Jahr des Rindes (4): Tellersülze

Tellersülze 0_2009 04 05_9377

Das Martiniessen bildet den kulinarischen Höhepunkt des Fête St. Martin im Jura. Natürlich geht es dabei in erster Linie den Schweinen an den Kragen, die Rinder dürfen zuschauen. Wer sich durch das volle Programm essen mag, kriegt bis zu 9 Gänge aufgestellt. Einer davon ist der Gelée de ménage, eine Tellersülze. Wir mögen sie lieber mit Rindfleisch. Brühe und Fleisch sind, rein zufällig, noch genug da.

Zutaten
für 2 Personen:

etwa 150 g Siedfleisch, in kleine Stücke geschnitten
ca. 7 dl kaltgestellte Rinderbrühe
0-1-2-3- Blatt Gelatine, je nach Eigengelierfähigkeit der Brühe
1 Karotte (aus dem in der Brühe gekochten Suppengemüse)
1 Petersilienwurzel (aus dem in der Brühe gekochten Suppengemüse)
1 hartgekochtes Ei in Scheiben geschnitten
1 Tomate in Spalten
ca. 6 Cornichons

Zubereitung
(1) 2 tiefe Suppenteller im Kühlschrank kaltstellen.
(2) Falls die mindestens über Nacht kaltgestellte Rinderbrühe zu wenig geliert, muss sie erwärmt und mit Gelatine verstärkt werden. Eine entsprechende Menge Gelatineblätter in kaltem Wasser eingeweicht, in der Brühe auflösen. Gelierprobe machen in den kalten Tellern. Vorsicht, nicht zuviel. Die Sülze muss schlabberig bleiben, die Teller sollen nicht unter Kunstharz versiegelt werden.
(3) den Boden der Teller mit etwas gelierfähiger Brühe ausgiessen, im Kühlschrank erstarren lassen. Das braucht etwas Geduld.
(4) Teller mit allen Zutaten belegen, dann mit der restlichen Brühe ausgiessen. Über Nacht kühl stellen.

Frau L. servierte dazu ihre Rösti, aber perfekt

Die bisherigen Beiträge der Serie Jahr des Rindes:

(1) Fleisch und Fleischbrühe
(2) Flädlisuppe und Stracciatella
(3) Siedfleisch mit caramellisierten Bundzwiebeln

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29 Kommentare zu „Jahr des Rindes (4): Tellersülze“

  1. Jetzt lese ich eben erst: JAHR des Rindes!? Wird das nun ein ganzes JAHR so gehen!? *schluck* Manchmal kann eine Woche auch so lang dauern, wie ein ganzes Jahr… 😉 Aber Suppen liebe ich sehr, auch vom Rind! 🙂

  2. Ich habs noch nie selbstgemacht, aber meine Mama macht das so perfekt, daß ich hier gerne mal auf sie zurückgreife. Sie benutzt dann noch – zur besseren Gelierung – Füßchen.

  3. Gibt’s an Martini nicht traditionell Gänse…?
    Ich warte dann so lange 😉

    Off topic:
    warum muss ich mich hier seit neuestem täglich komplett neu anmelden und eintragen und werde nicht mehr erkannt??

  4. mmm, rindfleischsulz, hausgemacht. dem ist nur schwer zu widerstehen. bei uns werden vor dem verzehr freilich noch ein paar tropferl steirisches kürbiskernöl drübergeträufelt… (zwecks heimatlicher note)

  5. das sieht richtig Klasse aus, so´ne Tellersülze hab ich noch nie gemacht, ich glaub da wag ich mich mal dran.
    Ach ja, diese St.Martin-Fete wär auch was für mich…

  6. Tellersulz gibt bei mir Assoziationen zu Biergarten und Sommer. 🙂
    Schön ist Eure geworden. Kein bisschen trübe.

  7. bis zu den Suppen war ich gerne dabei, aber seitdem halte ich mich ein wenig zurück…ist auch heute nicht so mein Ding, auch wenn es wirklich toll aussieht.

  8. @kulinaria: gold und schwarz ist zweierlei.

    @Rosa: FrauL. kocht nur Klassik 🙂

    @SchnickSchnackSchnuck: die Befüllung mit mehr Fleisch hätte den Reflex vielleicht unterdrückt.

    @Bolli: nächste Woche müssen die Vegetarierer wieder was zu essen kriegen, sonst verhungern mir die.

    @Elisabeth: noch einen Tag durchhalten, dann ists überstanden 🙂

    @Nathalie: Kalbsfuss ? Damit gelierts noch besser.

    @sammelhamster: an einigen Orten, bei mir nicht. Keine Ahnung von technischen Dingen. Ich habe nichts verändert. Vielleicht gibt sich das wieder. Die Jungs von wordpress sind andauernd am herumbasteln.

