kürzlich ein kleiner Supermercato Eröffnung gefeiert. Wir waren nur mal kurz zum Schnuppern dort und haben frische Salsiccie mitgenommen, die ganz gut waren. Weiss leider nicht mehr, ob sie auch Gemüse/Obst im Angebot hatten.
Wenn Du keine Mäuse im Garten hast… ich kaufe sie beim Italiener am schiefen Eck. Wüsste zwar nicht, was ich damit noch kochen sollte, Rezepte sind rar. Ah. Obwohl da der Achter hinfährt, komme ich so gut wie nie dorthin. Aber ein supermercato könnte das vielleicht ändern.
Er ist in der Danziger Strasse, falls du einmal in der Nähe bist.
Und danke für die Korrektur. 🙂
Danggerscheen fir dä gueti Tipp !
Danke auch!
Bei uns hier in München heißen diese Zwiebeln Schaschlik-Zwiebeln. Bei uns hier sind sie nur im Sommer erhältlich. Ich behandle sie ähnlich wie Du. Das Schälen ist mühsam. Ich tauche sie vor dem Schälen kurz in kochendes Wasser, dann geht die Schale besser ab.
In Google habe ich keine Bilder der Schaschlikzwiebeln gefunden. Bei uns gibts auch noch Saucenzwiebelchen, die aber nicht die Kraft der Borettane haben.
Gibt’s in Mindelheim im Il pomodoro bereits fertig geschält.