    @reibeisen: Kernöl wäre auch noch dagewesen, geht aber regelmässig vergessen, da es bei uns keine Tradition hat.

    @Claus: einmal hab ich mich durchs volle Programm gegessen, das war zuviel.

    @aftenstjerne: hab vergessen zu erwähnen, dass die Brühe dafür durch ein Melittafilter filtriert wurde. Die Schweinssülze zu St. Martin ist zwar meist milchig, ich finde sie schöner klar.

    @Eva: ich würde es trotzdem wieder machen 🙂

  9. Sieht die lecker aus. Wird es in dieser Woche mal zu Bratkartoffeln geben. Muss nur noch den Speck fertig räuchern…

    Schade, dass die Rinder so wenog von ihrem Ehrenjahr haben. Macht aber fast nix, dann feiern wir die Tierchen halt gebührend 😉

  10. Lecker – kompensiert den Gedanken an die schreckliche Röstgrießsuppe – apropos Kindheitserinnerungen: es ist hier, wie früher mit dem Adventskalender: sobald das Türchen geöffnet ist, möchte man wissen, was sich hinterm nächsten verbirgt – sehe der nächsten Woche auch erwartungsvoll entgegen

  11. Heute bin ich voll dabei (ist ja nicht mit warmem Siedfleisch :-)). Tellersülze mag ich gern und Deine sieht ja phantastisch aus.

  12. wunderschön – das hat meine Bekannte früher immer so lecker gemacht… ich hatte das Gericht völlig vergessen. Danke für die schönen Erinnerungen. Das muss ich unbeding machen

  13. Wunderbar, damit assoziiere ich auch spontan den Biergarten, Sommer und eine leichte kalte Speise zu Mittag. Rösti muss ich mal probieren, mir sind die typischen Bratkartoffeln zum Sulz immer ein wenig zu dominant.

  14. Sehr lecker! Alles, was sülzt nehme ich gerne! Nur die Gürkchen würde ich mir rausfieseln. Selbermachen lohnt sich für mich leider nicht, ich bin die Einzige bei uns, die sowas mag.

  15. DAS ist sie !!!! *meine* Tellersülze !!!
    Genauso kommt sie bei uns auf den Tisch..hhhmmmm mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen:-)
    die richtige Menge Gelatine ist manchmal ein Problem, stimmt !
    Aber seitdem mir mein Metzger eine großzügige Menge von seinem Sulzpulver überlassen hast, klappt auch das sehr gut.
    Das Sulzpulver scheint besser zu sein, wie die übliche Gelatine

  16. Tellersülze kenn ich in dieser Art nicht.
    Die Sulz ist bei uns kompakt und wird in eine Terrine gestürzt.
    Zu Martini isst der Österreicher Gans, Gans und nochmals Gans. 😉

  17. Aha, kenn ich nicht. Mag Sülze gerne, aber nicht in solchen Mengen (vielleicht ändert sich das dieses Wochenende). Die Hälfte würd mir reichen, und danach gerne etwas Warmes.

  18. @Ilse aus München: speziell wenn sie glasklar sind und die Sonnenstrahlen sich darin brechen wie in einer Glasmurmel.

    @DersilberneLöffel: Bestattungsfeierlichkeiten sind immer das Fest für die Überlebenden !

    @Christine: ein herziger Vergleich ! ich werde mich bemühen keine alten Schuhe hinter den Fensterchen zu verstecken.

    @Charlotte: also nimm, morgen ist der letzte Tag mit Siedfleisch.

    @nina: hab ich auch schon halbgelierend gemacht, die schönste Suppe, die mir je gelungen ist: Minestrone heiss, warm, kalt.

    @alissa: dann lass die Bekannte sie nochmals machen 🙂

    @bee: vermutlich wegen der Zwiebeln, da ist eine Rösti etwas milder.

    @Eva: wenn ich mal was im Kopfe habe, dann habe ich es nirgendwo anders.

    @Arthurs Tochter: Es lässt sich jeder Teller individuell anrichten !

    @Karin: wir scheinen zu wissen, was gut ist 🙂 wenn man genügend Knochen (spz. Füsschen) nimmt, brauchts überhaupt keine Nachhilfe.

    @entegut: wenn man sie stürzen will, muss sie schon etwas fester sein. Und ich hab immer gemeint, in Oesterreich esse man zu Martini ENTEN.

    @Poulette: man kann sie auch in kleine Förmchen giessen.

    1. Lieber Robert, Du hast mein volles Vertrauen und ich bin super neugierig auf nächste Woche, zumal ich Vegetarisches lieber zubereite. Schönen Tag am Rhein!

  19. Nein, Sülze esse ich nicht. Noch nie probiert und auf alle Zeiten verweigert. Aus optischen Gründen habe ich zu dieser Zubereitungsform kein Vertrauen.

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